Im vergangenen Sommer wurden in Mainzer Stadtteilen zum ersten Mal asiatische Tigermücken nachgewiesen. Jetzt gebe es aber so viele dieser eingeschleppten Mücken in den Stadtteilen Finthen und Bretzenheim, dass gehandelt werden müsse, so die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). Seit 20 Jahren breitet sich die asiatische Tigermücke wegen des Klimawandels in Europa immer mehr aus.
Asiatische Tigermücke kann zur Gefahr werden
Sticht die asiatische Tigermücke einen Menschen, der an dem Dengue- oder dem Zika-Virus erkrankt ist, kann sie diese tropischen Viruskrankheiten auf andere Menschen übertragen, warnt die KABS, die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage. Daher müsse ihre Verbreitung eingedämmt werden.
Die asiatische Tigermücke sei zudem - anders als die heimischen Stechmücken - auch am Tag aktiv. Experten warnen davor, dass diese Stechmückenart auch sofort zusteche und aggressiv sei.
Jeder kann im Kampf gegen die asiatische Tigermücke helfen
In Zusammenarbeit mit der KABS wird die Stadt Mainz ab Mitte Mai Informationsschreiben an die Haushalte der betroffenen Gebiete in den Mainzer Stadtteilen Bretzenheim und Finthen senden.
Darin wird gebeten, dass die Anwohner und Anwohnerinnen den Mitarbeitenden der KABS Zutritt zum Garten oder dem Balkon gewähren. Dort suchen diese dann nach Brutstätten der Mücke, um sie zu beseitigen.
Da die asiatische Tigermücke ihre Larven auch in kleinsten Wasserpfützen ablegt – also zum Beispiel in Topfuntersetzern oder in Gießkannen – sollten diese Gefäße regelmäßig geleert, abgedeckt oder entfernt werden.
Auch Tabletten helfen
Zudem werden in den Ortsverwaltungen der Stadt Mainz bestimmte Tabletten kostenlos ausgegeben. Außerdem sind sie im Mainzer Umweltladen zu bekommen. Wirft man sie in größere Wasserbehälter, wie zum Beispiel eine Regentonne, können sich die Larven darin nicht mehr verpuppen.
Die Tabletten sind für den Rest des Ökosystems völlig unbedenklich und schaden weder anderen Insekten noch Pflanzen.
Natürliche Fressfeinde der Mücke schützen
Die Population der asiatische Tigermücke kann aber auch von natürlichen Fressfeinden reguliert werden. So werden die Larven von Libellen oder Fröschen gefressen und die ausgewachsenen Mücken von Schwalben oder Mauerseglern.
Der Lebensraum der natürlichen Helfer müsse unbedingt erhalten werden, so Petra Freitag von der Unteren Naturschutzbehörde. Deshalb ruft sie die Bevölkerung dazu auf, gefährdeten Tierarten wie Libellen, Mauerseglern oder Fledermäusen zum Beispiel Nistplätze im eigenen Garten zu bauen.
Tigermücken direkt melden
Wer glaubt, eine Tigermücke im eigenen Garten entdeckt zu haben oder allgemeine Informationen möchte, kann sich direkt an die KABS wenden. Die Expertinnen und Experten beseitigen die Brutstätte. Die Beratung ist kostenlos.