Mainzer Spezialglashersteller an Börse

Aktien von Schott Pharma kommen auf den Markt

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Autor/in
Markus Volland

Der Mainzer Spezialglashersteller Schott macht Ernst: Den Börsengang seiner Pharmasparte hatte er schon länger geplant. Heute werden die Aktien erstmals in Frankfurt notiert.

Weltweit werden immer mehr Medikamente als Injektion verabreicht, zum Beispiel Impfungen oder Mittel gegen Diabetes und Adipositas. Genau davon profitiert Schott Pharma mit seinen Medikamentenfläschchen, Impfstoffampullen und Spritzen aus Glas oder Spezialkunststoffen.

Pharmasparte vor über einem Jahr ausgegliedert

Vor über einem Jahr hatte der Schott-Konzern seine Pharmasparte auf eigene Beine gestellt. Schon damals war über einen Börsengang spekuliert worden. Nachdem das erste Jahr für Schott Pharma nach eigenen Angaben richtig gut gelaufen ist, soll mit den Einnahmen über den Börsengang Geld für neue Investitionen reingeholt werden. Denn die Pharmasparte soll weiterwachsen. Mittelfristig plant das Unternehmen nach eigenen Angaben jährlich, um zehn Prozent zuzulegen.

25.000 Injektionen pro Minute mithilfe eines Schott-Produkts

Das Unternehmen stellt beispielsweise Glasampullen für Medikamente oder Thrombosespritzen für den Einmalgebrauch her. Durchschnittlich würden weltweit jede Minute über 25.000 Injektionen mithilfe eines Produktes von Schott Pharma an Patientinnen und Patienten verabreicht, heißt es in einer Mitteilung. In mehr als 80 Länder würden die Produkte exportiert.

Schott will Gewinn in Klimaneutralität investieren

Vor kurzem hatte Schott-Sprecher Salvatore Ruggiero die Diskussion um günstigeren Strom für Industrieunternehmen in Deutschland begrüßt. In den USA seien die Stromkosten nur ein Viertel so hoch wie in Deutschland und in Frankreich halb so hoch, sagte Ruggiero in einem Gespräch mit dem SWR.

"In den USA sind die Stromkosten nur ein Viertel so hoch wie in Deutschland."

Der Mainzer Spezialglashersteller plant, bis 2030 klimaneutral zu sein. Dazu müsse die Produktion von Gas auf Strom oder grünen Wasserstoff umgestellt werden. Die Kosten dafür lägen im dreistelligen Millionenbereich. Geld aus dem jetzt angekündigten Börsengang könnte auch dafür eingesetzt werden.

Schott AG will Mehrheit der Aktien an Schott Pharma behalten

Bisher gehört Schott Pharma zu 100 Prozent zur Mainzer Schott AG. Im Rahmen des Börsengangs ist ein öffentliches Angebot an private Anlegerinnen und Anleger geplant, ebenso an deutsche Investmentunternehmen und an ausgewählte Märkte außerhalb Deutschlands. Sie teilen sich rund ein Viertel der Aktien. Die Mehrheit der Aktien soll aber beim Mutterkonzern bleiben. Durch die Aktienemission hofft Schott Pharma auf Einnahmen von knapp einer Milliarde Euro.

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