Jetzt ist die Bekämpfung der Raupen an den Bäumen laut der Stadt Frankenthal abgeschlossen. Der Radweg von Frankenthal-Flomersheim nach Lambsheim sei wieder befahrbar. Knapp 30 Eichen mussten für die Bekämpfung stark zurückgeschnitten werden.
Goldafter-Raupe kann Atemnot bei Mensch und Tier auslösen
Menschen und Tiere reagieren allergisch auf die Raupen. Verantwortlich sind bei der Goldafter-Raupe die goldbraun glänzenden langen Haare, mit der sie bedeckt ist. Aber nicht diese Haare sind gefährlich, sondern winzige Brennhaare dazwischen. Brechen diese ab, so wird ein Gift freigesetzt. Betroffene können so heftige allergische Reaktionen bekommen, dass sie das Gefühl haben, zu ersticken.
Weitere Reaktionen sind stark juckende Pusteln. Und auch Hunde, die auf diesem Weg spazieren geführt werden, können mit Atemnot auf die Raupenhaare reagieren. Das kann passieren, wenn Raupen von den Bäumen herunterfallen, aber auch wenn die Brennhärchen beispielsweise mit der Luft verwirbelt und eingeatmet werden.
Raupennester müssen entfernt werden
Die Strecke nach Lambsheim ist so lange gesperrt, bis alle Raupennester beseitigt sind, teilte die Stadtverwaltung mit. Bislang soll das bis zum 5. Juli geschehen sein. Ab kommendem Montag sollen die Arbeiten nach Angaben einer Stadtsprecherin beginnen. In Rücksprache mit der Forstverwaltung werden die Bäume zunächst zurückgeschnitten. Dabei werden die Ei-Gelege und Gespinste des Goldafters entfernt, so eine Stadtsprecherin. Damit sie auch wirklich vernichtet werden, kommt der Grünschnitt in die Müllverbrennungsanlage nach Ludwigshafen. Während des Baumschnitts wird abschnittsweise auch die Straße gesperrt.
Klimawandel begünstigt Raupen-Entwicklung
Es sei das erste Mal, dass Frankenthal Probleme mit Raupen des Goldafter-Schmetterlings hat. Offenbar begünstigt durch den Klimawandel breitet sich diese Nachtfalterart stark aus. In Sachsen-Anhalt ist die Lage so gravierend, dass die Landesregierung 200.000 Euro für die Bekämpfung bereitgestellt hat. Auch die Nordseeinsel Norderney meldet derzeit einen massiven Goldafter-Befall.
Naturschützer lassen Raupen erfassen
Die Pollichia, der rheinland-pfälzische Verein für Naturforschung und Landespflege mit Sitz in Bad Dürkheim und Neustadt, hat seine Mitglieder aufgerufen, Goldafter-Sichtungen zu melden. Diese Raupen wurden an 21 Orten beobachtet: an der Mosel bei Mülheim, in Rheinhessen, in der Vorderpfalz sowie im Pfälzerwald bei Dahn und Fischbach. Absperrungen gibt es aber nur in Frankenthal. An den anderen Orten sind die Goldafter-Vorkommen möglicherweise nicht so groß wie in Frankenthal, oder die Behörden haben die Gefahr, die von den Raupen ausgeht, nicht erkannt.