Der tote Winkel kann tatsächlich tödlich sein, für Fußgänger, Radfahrer und Schulkinder. Wenn sie im toten Winkel eines Busses oder Lkw sind, kann der Fahrer sie nicht sehen, was immer wieder zu tödlichen Unfällen führt.
Um so etwas zu verhindern, testet die KRN aktuell ein neues Kamerasystem. Das ermöglicht einen 360-Grad-Blick rund um den kompletten Bus.
Aus vielen Bildern der Kameras wird eines
An jeder Seite des Busses ist eine Kamera angebracht. Die liefert sozusagen live Bilder, wie es um den Bus herum aussieht. Ein Computer im Fahrzeug setzt diese Bilder dann zu einem einzigen zusammen.
Das sieht der Fahrer auf einem kleinen Monitor und zwar vom Computer so generiert, dass man von oben aus der Vogelperspektive auf den Bus schaut. In einem Radius von drei Metern rund um den Bus lässt sich so alles erkennen.
Der tote Winkel des Busses ist ein großes Problem
Wolfgang Hackauf ist bei der KRN verantwortlich für die Einführung dieses Systems. "Nehmen Sie zum Beispiel einen Schulbus: Da stehen Kinder vor dem Bus und hinter dem Bus. Das Fahrzeug hat jede Menge toter Winkel. Und jetzt genügt ein Blick und der Fahrer sieht alles." Man gebe den Fahrern also das bestmögliche Handwerkszeug an die Hand, so Hackauf weiter.
Außerdem hofft er, so manchen Blechschaden an den Bussen zu verhindern: "Wir sind in vielen kleinen Orten unterwegs mit vielen kleinen Gassen und engen Parkplätzen. Und immer wieder stoßen die Busse irgendwo dagegen. Wir denken, dass wir mit dem 360-Grad-System manchen Schaden verhindern können."
Deutschlandweit ist die KRN Vorreiter
Bislang ist ein KRN-Bus mit diesem System ausgerüstet, er geht jetzt in den Probebetrieb. "Wir müssen jetzt erst mal Erfahrungen sammeln", so Hackauf. "Hängt der Monitor auf der richtigen Höhe? Gibt es möglicherweise auch eine Reizüberflutung für den Fahrer? Denn wir haben jede Menge Assistenzsysteme in den Bussen."
Wenn alles gut funktioniert, sollen alle Busse der KRN nach und nach mit dem Rundumblick-System ausgestattet werden - um die 5.000 Euro kostet der Einbau pro Bus. Die KRN sieht sich hier als Vorreiter in Deutschland. Er wisse von keiner Busgesellschaft, die ebenfalls auf dieses System setze. "Und wir gehen damit weit über die gesetzlichen Vorgaben für die Sicherheit hinaus", so Hackauf.