Nach Angaben einer Gerichtssprecherin wurde die Angeklagte wegen Betruges verurteilt. In die Freiheitsstrafe von 3 Jahren und 6 Monaten wurden auch zwei Geldstrafen aus anderen Verfahren miteinbezogen. Außerdem ordnete das Gericht an, dass von der 37-Jährigen eine Million Euro eingezogen werden.
16 Jahre Lug und Trug
Nach Angaben des 57-jährigen Opfers begann die Beziehung mit der Frau vor 16 Jahren. Sie hatten sich in einer Klinik in Wiesbaden kennengelernt. Dort sei der Mann, der in der Schweiz lebt, wegen Burnouts in Behandlung gewesen, so die Staatsanwaltschaft.
Während der Beziehung tischte die Frau dem Mann immer wieder Lügen auf. Mit denen brachte sie ihn dazu, ihr teilweise hohe Geldsummen zu überweisen.
Opfer überweist 1,75 Millionen Euro
So hatte sie zum Beispiel vorgeben, Erbin eines Groß-Aktionärs des US-Pharma-Unternehmens Johnson & Johnson zu sein. Um das Erbe antreten und die Gerichtskosten dafür bezahlen zu können, habe sie mehrfach um Geld gebeten. Bis ihm der Betrug aufgefallen ist, hatte der Mann ihr bereits etwa 1,75 Millionen Euro gezahlt.
Betrügerin legte falsche Urkunden vor
"Mir ist es so vorgekommen, dass alles, was sie sagt, wahr ist", sagte der 57-jährige Geschäftsmann während des Prozesses. Sie habe ihm zum Beispiel auch falsche Urkunden und Unterlagen von Anwälten vorgelegt.
Die Situation und die Aussage vor Gericht war dem Betrugsopfer sichtlich unangenehm. "Ich versuche immer noch, es mir selbst zu erklären, wie ich in diese Lage gekommen bin", sagte der 57-Jährige.