Zentrale Führungsposition in katholischer Kirche

Mainzer Weihbischof Bentz wird Erzbischof von Paderborn

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Papst Franziskus hat den Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz zum Erzbischof von Paderborn ernannt. Mehr als ein Jahr warten die Gläubigen dort schon auf einen neuen Erzbischof.

Franziskus hat ihn am Samstag offiziell ernannt und somit den vakanten katholischen Bischofsstuhl in Paderborn neu besetzt. Der bisherige Mainzer Weihbischof Bentz wird von nun an das Erzbistum Paderborn leiten. Bentz stammt aus der Nähe von Germersheim und war bisher im Bistum Mainz auch als Generalvikar tätig.

Der bisherige Oberhirte von Paderborn war Ende vergangenen Jahres vorzeitig in den Ruhestand gegangen. Der 56-jährige Bentz beginnt nun neu in dem westfälischen Erzbistum Paderborn. "Die Zeit des Wartens und Gebetes hat sich gelohnt", hieß es in Paderborn.

Bentz nimmt nun eine zentrale Führungsposition in der katholischen Kirche in Deutschland ein. Im Erzbistum Paderborn leben etwa 1,4 Millionen Katholiken. Bundesweit gibt es sieben Erzbistümer. Bentz, der bisher Weihbischof und Generalvikar in Mainz war, gilt kirchenpolitisch als eher liberal.

Gratulation von Kohlgraf und Bätzing

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, gratulierte dem künftigen Paderborner Erzbischof. Kohlgraf sagte über seinen bisherigen Weihbischof und Generalvikar, Bentz habe in "unzähligen Bereichen" des Bistums Mainz unter Beweis gestellt, "dass er bereit ist, die notwendigen Wege zu gehen, um unsere Kirche mit Zuversicht in die Zukunft zu führen. Kohlgraf ernannte direkt am Samstag den bisherigen Regens des Mainzer Priesterseminars, Sebastian Lang (38), für zunächst fünf Jahre zum neuen Generalvikar.

Kohlgraf: Bentz trug zur Aufarbeitung bei Missbrauchsstudie bei

Kohlgraf erklärte weiter, Weihbischof Bentz sei ihm "in den bisherigen sechs Jahren meiner Amtszeit wesentliche Stütze und wichtiger Mitstreiter bei den zahlreichen Herausforderungen" der Kirche im Bistum Mainz gewesen. Bentz habe unermüdlich das Gespräch gesucht und sei um Ausgleich auch widerstreitender Meinungen bemüht gewesen. Zudem habe Bentz die unabhängige Missbrauchsstudie im Bistum begleitet und damit zu einem wichtigen Meilenstein bei der Aufarbeitung beigetragen.

Lob für Engagement bei "Synodalem Weg"

Bätzing betonte, dass in Paderborn Tradition und Innovation sowie Volksfrömmigkeit und Synodalität zusammengehörten. Er bedankte sich bei Bentz insbesondere für dessen Engagement beim katholischen Reformprozess "Synodaler Weg".

Bentz selbst hatte versprochen, mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam handeln zu wollen. In einer ersten Reaktion im Paderborner Dom sagte der 56-Jährige, er komme mit innerer Freiheit und Offenheit nach Westfalen. Er habe wahrgenommen, wie intensiv sich das Erzbistum in seinem Zukunftsbild mit einer Perspektive für die Jahre 2030-Plus auseinandergesetzt habe. Er fühle sich mit dem Papst eng verbunden in der gemeinsamen Verantwortung, eine lernende Kirche zu sein.

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SWR