Der Dom zu Mainz: Bistum Mainz will trotz Haushaltsplus weiter Millionen sparen

Überschuss dank gestiegener Zinsen

Bistum Mainz will trotz Haushaltsplus weiter Millionen sparen

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Der aktuelle Haushalt des Bistums Mainz überrascht. Erstmals seit langer Zeit erwirtschaftet das Bistum nämlich einen Gewinn. Der soll in ein Tagungszentrum investiert werden.

3,9 Millionen Euro hat das Bistum für das nächste Haushaltsjahr auf der Kante. Der Überschuss kommt zustande, weil am Kapitalmarkt die Zinsen gestiegen sind, heißt es auf SWR-Anfrage. Und weil das Bistum einen Teil seines Vermögens anlegt, hat es durch die Zinsen mehr verdient. Eine ungewohnte Situation. Jahrelang machte das Bistum Verluste und musste die Rücklagen bemühen, um den Haushalt auszugleichen. Jetzt also ein Gewinn. Was macht das Bistum mit der unverhofften Summe?

Bistum investiert in Tagungszentrum Erbacher Hof

Zunächst mal würde Geld in die Rücklagen fließen. Aber es werde auch investiert. Zum Beispiel gehen zwei Millionen Euro an das Tagungszentrum Erbacher Hof in Mainz und in die EDV im Bistum. Hier werde die digitale Personalakte ausgebaut und die Software umgestellt. Aber auch die Kirchengemeinden sollen von der besseren Finanzverwaltung profitieren.

Die 1,9 Millionen Euro, die in die Rücklagen fließen, sollen unter anderem dem Erhalt der 20 Schulen im Bistum dienen. Konkrete Sanierungen der Gebäude seien allerdings nicht geplant.

Bistum Mainz spart 6,5 Millionen Euro Personalkosten ein

Bisher konnte vor allem gespart werden, weil Institutionen wie Schulen, Kindergärten und Tagungshäuser abgegeben bzw. geschlossen wurden. Die Trägerschaft der Hildegardisschule in Bingen beispielsweise hat der Landkreis Mainz-Bingen übernommen. Auch die Zusammenlegung von Pfarreien spare Personalkosten, so das Bistum. Geplant sind allein in diesem Bereich 6,5 Millionen Euro.

Wir dürfen uns nicht ausruhen.

Dass das Bistum Mainz eine "schwarze Null" schreibt, soll nach Aussage von Bischof Peter Kohlgraf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass "wir uns nicht ausruhen dürfen". Denn hätte die Verwaltung nicht vor drei Jahren einen strengen Konsolidierungsplan begonnen, dann "wären wir heute trotz der positiven Zinsentwicklung im Minus", so Kohlgraf.

Sparkurs des Bistums soll fortgesetzt werden

Der Sparkurs soll auch noch weiter fortgesetzt werden. 25 bis 30 Millionen Euro jährlich will das Bistum bis 2030 noch einsparen. Das geschehe zum Beispiel durch weitere Zusammenlegungen von Kirchengemeinden und durch den Verkauf von Immobilien.

Der Haushalt für das nächste Jahr schrumpft von 315 auf 306 Millionen Euro. Das Bistum rechnet dann mit weiter sinkenden Kirchensteuereinnahmen. Sie werden voraussichtlich um 4,3 Prozent niedriger ausfallen als in diesem Jahr. Insgesamt macht die Kirchensteuer 230 Millionen Euro aus.

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SWR