Die 38-jährige Frau hatte im August 2021 den Notruf gewählt, weil ihr ehemaliger Nachbar ihr damit gedroht habe, sie umzubringen. Die Anklage glaubte ihr jedoch nicht und ging davon aus, dass sie den Notruf absichtlich missbraucht habe.
Vor Gericht kam nun aber heraus, dass es bereits einen Monat vor dem Vorfall mehrere Auseinandersetzungen zwischen dem Mann und der Familie der Frau gegeben hatte. Dabei sei der Mann auch übergriffig geworden. Laut Gericht war dieses Gesamtgeschehen mit zu berücksichtigen. Die Richterin argumentierte, dass die Frau mit einem weiteren Übergriff rechnen musste. Somit sah das Gericht keinen Missbrauch des Notrufs und sprach sie frei.
Falsche Notrufe behindern die Polizei
Die Mainzer Polizei weist trotzdem noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass jeder falsche Notruf Einsatzkräfte bindet. Diese könnten dann in dieser Zeit niemand anderem helfen.
Notruf missbraucht Mann in Mainz ruft innerhalb einer Stunde 66 Mal den Notruf der Polizei
Wer die 110 wählt, braucht dringend Hilfe, sollte man meinen. In Mainz hat ein Mann mit seinem speziellen "Hilferuf" eine Leitung des Notrufs blockiert.
Weil die Polizei bei jedem Anruf immer prüft, ob es wirklich eine Gefahr gibt, sei das ein enormer Aufwand, so ein Polizeisprecher. Jeder Missbrauch werde deshalb auch zur Anzeige gebracht.
Es gab bereits einen Fall in Mainz
Erst vor knapp zwei Wochen hatte ein 34-jähriger Mainzer eine Leitung des Notrufs blockiert. Innerhalb einer Stunde hatte er 66 Mal angerufen. Jedes Mal hatte er laut Polizei mitgeteilt, dass er seine Kinder sehen wolle.
Als er auch nach wiederholtem Auffordern der Einsatzkräfte nicht damit aufhörte, weiter den Notruf zu wählen, fuhr eine Polizeistreife bei dem Mann vorbei. Vor Ort stellte sich dann heraus, dass er betrunken war. Gegen den Mann wurde laut Polizei Strafanzeige wegen des Missbrauches von Notrufen gestellt.