Die Mainzer Feuerwehr hat das vergangene Jahr einmal ausgewertet: 40 Prozent der Anrufe auf der Notrufnummer 112 führten zu keinem Einsatz. Vor allem am Wochenende liege die Zahl der falschen Anrufe besonders hoch.
Häufig ist der Notruf nicht zuständig
"Da rufen Menschen an, deren Heizung ausgefallen ist oder die keinen Strom mehr in der Wohnung haben", erzählt Michael Ehresmann von der Mainzer Berufsfeuerwehr. In deren Zentrale laufen die Notrufe zusammen. "Oder jemand will sich über seinen Nachbarn beschweren oder über ein falsch parkendes Auto."
Auch die Berufsfeuerwehr Wiesbaden hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. "Wir telefonieren fast täglich mit Hosentaschen", sagt Katrin Schiffer vom Presseteam der Wiesbadener Feuerwehr. Das bedeutet: Das Handy steckt in der Hosentasche und durch ungewollte Berührung wählt es eine Nummer, eben auch die "112".
Aber, wenn in einem solchen Fall kein Gespräch zustande komme, würde auf jeden Fall von der Einsatzzentrale zurückgerufen, ergänzt Michael Ehresmann von der Mainzer Feuerwehr. Es könne ja sein, dass sich jemand tatsächlich in einer Notlage befinde und nicht mehr sprechen könne.
Notrufzentrale ist rund um die Uhr erreichbar
Grundsätzlich versuche man jedem zu helfen, sagt Ehresmann. Letztlich brauchten ja auch alle der Anrufer irgendwie Hilfe. Die sogenannten Disponenten, also die Feuerwehrleute, die in der Notrufzentrale die Anrufe entgegennehmen, geben dann Ratschläge oder auch mal die richtige Telefonnummer weiter.
Zwei bis drei Kolleginnen und Kollegen säßen in jeder Schicht gleichzeitig an den Telefonen. So könne gewährleistet werden, dass die Menschen im Notfall durchkommen, auch wenn auf der anderen Leitung gerade jemand anruft, der sich in keiner lebensbedrohlichen Situation befindet.
Besonders geschulte Feuerwehrleute gehen ans Telefon
Diese Disponenten werden besonders geschult. Es gehe darum, ohne den anderen zu sehen, die Situation am Telefon richtig einzuschätzen, zu beruhigen, die wichtigsten Informationen zu bekommen.
"Gesprächsführung ist da sehr wichtig", erklärt Ehresmann weiter. Und neben dem Zuhören gleichzeitig alle wichtigen Informationen in das Computersystem eingeben. "Das ist Multitasking pur."