Ermittlungen eingestellt

Chips-Prozess in Frankenthal geplatzt: Diebstahl nicht nachzuweisen

Stand

Das Amtsgericht Frankenthal hat am Donnerstag den Prozess wegen Diebstahls von Kartoffelchips eingestellt. Angeklagt waren ein 32- und ein 36-Jähriger. Wer die Diebstähle begangen hat, ist noch unklar.

Die beiden Angeklagten waren Mitarbeiter der Firma in Frankenthal-Petersau, wo die POM-BÄR-Chips hergestellt werden. Im Jahr 2023 hatte die Firma gemerkt, dass ihr Ware im Wert von etwa 10.000 Euro fehlte, dann hat sie intern ermittelt. Dabei gerieten die beiden Angeklagten dann durch Zeugenaussagen anderer Mitarbeitenden unter Verdacht. Daraufhin hat die Firma Strafanzeige erstattet.

Die Staatsanwaltschaft vermutete zunächst, dass die Ware wahrscheinlich mit einem Hubwagen aus dem Gebäude gebracht und dann von einem Transporter abgeholt wurde. Sie warf den Angeklagten vor, die Chips geklaut zu haben, um damit Geld zu verdienen.

Ein Angeklagter hat abgestritten, Chips gestohlen zu haben

Beim Prozess am Donnerstag hat einer der Angeklagten, der 32-Jährige, die Vorwürfe von sich gewiesen und vermutet, dass eine Zeugin ihn und seinen Kollegen nur aus persönlichen Motiven belastet habe. In der Firma in Frankenthal-Petersau würde es an sich chaotisch zugehen und es sei üblich, dass jemand hier und da mal ein paar Chips mitnimmt.

Frankenthal: Zeugin wurde nicht befragt

Die Zeugin, die die beiden Männer verdächtigte, konnte vor Gericht nicht befragt werden. Grund waren mangelnde Deutschkenntnisse. Der 36-Jährige hat den ganzen Prozess über geschwiegen.

Im Prozess wurde bekannt, dass der 32-jährige Angeklagte in der Vergangenheit bereits wegen Betrugs zu 100 Tagessätzen verurteilt worden war. Die Tagessätze habe er bereits beglichen. Sowohl der 32- als auch der 36-Jährige arbeiten nicht mehr in der Firma in Frankenthal-Petersau.

Gericht: Neue Ermittlungen zu kostspielig

Das Gericht stellte im Laufe der Verhandlung fest, dass die Beweislage sehr dürftig war. Die beiden Angeklagten ließen sich nicht mithilfe von Video-Aufnahmen überführen. Das Gericht hätte nach eigenen Angaben viele Beschäftigte des Frankenthaler Chips-Herstellers als Zeugen befragen müssen. Doch da der Großteil der Belegschaft kein Deutsch spreche, wären enorme Kosten angefallen, unter anderem für Dolmetscher.

Deshalb hat das Gericht am Ende entschieden, dass es zu aufwändig und teuer sei, weiter zu ermitteln. Die Kosten stünden hier in keinem Verhältnis zu einer möglichen Strafe und dem mutmaßlich angerichteten Schaden.

Unklar, wer Chips im Wert von 10.000 Euro geklaut hat

So bleibt unklar, wer die Chips-Paletten gestohlen hatte. Laut Staatsanwaltschaft ging es um zwei Paletten POM-BÄR-Ware und um eine Palette Chips.

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