Der Eingang der Universitätsmedizin: Unimedizin Mainz mit schlechtestem Ergebnis überhaupt

Defizit von 114 Millionen Euro in 2023

Unimedizin Mainz mit schlechtestem Ergebnis ihrer Geschichte

Stand
Autor/in
Stefan Schmelzer
Stefan Schmelzer ist Reporter im SWR Studio Mainz

Die Universitätsmedizin Mainz hat im Jahr 2023 rund 114 Millionen Euro Verlust gemacht. Das ist das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Unimedizin.

Damit fällt der Fehlbetrag etwas niedriger aus, als zuvor erwartet. Im März sei noch mit einem Defizit von 120 Millionen Euro gerechnet worden, teilte die Unimedizin am Freitag mit. Ein Grund für das Ergebnis seien ausgebliebene Erlöse aus dem Krankenhausbetrieb. Insbesondere im letzten Quartal 2023 seien auf den Stationen weniger Patienten und Patientinnen behandelt worden als geplant.

"Das Jahresergebnis 2023 zeigt einmal mehr die wirtschaftlichen Herausforderungen", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende und rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD). "Wir lassen uns davon aber nicht den Blick darauf verstellen, was im ersten halben Jahr des Neustarts schon eingeleitet wurde."

Unimedizin will Ressourcen sparen

Um in den kommenden Jahren Geld zu sparen, sollen sogenannte Departments gebildet werden. Statt drei Herzkliniken soll es ein Department - Herz - geben, bei dem alle zusammenarbeiten und somit Ressourcen gespart werden.

Ziel sei es, so der kaufmännische Vorstand der Unimedizin, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, in fünf Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Auch im Vergleich mit den anderen deutschen Universitätskliniken hat die Mainzer Einrichtung das höchste Defizit.

2024 erwartet Unimedizin Mainz Verlust von 107 Millionen Euro

2022 hatte die Unimedizin einen Verlust von 65,1 Millionen Euro eingefahren. Der Wirtschaftsplan geht für 2024 von einem Defizit von rund 107 Millionen Euro aus. Nach Angaben der Unimedizin wurden dort im vergangenen Jahr rund 58.900 Menschen vollstationär und rund 276.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt. Demnach arbeiten rund 8700 Menschen für die Universitätsmedizin.

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