Die sieben Aktivistinnen und Aktivisten der so genannten Letzen Generation hatten sich auf die Alicenbrücke gesetzt. Anders als vor einem Monat protestierten sie heute auf der anderen Straßenseite.
Sie blockierten ab kurz vor halb neun vier Spuren stadtauswärts. Sechs von ihnen hatten sich mit je einer Hand auf dem Boden festgeklebt. Die Polizei hat inzwischen alle Protestierenden vom Asphalt gelöst und weggetragen.
Auto und Klima-Aktivistinnen kommen sich gefährlich nah
Zu Beginn der Aktion fuhr ein empörter Autofahrer dicht an zwei Aktivistinnen heran. Sie schauten direkt in die Scheinwerfer seines Autos, berichtete eine SWR-Reporterin. Später setzte der Mann seinen Wagen wieder ein Stück zurück, wie auf Videoaufnahmen zu sehen ist.
Staus in der Innenstadt von Mainz wegen Protest der "Letzen Generation"
Die Polizei hatte den Verkehr während des Protests umgeleitet. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. Der öffentliche Nahverkehr war nicht beeinträchtigt. Etwa 80 Einsatzkräfte insgesamt waren vor Ort, die meisten von Polizei und Ordnungsamt. Unter den Klimaaktivisten war auch wieder der Mannheimer Raúl Semmler. Seine Hand musste beim Protest vor einem Monat aus dem Asphalt gestemmt werden. Heute war er als einziger nicht festgeklebt, um eine Rettungsgasse freimachen zu können.
Klimakleber solidarisch mit Lützerath
Die Aktivisten fordern nach eigenen Angaben ein Tempolimit auf Autobahnen von 100 km/h und ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket. Ziel sei es, CO2 einzusparen und damit das Klima zu schützen. In diesem Zusammenhang zeigten sie sich solidarisch mit den Klimaaktivisten in Lützerath (NRW). Die Ortschaft soll geräumt und abgerissen werden, weil der Energiekonzern RWE dort Braunkohle abbauen will.