Am vergangenen Freitag kam die traurige Nachricht: Gerhard Trabert ist schwer erkrankt. Der 68-Jährige habe mehrere Schlaganfälle erlitten, teilte der von ihm gegründete Verein "Armut und Gesundheit in Deutschland" mit. Aktuell sei Traberts gesundheitliche Situation unklar, eine Prognose nicht möglich, hieß es zu dem Zeitpunkt.
Trabert bleibt Spitzenkandidat - trotz Erkrankung
Traberts Erkrankung sei ein "schwerer Schlag", sagte am Freitag Fabian Bauer, Sprecher der rheinland-pfälzischen Linken. Die politische Zukunft Traberts war da noch kein Thema. Jetzt ist aber klar, Trabert wird seine Spitzenkandidatur für die Linke beibehalten. Er wird aber keine Wahlkampftermine wahrnehmen.
In einer Mitteilung der Linken heißt es: "Leider ist unser Spitzenkandidat Gerhard Trabert schwer erkrankt. Wir wünschen ihm alles Gute und eine baldige Genesung. Dafür soll er sich die nötige Zeit nehmen, seine Gesundheit geht vor und ist wichtiger als alles andere."
Derzeit plane man keine Wahlkampftermine mit ihm. Die Kandidatur von Gerhard Trabert werde durch seine Krankheit aber nicht berührt. "Wir sind in Gedanken bei ihm und hoffen, dass er dem nächsten Bundestag als starke Stimme für die sozial Abgehängten angehören kann." Im Wahlkampf werde nun allen voran die Zweitplatzierte der Landesliste, Julia-Christina Stange, Veranstaltungen bestreiten - unterstützt von weiteren Kandidatinnen und Kandidaten der Linken.
Trabert engagiert sich politisch - die Linke im Rücken
Kurz vor Weihnachten hatte die Linke auf einem Parteitag in Mainz beschlossen, dass der parteilose Trabert als Direktkandidat in Mainz zur Bundestagswahl antreten soll. Trabert sagte auf dem Parteitag: "Ich freue mich über die Wahl auf Listenplatz eins und bin mir der Verantwortung im kommenden Wahlkampf bewusst." Als seine Schwerpunkte für den Wahlkampf nannte er Gesundheit, Flüchtlingspolitik, Wohnungskrise sowie Kinder- und Jugendpolitik.
Bereits 2021 war Trabert bei der Bundestagswahl als parteiloser Direktkandidat angetreten, 2022 hatte er für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert. Im Nachgang lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) Trabert ins Schloss Bellevue ein und besuchte ihn im Gegenzug bei seiner Arbeit in Mainz. 2023 trat Trabert auch für die Linken bei der Europawahl an.
Trabert engagiert sich für benachteiligte Menschen auf der ganzen Welt
Trabert ist gebürtiger Mainzer und engagiert sich seit vielen Jahren in der Obdachlosenhilfe. Er fährt mit seinem Arztmobil zu Menschen, die auf der Straße leben und hat 2013 die "Ambulanz ohne Grenzen" gegründet, in der Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos medizinisch versorgt werden.
Außerdem reist er immer wieder in Krisengebiete in aller Welt, um Menschen in Not zu helfen. Im vergangenen Jahr unterstützte er beispielsweise die Seenotrettung im Mittelmeer, im Februar fuhr er nach Lviv in die Ukraine, um dort medizinisches Material, Geräte und Spenden in Krankenhäusern abzugeben.