Fünf Aktivistinnen und Aktivisten der sogenannten Letzen Generation haben am Dienstagmorgen die Alicenbrücke in Richtung Mainzer Innenstadt versperrt. Drei von ihnen hatten ihre Hände mit Sekundenkleber auf der Straße festgeklebt.
Zu Beginn der Aktion habe es kleinere verbale Konflikte mit Autofahrern gegeben, so ein Polizeisprecher vor Ort. Danach sei der Verkehr weiträumig umgeleitet worden. Dennoch kam es zu Verkehrsbehinderungen. Teilweise stauten sich die Autos bis zum Europakreisel.
Ultimatum ignoriert
Die Polizei stellte den Demonstranten eine Ultimatum, wonach sie die Straße innerhalb von 20 Minuten verlassen sollten. Da sie dem nicht nachkamen, wurden sie mit Lösungsmittel von der Straße befreit und dann weggetragen. Dabei habe es keinerlei Widerstand gegeben, so die Polizei. Im Anschluss wurde die Fahrbahn gereinigt und die Straße wieder für den Verkehr freigegeben.
Anzeige gegen Klimaaktivisten wegen Nötigung?
Die fünf Demonstrantinnen und Demonstranten wurden auf die Polizei-Dienststelle gebracht, um deren Personalien aufzunehmen. Auf sie wartet nun eine Anzeige - wegen Nötigung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
Aktivisten fordern Gesellschaftsrat
Die Letzte Generation fordert unter anderem ein Tempolimit auf Autobahnen von 100 km/h und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket. Außerdem verlangen sie von der Bundesregierung, dass ein Gesellschaftsrat eingerichtet wird. Er soll Schritte erarbeiten, damit Deutschland bis 2030 erreicht, die Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren.
Eine Teilnehmerin der Aktion am Montag in Mainz kündigte bereits weitere Aktionen an: "Wir gehen viel mehr in regionale Aktionen, um eine größtmögliche Störung herbeizuführen."
Dritte "Klimakleber"-Aktion in Mainz
Bei der Aktion handelt es sich um die dritte dieser Art in Mainz. Bereits im Dezember 2022 und im Januar 2023 hatten Aktivisten die Alicenbrücke blockiert. Außerdem störten zwei Aktivistinnen der Letzten Generation einen Neujahrsempfang der Mainzer CDU mit dem Bundesvorsitzenden Friedrich Merz.