Der Grund für Steinmeiers (SPD) Besuch war die offizielle Ernennung der SchUM-Stätten Mainz, Worms und Speyer zum Unesco-Weltkulturerbe. Vor der eigentlichen Feierstunde am Nachmittag in Mainz besuchte der Bundespräsident noch die jüdischen Gedenkorte in Worms.
Frank-Walter Steinmeier besuchte jüdischen Friedhof
Dort traf er sich unter anderem mit Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky und dem rheinland-pfälzischen Innenminister Michael Ebling (SPD), um gemeinsam mit ihnen den jüdischen Friedhof Heiliger Sand zu besuchen. Die Gruppe schaute sich unter anderem historische Grabsteine an. Dort legte der Bundespräsident auch einen kleinen Stein auf einen der Doppelgrabsteine.
Der Heilige Sand in Worms gilt mit seinen 2.500 Grabsteinen als einer der ältesten jüdischen Friedhöfe in Europa. Die ältesten der Tafeln dort stammen aus dem 11. Jahrhundert.
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt
Nach dem Besuch auf dem jüdischen Friedhof ließ sich Steinmeier auch noch die Wormser Synagoge zeigen. Anschließend trug er sich im benachbarten Raschi-Haus noch ins Goldene Buch der Stadt ein.
Feierstunde in der Neuen Synagoge in Mainz
Am Mittag ging es für den Bundespräsidenten dann in die Neue Synagoge in Mainz, in der die offizielle Feierstunde stattfand. Dabei überreichte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay die Anerkennungsurkunde zunächst an Steinmeier. Nach einer offiziellen Ansprache reichte dieser die Urkunde dann an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) weiter.
Steinmeier appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger, sich jeder Form von Antisemitismus entschieden entgegenzustellen. "Unser Rechtsstaat muss antisemitische Straftaten mit aller Härte ahnden", sagte er bei der Feierstunde.
SchUM-Stätten sind Orte, an denen Geschichte greifbar wird
Steinmeier betonte, dass die Gesellschaft Orte brauche, in denen das Geschehene "lebendig" werde. Dadurch könne man vor allem jungen Menschen verständlich machen, was damals geschah und wie es soweit kommen konnte.
Die SchUM-Stätten seien genau solche Orte, in denen die Geschichte des jüdischen Lebens erlebbar gemacht werde. "Deshalb ist es ein großes Glück, dass es sie gibt," so der Bundespräsident.
Drohne und Straßensperrungen sorgten für Sicherheit
Sowohl in Worms als auch in Mainz kam es rund um den Besuch des Bundespräsidenten zu kurzfristigen Straßensperrungen. Wie die Polizei bereits im Vorfeld mitgeteilt hatte, sollte dadurch gewährleistet werden, dass Steinmeier problemlos an- und abreisen kann.