Im Stechschritt tapst der Roboterhund der Deutschen Bahn auf seinen Hartgummipfoten aus der Wagonhalle. Auf den Beinen ist ein Kasten, auf dem allerhand Technik, wie zum Beispiel hochentwickelte Kameras und Sensoren verbaut sind.
Insgesamt wiegt Spot, so wurde er getauft, 25 Kilogramm, ist 84 Zentimeter hoch und kann eine Geschwindigkeit von bis zu sechs Kilometer pro Stunde erreichen. Zu Fressen bekommt er Strom, das Aufladen dauert knapp eineinhalb Stunden, genauso lange kann er dann auch eingesetzt werden. Und Spot ist einem Hund schon sehr ähnlich, sagt der Projektleiter der DB-Cargo, Christofer Bruns.
"Die Bewegungen des Roboters sind denen von Hunden schon nachempfunden. Wenn Spot stolpert, und das tut er gelegentlich auch, dann macht er ähnliche Ausgleichbewegungen wie richtige Tiere", berichtet Bruns. Es mache großen Spaß das zu beobachten und mit dem Roboterhund zu arbeiten.
Roboterhund unterstützt in Bischofsheim bei der Instandhaltung
Und da hat Spot einiges zu tun. Zu seinen Aufgaben gehört laut Bruns vor allem auf den Gleisen zu erkennen, wo welcher Güterwagon steht und ob die Reihenfolge der Wagen im Zug stimmt.
Außerdem kann er in der Wartungshalle die Treppen laufen, die ihn in eine Grube unter die Wagons bringt, ähnlich wie in einer Kfz-Werkstatt. Dort checkt er dann mit seiner ganzen Technik, ob zum Beispiel die Räder oder Achsen der Wagons irgendwelche Schäden haben.
Gesteuert wird der Roboterhund übrigens per Laptop. Nach der sechswöchigen Testphase soll er sich aber vollkommen autonom mit Hilfe von Sensoren bewegen.
Roboterhund gefährdet keine Arbeitskräfte
Mögliche Kritik, dass der Einsatz von Robotern und künstlicher Intelligenz Arbeitsplätze kosten könnte, weist Christian Hennig, Projektleiter der Systemtechnik der Deutschen Bahn und einer der Hundefüher von Spot, zurück.
Dadurch könnten die Fachkräfte freigeschaufelt werden, um wichtigere Tätigkeiten zu übernehmen. "Letztlich ist alles mit dem Ziel verbunden, dass wir unsere Wartungszeiten verkürzen und damit schneller wieder Züge aufs Gleis bringen, die sonst fehlen", sagt Hennig. Das sei nicht nur im Interesse der Bahn, sondern vor allem für die Kunden.