Vier Wochen nach Wiedereröffnung

Schimmel-Kita Partenheim: Es regnet schon wieder rein

Stand
Autor/in
Vanessa Siemers
SWR-Redakteurin Vanessa Siemers

Erst vor vier Wochen konnte die evangelische Kita in Partenheim (Kreis Alzey-Worms) nach einem Wasserschaden und Schimmel-Befall wieder geöffnet werden. Jetzt tropft erneut Wasser durchs Dach.

Jessica Kaloianis und die anderen Eltern sind sauer, stinksauer. Schon wieder müssen ihre Kinder in eine Kita gehen, in der das Wasser durch die Decke tropft. Die Sorge, dass die Kita deswegen vielleicht wieder geschlossen werden könnte, ist groß. Deswegen hat sich der Elternausschuss jetzt in einem offenen Brief an die Verantwortlichen gewandt. Darin fordern die Eltern die Politik auf, endlich zu handeln. Denn das Problem mit dem Wasser in der Kita ist nicht neu.

Ein altbekanntes Problem

Bereits im September vergangenen Jahres kam das erste Mal Wasser durch das Dach. Mehrere Monate hatte es nach Angaben der Kita-Leiterin Katharina Hübner ins Gebäude geregnet – dann kam der Schimmel. Die Konsequenz: Die Kita musste geschlossen werden.

Mit diesen Trockengeräten belüftet die Kita den Raum, in dem derzeit hinein regnet.
Mit diesen Trockengeräten belüftet die Kita den Raum, in den es derzeit hinein regnet.

Dach von Schimmel-Kita immer noch undicht

Jetzt, rund acht Monate später, ist das Dach wieder undicht – dieses Mal an einer anderen Stelle. "Die schlimmsten Schäden wurden in den vergangenen Monaten zwar beseitigt, aber eine richtige Dachsanierung hat nicht stattgefunden", so Hübner. Und das, obwohl der Gemeinderat beschlossen hatte, dass das Dach entweder bis spätestens November erneuert werden soll oder zumindest eine Notabdeckung für den bevorstehenden Winter angebracht wird. Doch bis jetzt sei nichts passiert, sagt sie.

Eine Begründung, warum das marode Dach noch immer nicht fachgerecht saniert wurde, hat Katharina Hübner bislang weder von der Ortsgemeinde noch von der Verbandsgemeinde bekommen.

"Wir sind ein sehr gutes Team und immer lösungsorientiert. Aber auch wir sind Menschen und haben unsere Grenzen."

"In dem betroffenen Raum haben wir Trockengeräte stehen", sagt sie. Eine Lösung sei das aber nicht. Die Kita-Leiterin hat Angst, dass die Kinder im schlimmsten Fall vielleicht erneut in andere Räume ausweichen müssen. Für sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei diese Vorstellung unerträglich: "Wir sind ein sehr gutes Team und immer lösungsorientiert. Aber auch wir sind Menschen und haben unsere Grenzen."

Situation war für Kinder sehr belastend

Die Situation, als die Kinder in der Gemeindehalle untergebracht werden mussten, war für alle sehr belastend. Das erzählt auch Jessica Kaloianis vom Elternausschuss. Einige Kinder hätten Verhaltensauffälligkeiten gezeigt, so Kaloianis. "Sie waren aggressiver oder haben vermehrt den Kontakt zu den Erzieherinnen und Erziehern gesucht," so die Mutter.

Verantwortliche reagieren nicht

"Wir fühlen uns von der Politik nicht ernst genommen. Außerdem ist keiner in der Lage, uns Auskunft zu geben", beschwert sie sich. "Unser Vertrauen ist inzwischen einfach weg." Deswegen hat sie zusammen mit den anderen Eltern im Elternausschuss nun diesen offenen Brief verfasst. Ihre Hoffnung: Endlich eine dauerhafte Lösung zu finden.

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Kein neues Dach vor März 2024

Wenn alles nach Plan laufe, könne der Dachdecker in rund anderthalb Wochen damit beginnen, das Dach abzudichten. Bis wann das marode Dach dann komplett erneuert werden kann, dazu konnte Lüppens noch keine Aussage machen. Hier warte er noch auf Rückmeldung von der Verbandsgemeinde. Allerdings gehe er davon aus, dass die Arbeiten nicht vor März 2024 stattfinden werden.

VG-Bürgermeister: Wir hätten früher handeln sollen

Wie der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wörrstadt, Markus Conrad (CDU), mitteilte, ist die Verbandsgemeinde sehr daran interessiert, für den Winter eine gute Zwischenlösung zu finden. Dass man für dieses Jahr keine Firma mehr gefunden habe, die das Dach erneuere, sei sehr bedauerlich.

Gleichzeitig räumte Conrad ein, dass das Kita-Gebäude in die Jahre gekommen sei und sich dort ein gewisser Sanierungsstau gebildet habe. "Die ein oder andere Investition hätte man vielleicht vor einigen Jahren tätigen sollen", so der VG-Bürgermeister.

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