Wenn das Frühjahr nass ist und die Temperaturen steigen, dann sind das optimale Bedingungen für Stechmücken, gerade in den Gebieten am Rhein. Um sich zu vermehren, brauchen die Plagegeister stehende Gewässer, sogenannte Auenlandschaften. Überflutete Gebiete wie am Oberrhein in der Region Ludwigshafen bis Bingen sind ideal.
Die "Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage" KABS hat die Hochwasserwelle zwischen Bingen und Worms seit dem Starkregen am vergangenen Freitag genau beobachtet und festgestellt: Es gibt vermehrt Larven in den Überflutungsgebieten.
Gift für die Larven der Stechmücken
Damit die sogenannten Auwald-Stechmücken nicht schlüpfen, will die KABS sie ab Freitag mit dem Hubschrauber bekämpfen. Dabei wird ein Granulat aus der Luft abgeworfen - ein Gift für die Larven, ansonsten gilt es als unbedenklich für Flora und Fauna.
Wenn die Gebiete zu dicht bewachsen sind und Blätter verhindern, dass das Granulat am Boden landet, dann müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Fuß durch die sumpfigen Gebiete gehen und das Granulat ausbringen.
Wettlauf mit der Zeit gegen die Schnaken
Es ist jetzt ein Wettlauf mit der Zeit. Die KABS muss einschätzen, wo sich besonders viele Larven entwickeln und dann sofort loslegen, damit die Mücken nicht schon schlüpfen. Je wärmer es ist, desto schneller geht das. Zunächst sind jetzt Flüge über Worms und Hamm am Rhein (Kreis Alzey-Worms) disponiert.
Im Gebiet zwischen Mainz und Bingen will die KABS noch abwarten. Eine Sprecherin sagte, dort werde eine zweite Hochwasserwelle abgewartet. Erst wenn diese abgeflossen sei, sei es sinnvoll, dort das Granulat zu verteilen. In Mainz und Bingen ist ein Hubschraubereinsatz voraussichtlich erst kommende Woche geplant.