Die asiatische Tigermücke auf der Haut eines Menschen. Ihr Stich kann gefährlich sein.

Tropische Krankheiten drohen

Mainz bekämpft zum ersten Mal asiatische Tigermücke

Stand
Autor/in
Tjada Huchtkötter
Christiane Spohn
Christiane Spohn ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Die asiatische Tigermücke breitet sich auch in Mainz immer weiter aus. Da sie schwere Krankheiten übertragen kann, will die Stadt Mainz ihre Verbreitung eindämmen.

Im vergangenen Sommer wurden in Mainzer Stadtteilen zum ersten Mal asiatische Tigermücken nachgewiesen. Jetzt gebe es aber so viele dieser eingeschleppten Mücken in den Stadtteilen Finthen und Bretzenheim, dass gehandelt werden müsse, so die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). Seit 20 Jahren breitet sich die asiatische Tigermücke wegen des Klimawandels in Europa immer mehr aus.

"Dass wir die Verbreitung der Tigermücke (...) aufhalten, wird sehr unwahrscheinlich. Aber wir können die Ausbreitung eindämmen."

Asiatische Tigermücke kann zur Gefahr werden

Sticht die asiatische Tigermücke einen Menschen, der an dem Dengue- oder dem Zika-Virus erkrankt ist, kann sie diese tropischen Viruskrankheiten auf andere Menschen übertragen, warnt die KABS, die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage. Daher müsse ihre Verbreitung eingedämmt werden.

Die asiatischen Tigermücken (links) sind grundlegend schwarz mit weißen, prägnanten Streifen auf Körper und Beinen (li.). Unsere heimische Stechmücke ist bräunlich (re.)
So sieht eine asiatische Tigermücke (li.) im Vergleich zu einer heimischen Stechmücke (re.) aus.

Die asiatische Tigermücke sei zudem - anders als die heimischen Stechmücken - auch am Tag aktiv. Experten warnen davor, dass diese Stechmückenart auch sofort zusteche und aggressiv sei.

Jeder kann im Kampf gegen die asiatische Tigermücke helfen

In Zusammenarbeit mit der KABS wird die Stadt Mainz ab Mitte Mai Informationsschreiben an die Haushalte der betroffenen Gebiete in den Mainzer Stadtteilen Bretzenheim und Finthen senden.

Darin wird gebeten, dass die Anwohner und Anwohnerinnen den Mitarbeitenden der KABS Zutritt zum Garten oder dem Balkon gewähren. Dort suchen diese dann nach Brutstätten der Mücke, um sie zu beseitigen.

Da die asiatische Tigermücke ihre Larven auch in kleinsten Wasserpfützen ablegt – also zum Beispiel in Topfuntersetzern oder in Gießkannen – sollten diese Gefäße regelmäßig geleert, abgedeckt oder entfernt werden.

Auch Tabletten helfen

Zudem werden in den Ortsverwaltungen der Stadt Mainz bestimmte Tabletten kostenlos ausgegeben. Außerdem sind sie im Mainzer Umweltladen zu bekommen. Wirft man sie in größere Wasserbehälter, wie zum Beispiel eine Regentonne, können sich die Larven darin nicht mehr verpuppen.

Tabletten gegen Tigermücke und Larven
Diese Tabletten sollen bei der Bekämpfung der Tigermücke helfen.

Die Tabletten sind für den Rest des Ökosystems völlig unbedenklich und schaden weder anderen Insekten noch Pflanzen.

Natürliche Fressfeinde der Mücke schützen

Die Population der asiatische Tigermücke kann aber auch von natürlichen Fressfeinden reguliert werden. So werden die Larven von Libellen oder Fröschen gefressen und die ausgewachsenen Mücken von Schwalben oder Mauerseglern.

"Ohne unsere natürlichen Helfer schaffen wir es nicht."

Der Lebensraum der natürlichen Helfer müsse unbedingt erhalten werden, so Petra Freitag von der Unteren Naturschutzbehörde. Deshalb ruft sie die Bevölkerung dazu auf, gefährdeten Tierarten wie Libellen, Mauerseglern oder Fledermäusen zum Beispiel Nistplätze im eigenen Garten zu bauen.

Tigermücken direkt melden

Wer glaubt, eine Tigermücke im eigenen Garten entdeckt zu haben oder allgemeine Informationen möchte, kann sich direkt an die KABS wenden. Die Expertinnen und Experten beseitigen die Brutstätte. Die Beratung ist kostenlos.

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