Kraniche im Formationsflug am Abendhimmel. (Symboldbild) In Rheinhessen können derzeit besonders viele Zugvögel wie Kraniche oder Schwarzstörche beobachtet werden.

Kraniche und Schwarzstörche

Viele Zugvögel am Rhein - Wassersportverbot bei Bingen

Auf dem Weg in den warmen Süden machen viele Zugvögel in diesen Tagen eine kleine Rast in Rheinhessen. Deswegen gilt auf einem Teil des Rheins bei Bingen ab sofort ein Wassersportverbot.

Im September waren die ersten Zugvögel in und über Rheinhessen unterwegs. Fischadler beispielsweise, berichtet Bardo Petry von der NABU-Gruppe Bingen und Umgebung. Derzeit könne man vor allem Schwarzstörche oder Kraniche beobachten. Die große Masse an Zugvögeln wird dann in den nächsten Wochen erwartet, zum Beispiel einige Entenarten aus dem Norden. Die machen dann auch in den Rheinauen bei Bingen eine Pause.

Rheinauen bieten Vögeln Winterquartier

Einige Vögel überwintern aber auch ganz in Rheinhessen. Schuld ist der Klimawandel, erklärt NABU-Referentin Wiebke Pasligh. Der sorge zum einen dafür, dass die Zugvögel später im Jahr starten. Und: Einige machten auch nicht mehr den ganzen Weg nach Afrika, sondern stoppten bereits in Frankreich. Manche würden auch den ganzen Winter über in Deutschland bleiben, so eben auch in den Rheinauen bei Bingen.

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Wassersportverbot soll Vögel schützen

Um diese und die Zugvögel zu schützen, gilt ab sofort (15. Oktober) ein Wassersportverbot rund um das Naturschutzgebiet in den Rheinauen. Das Verbot bedeutet, dass die sogenannte Stillwasserzone der Fulder-Aue und Ilmen-Aue nicht befahren werden darf, um die Vögel nicht zu stören. Das gilt vorerst bis Ende März.

Seit dem Sommer gibt es Diskussionen um dieses Verbot. Denn die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD) hatte es bereits im Sommer durchsetzen wollen. Wassersportvereine halten das Verbot für unnötig und wehrten sich dagegen. Der NABU wiederum hätte am liebsten, dass es das ganze Jahr über gilt.

Die Rheinauen sind ein Naturschutzgebiet und kein Freizeitpark.

Laut NABU-Sprecher Petry hat der Wassersport zugenommen und gleichzeitig hätten sich die Zugzeiten der Vögel verschoben. Darauf müsse man Rücksicht nehmen. "Es gibt ja Möglichkeiten im Rhein zu fahren. Aber halt nicht am Naturschutzgebiet, das eigentlich den allerhöchsten Schutz hat. Dann brauchen wir auch keine Naturschutzgebiete", so Petry.

Runder Tisch zum Wassersportverbot

Vor diesem Hintergrund hat ein Vogel-Experte im Auftrag der SGD die Rheinauen in den letzten Wochen genau unter die Lupe genommen. Liegen seine Ergebnisse vor, will die SGD sich mit den Vereinen an einen Tisch setzen. Ein Ergebnis der Gespräche könnte zum Beispiel sein, dass nur Sportarten verboten werden, die die Vögel besonders stören. Oder dass das Verbot nur an bestimmten Stellen in dem Naturschutzgebiet gilt.

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