Veränderte Bedingungen durch den Klimawandel, wie längere Trockenheit, Hitze oder Zunahme von Tieren und Pilzen machen Nadelbäumen, aber auch Laubbäumen zu schaffen.
Eine Möglichkeit könnten Bäume aus anderen Gebieten sein, wie der Ginkgo und Schnurbaum aus dem asiatischen Raum oder die Esskastanie.
Wurzeln für längere Trockenphasen
„Die Esskastanie stammt ja aus dem Mittelmeerraum und wir bekommen durch die Erderwärmung Mittelmeerklima“, erläutert der Naturforscher Ernst Paul Dörfler. Mit ihren ledrigen Blättern verliert die Esskastanie nicht viel Feuchtigkeit. Zudem besitzt sie Pfahlwurzeln, die tief aus der Erde Wasser ziehen können, als auch flache Wurzeln, um bei kurzen Niederschlägen Wasser aufzunehmen.
Kleine Blätter und Spaltöffnungen zur Wasserregulierung
Doch nicht alle Bäume die an Trockenheit angepasst sind haben Pfahlwurzeln. Ein Beispiel dafür ist der Schnurbaum aus trockenen Gebieten Ost-Chinas. Er wurzelt flach und kann daher Niederschläge gut aufnehmen. Zudem besitzt der Schnurbaum sogenannte gefiederte Blätter.
An dicken Ästen wachsen an einem Stängel aufgereiht kleine Blätter. Dies sei eine Strategie gegen Trockenheit sagt der Biologe Rolf Engelmann: „Man kann einfach Wasser sparen, indem man kleine Blätter hat, so wie das dieser Baum hat.“ Um weiterhin lange und heiße Trockenphasen gut zu überstehen, können die vorhandenen Spaltöffnungen auf den Blättern des Schnurbaums effizient geschlossen werden.
An Trockenheit angepasstes Wasserleitsystem
Was dieses Jahr auch in Deutschland bei den Hitzeperioden ersichtlich wurde, ist, dass Laubbäume Blätter abwerfen können, um das Wasserleitsystem des Baumes zu schützen. Das eigene Wasserleitsystem hat die Baumart Ginkgo besonders an Trockenheit angepasst. So braucht das Wasser bis zu mehreren Tagen, bis es vom Boden in der Krone angekommen ist. Der Nachteil dabei ist, dass Ginkgos dafür auch langsamer wachsen.
Die Röhren des Wasserleitsystem umgeben den gesamten Stamm und sind dünn. Bei heimischen Bäumen sind die Röhren bis zu einem Millimeter stark und transportieren daher das Wasser deutlich schneller als der Ginkgo mit seinen deutlich schmaleren Röhren.
Schnelle Systeme sind jedoch anfälliger bei Trockenheit als dünne, da Luft leichter eindringen kann, wenn im Boden das Wasser fehlt. Als Folge könnten Äste oder auch der ganze Baum absterben. Zusätzlich zum dünnen Wasserleitsystem besitzt der Ginkgo eine korkreiche Rinde, die zusätzlich gegen Wasserverlust schützt und leuchtend grüne und dicke Blätter. Zudem hat der Ginkgo selten Schädlingsbefall.
Heimische Bäume nicht vollständig ersetzbar
Doch auch wenn die drei Bäume resistenter gegen die zunehmende Trockenheit sind als heimische Bäume, benötigen alle drei viel Licht und sind daher nicht für schattige Orte geeignet. Für den Forstbotaniker Andreas Roloff sind daher die drei Bäume als Stadtbäume bei zunehmender Hitze und Trockenheit verwendbar. Jedoch kann die heimische Buche nach Roloff Jahrzehnte lang im Schatten wachsen und ist daher für den zukünftigen Wald nicht vollständig durch andere Baumarten, die gut mit Trockenheit klarkommen, ersetzbar.
Die Bäume in den historischen Parks leiden unter Hitzestress