Würdigung der SchUM-Städte

Sonderbriefmarke zu jüdischen Stätten in Speyer, Worms und Mainz

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Autor/in
Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz

Für Briefmarkensammler war es ein besonderer Tag: Eine neue Briefmarke erinnert seit Donnerstag an das "Jerusalem am Rhein". Sie würdigt die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz.

Die 85-Cent-Marke ist am Donnerstag offiziell vorgestellt worden und ist überall in Deutschland zu kaufen. Mit der Sonderbriefmarke werden laut Bundesfinanzministerium die herausragenden Zeugnisse jüdischer Geschichte und Kultur für Deutschland und Europa gewürdigt.

Briefmarke zeigt jüdische Symbole

Die in Violett-und Rosa-Tönen gestaltete Marke wurde von dem Düsseldorfer Kommunikationsdesigner Jens Müller entworfen. Sie zeigt eine stilisierte Synagoge, einen Chanukka-Leuchter, einen Davidstern und eine Tora-Rolle, außerdem die hebräischen Städtenamen von Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza).

Synagoge in Worms
Die Synagoge in Worms geht auf ein 1034 gestiftetes Gebetshaus zurück. Sie wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Bild in Detailansicht öffnen
Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof in Worms
Der jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms ist der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Europa. Die ältesten der etwa 2.500 Grabsteine stammen aus dem 11. Jahrhundert. Bild in Detailansicht öffnen
Grabsteine auf dem alten jüdischen Friedhof Am Judensand in Mainz
Auch der Mainzer Friedhof „Am Judensand“ gehört zu den ältesten jüdischen Friedhöfen in Europa. Die älteste erhaltene Erwähnung stammt aus dem Jahre 1286. Bild in Detailansicht öffnen
Judenhof in Speyer
Der Judenhof Speyer besteht aus der mittelalterlichen Synagoge mit Frauenschule und rituellem Bad. Bild in Detailansicht öffnen
Außeneingang zur Mikwe, dem rituellen Bad im Judenhof in Speyer.
Der Außeneingang zum rituellen Bad. Bild in Detailansicht öffnen
Die Mikwe, ein rituelles Tauchbad, im Judenhof in Speyer.
Das rituelle Tauchbad (hebräisch „Mikwe“) im Speyerer Judenhof wurde vor 1128 gebaut und ist das älteste dieser Art in Deutschland. Bild in Detailansicht öffnen

Briefmarke soll jüdische Stätten in RLP bekannter machen

Angeregt hatten die Sonderbriefmarke verschiedene Politikerinnen und Politiker - unter anderem die rheinland-pfälzischen SPD-Bundestagsabgeordneten Thorsten Rudolph (Koblenz), Daniel Baldy (Mainz) und Isabel Mackensen-Geis (Neustadt-Speyer).

"Die SchUM-Stätten sind Zeugnisse der jüdischen Geschichte in unserem Land. Die Sonderbriefmarke wird dazu beitragen, diese Geschichte über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bekanntzumachen.

Auch der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) hält die Briefmarke für ein wichtiges Zeichen. Die Sondermarke mache die SchUM-Stätten am Rhein über Rheinland-Pfalz hinaus bekannter und setze auch ein deutliches Signal gegen Antisemitismus und Intoleranz, so Ebling.

SchUM-Stätten sind seit 2021 Weltkulturerbe

SchUM bezeichnet den Zusammenschluss der drei jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz im Mittelalter. Sie galten auch als "Jerusalem am Rhein". Die Weltkulturorganisation Unesco erklärte die SchUM-Stätten 2021 zum Welterbe. Die in den Stätten erhaltenen Baudenkmäler wie Synagogen, Ritualbäder oder Frauenbeträume zählen zu den ältesten Zeugnissen jüdischen Lebens in Deutschland.

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