Für sie war es die große Liebe - für ihren vermeintlichen Partner eine sehr ertragreiche kriminelle Masche: Eine 54-Jährige aus dem Rhein-Pfalz-Kreis lernte vor fast vier Jahren im Internet einen angeblichen Schauspieler aus den USA kennen. Wie die Polizei Schifferstadt am Montag mitteilte, gaukelte der Mann der Frau die ganze Zeit die große Liebe vor. Er schrieb ihr, er sei in sie verliebt und wolle sie heiraten.
Zu einem Treffen kam es allerdings nie, der Kontakt fand nur über soziale Netzwerke statt.
Frau aus dem Rhein-Pfalz-Kreis überweist 160.000 Euro an Betrüger
Über die Jahre überwies die Frau insgesamt 160.000 Euro an den Unbekannten, wie die Polizei berichtet. Schon als sie den Betrüger kennenlernte, habe der Mann behauptet, er brauche dringend 100 Euro, weil sein Manager Druck mache.
Und so ging es weiter: Die Frau aus dem Rhein-Pfalz-Kreis überwies dem Betrüger immer wieder Geld auf unterschiedliche ausländische Konten, für angebliche Hotelrechnungen oder sogar einen geplanten Hauskauf.
Erstes Telefonat nach vier Jahren
Erst nach vier Jahren wurde die 54-Jährige misstrauisch: Bei dem ersten Telefonat mit ihrem vorgeblichen Partner bemerkte die Frau, dass es sich um einen Betrüger handelt. Sie erstattete Anzeige bei der Polizeiinspektion Schifferstadt. Die weiteren Ermittlungen übernimmt jetzt die Kripo in Ludwigshafen.
Liebesbetrug: Polizei warnt vor Love- und Romance-Scamming
Die Polizei verweist darauf, dass Betrug mit vorgetäuschter Liebe - das sogenannte Love- oder Romance-Scamming, in Zeiten von Online-Dating und Kontakten über soziale Netzwerke häufig vorkommt. Wer online neue Bekanntschaften schließt, sollte demnach unbedingt wachsam bleiben. Besonders misstrauisch sollte man sein, wenn der Chat-Partner vorgibt in Not zu sein und "dringend" Geld zu benötigen.