Eine Goldafterraupe auf einem Zweig, Symbolfoto für Artikel Radweg in Frankenthal wegen Goldafterraupen gesperrt

Goldafter-Raupe als Allergie-Auslöser

Radweg in Frankenthal bleibt wegen Raupen noch gut eine Woche gesperrt

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Bäume entlang des Radwegs zwischen Frankenthal und Lambsheim sind von Goldafter-Raupen befallen. Sie können starke allergische Reaktionen auslösen. Bis sie bekämpft sind, bleibt der Radweg gesperrt.

Die kleinen Raupen sitzen gut getarnt in den Bäumen entlang des Wegs, der von Frankenthal-Flomersheim nach Lambsheim führt. Quer über den Radweg sind Absperrbaken mit einem kleinen Hinweisschild. Auch wenn hier eigentlich Goldafter-Raupen das Problem sind, weist es auf die Raupen des deutlich bekannteren Falters "Eichenprozessionsspinner" hin. Das Problem bei beiden Raupenarten: Sie können beim Menschen starke allergische Reaktionen hervorrufen.

Goldafter-Raupe kann Atemnot bei Mensch und Tier auslösen

Dafür verantwortlich sind bei der Goldafter-Raupe die goldbraun glänzenden langen Haare, mit der sie bedeckt ist. Aber nicht diese Haare sind gefährlich, sondern winzige Brennhaare dazwischen. Brechen diese ab, so wird ein Gift freigesetzt. Betroffene können so heftige allergische Reaktionen bekommen, dass sie das Gefühl haben, zu ersticken. Weitere Reaktionen sind stark juckende Pusteln. Und auch Hunde, die auf diesem Weg spazieren geführt werden, können mit Atemnot auf die Raupenhaare reagieren. Das kann passieren, wenn Raupen von den Bäumen herunterfallen, aber auch wenn die Brennhärchen beispielsweise mit der Luft verwirbelt und eingeatmet werden.

Wegen Raupen gesperrter Radweg zwischen Frankenthal-Flomersheim und Lambsheim
Warnschild - allerdings mit falschem Raupennamen.

Raupennester müssen entfernt werden

Die Strecke nach Lambsheim ist so lange gesperrt, bis alle Raupennester beseitigt sind, teilte die Stadtverwaltung mit. Bislang soll das bis zum 5. Juli geschehen sein. Ab kommendem Montag sollen die Arbeiten nach Angaben einer Stadtsprecherin beginnen. In Rücksprache mit der Forstverwaltung werden die Bäume zunächst zurückgeschnitten. Dabei werden die Ei-Gelege und Gespinste des Goldafters entfernt, so eine Stadtsprecherin. Damit sie auch wirklich vernichtet werden, kommt der Grünschnitt in die Müllverbrennungsanlage nach Ludwigshafen. Während des Baumschnitts wird abschnittsweise auch die Straße gesperrt.

Klimawandel begünstigt Raupen-Entwicklung

Es sei das erste Mal, dass Frankenthal Probleme mit Raupen des Goldafter-Schmetterlings hat. Offenbar begünstigt durch den Klimawandel breitet sich diese Nachtfalterart stark aus. In Sachsen-Anhalt ist die Lage so gravierend, dass die Landesregierung 200.000 Euro für die Bekämpfung bereitgestellt hat. Auch die Nordseeinsel Norderney meldet derzeit einen massiven Goldafter-Befall.

Wegen Raupen gesperrter Radweg zwischen Frankenthal-Flomersheim und Lambsheim
Mit dem bloßen Auge sind die Raupen nicht auszumachen.

Naturschützer lassen Raupen erfassen

Die Pollichia, der rheinland-pfälzische Verein für Naturforschung und Landespflege mit Sitz in Bad Dürkheim und Neustadt, hat seine Mitglieder aufgerufen, Goldafter-Sichtungen zu melden. Diese Raupen wurden an 21 Orten beobachtet: an der Mosel bei Mülheim, in Rheinhessen, in der Vorderpfalz sowie im Pfälzerwald bei Dahn und Fischbach. Absperrungen gibt es aber nur in Frankenthal. An den anderen Orten sind die Goldafter-Vorkommen möglicherweise nicht so groß wie in Frankenthal, oder die Behörden haben die Gefahr, die von den Raupen ausgeht, nicht erkannt.

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