Samstags ist in der Mainzer Innenstadt immer richtig was los: Die einen machen ihre Wochenendeinkäufe auf dem Wochenmarkt, andere genießen einen Schoppen beim Marktfrühstück. Wiederum andere gehen eine Runde shoppen oder frühstücken ausgiebig in einem der vielen Cafés.
Stadt will mehr Menschen für den ÖPNV gewinnen
Die Folge: Die Innenstadt ist proppenvoll mit Menschen - aber auch mit Autos, die Parkhäuser oft ab 10 Uhr dicht. Warum also nicht mit Bus oder Straßenbahn in die Stadt fahren? Um den Menschen diese Entscheidung zumindest an einem Tag leichter zu machen, ist der ÖPNV ab sofort jeden ersten Samstag im Monat kostenlos.
Geplant ist die Aktion zunächst für ein Jahr. Das Angebot gilt im Stadtgebiet Mainz (ohne die hessischen AKK-Gemeinden Mainz-Amöneburg, Mainz-Kostheim und Mainz-Kastel) sowie in Wackernheim und Zornheim.
Kostenloser Samstag soll Deutschlandticket ergänzen
Das Angebot sei als Ergänzung zum Deutschlandticket gedacht, so der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) im Juni bei der Vorstellung der Aktion. Allein über die Mainzer Verkehrsgesellschaft seien inzwischen fast 70.000 Deutschlandtickets im Umlauf. Jeder Dritte in Mainz habe ein solches Ticket.
Nach Angaben der Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) hat das Deutschlandticket dem ÖPNV in Mainz einen Schub verliehen. Man sehe aber auch, dass es vor allem Bestandskunden anspreche, also die Menschen, die ohnehin viel mit Bus und Bahn unterwegs seien. "Mit dem 0-Euro-Samstag wollen wir gezielt diejenigen erreichen, die unser ÖPNV-Angebot bisher nicht oder nur selten nutzen", so Steinkrüger.
Kostenloser ÖPNV soll auch Mainzer Einzelhandel stärken
Die Mainzer Citymanagerin Sandra Klima ist nach eigenen Worten begeistert von dem Angebot. Es stärke den Einkaufsstandort Mainz, weil es mehr Besucherinnen und Besucher in die Stadt locken werde. Sie ist sich sicher, dass das den lokalen Handel nachhaltig fördern werde.
Aktion wird wissenschaftlich begleitet
Die zwölf Aktions-Samstage sind erst einmal bis zum 7. Juni 2025 geplant. Um den Nutzen der Aktion zu untersuchen, wird sie wissenschaftlich begleitet - von Studierenden des Fachbereichs Mobilitätsmanagement der Hochschule Rhein Main.
Kommentare (3)
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Die Idee an sich, auch in dieser Sequenz empfinde ich durchaus positiv! Das es wissenschaftlich begleitet wird, umso besser. So lässt sich bestimmt ein Nutzen bemessen und wenn es nachweislich den Einzelhandel in Städten hilft, macht es Sinn mit solchen Erkenntnissen dies auszuweiten. Ich bin gespannt :-)
Nichts ist umsonst. Das zahlt der Steuerzahler.
Hallo Frau Liebig, was genau möchten sie uns mitteilen mit diesem 1-zeiligen Kommentar? Ihnen ist sicher bewußt, dass der Steuerzahler (fast) alles zahlt im öffentlichen Raum: Museen, Theater, Straße, Parkplätze, von Autofahrern umgefahrene Poller oder durch illegales Gehwegparken zerstörte Fußwege. Freut es sie denn nicht, wenn der ÖPNV, der ohnehin fährt, durch ein niederschwelliges Angebot verstärkt genutzt wird? Denken Sie nicht, dass das für die Gesellschaft in der Gesamtrechnung nachhaltiger ist?
Bus und Straßenbahn sind in Luxenburg das ganze Jahr kostenlos !