Wie auf einem Video der "Letzten Generation" bei Twitter zu sehen ist, standen zwei Frauen im voll besetzten Saal des Erbacher Hofs während der Rede des CDU-Parteivorsitzenden Merz auf und machten lautstark auf sich aufmerksam. Dabei riefen sie unter anderem: "Sie wussten Bescheid und haben die Krise dennoch befeuert! Was ist Ihre Klimapolitik, Herr Merz?" Eine der Aktivistinnen klebte sich außerdem mit einer Hand auf der Bühne vor dem Rednerpult fest.
Sicherheitsleute konnten die festgeklebte Frau nach wenigen Minuten mit Öl vom Boden lösen. Beide Aktivistinnen wurden schließlich aus dem Saal geführt.
Klima-Aktivistinnen flüchteten vor der Polizei
Wie die Mainzer Polizei mitteilt, flüchteten die Frauen, bevor die Polizei eintraf. Dabei lösten sie in den Räumlichkeiten des Erbacher Hofes noch einen Feueralarm aus. Nach Angaben der Polizei vom Freitag waren es insgesamt drei Aktivistinnen, die die CDU-Veranstaltung gestört haben, zwei von ihnen seien inzwischen identifiziert. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und nannte als Gründe den Verdacht auf Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung und das Auslösen eines Feueralarms.
Merz besucht Neujahrsempfang der Mainzer CDU
Im Erbacher Hof in Mainz fand am Donnerstag der Neujahrsempfang der Mainzer CDU statt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (DPA) rief Merz den Frauen nach: "Vielen Dank für Ihren Besuch". Anschließend fuhr er mit seiner Rede fort und sagte: "Anders als die, die sich festkleben, geben wir eine Antwort, wie man das Thema wirklich lösen kann."
Merz spielte später in seinem Tweet "Es ist doch schön, dass Sie noch da sind! Ihre Kollegen sind ja zurzeit auf #Bali" auf den Flug zweier Klimaaktivisten an, einem Mann und einer Frau. Beide sollten wegen einer Straßenblockade in Stuttgart vor Gericht erscheinen. Stattdessen waren beide nach Asien gereist. Kritiker warfen der "Letzten Generation" daraufhin Doppelmoral vor.
Aktivistinnen müssen mit Anzeigen rechnen
Der Kreisvorsitzende der CDU Mainz, Thomas Gerster, äußerte sich auf SWR-Anfrage und sagte, dass die Aktion sich leider nicht ganz habe verhindern lassen. Seiner Meinung nach seien die Aktivistinnen aber nicht sehr professionell vorgegangen. Er rechne nun mit mehreren Anzeigen gegen die Aktivistinnen.
Die Störung der CDU-Versammlung war nicht die erste Aktion der "Letzten Generation" in Mainz. Anfang Januar sowie Mitte Dezember hatten Aktivistinnen und Aktivisten die Alicenbrücke am Mainzer Hauptbahnhof blockiert und so für Verkehrsbehinderungen gesorgt.