Prozessbeginn am Landgericht Frankenthal: Der Angeklagte soll im März in Ludwigshafen einen anderen mit einem Messer attackiert haben. Das Opfer floh mit einem Fahrrad, starb aber auf der Flucht.

Opfer mit Rad geflohen und gestorben

Prozess um tödliche Messerattacke in Ludwigshafen

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In Frankenthal steht seit Montag ein 26-Jähriger vor Gericht. Er soll im März einem anderen Mann in Ludwigshafen ein Messer in den Rücken gestochen haben - mit tödlichem Ausgang.

Laut Staatsanwaltschaft waren die beiden Männer in Ludwigshafen in Streit geraten. Der 26-jährige Angeklagte soll dem anderen Mann daraufhin ein Messer in den Rückens gerammt haben.

Der Verletzte floh mit einem Fahrrad. Er kam allerdings nur wenige hundert Meter weit: Dann brach er zusammen und starb an den Folgen der Stichverletzungen durch innere Blutungen, heißt es in der Anklageschrift.

Kurzer Prozessauftakt in Frankenthal

Der Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen. Er hat aber beim Prozessauftakt am Montag angekündigt, am nächsten Verhandlungstag aussagen zu wollen. Der nächste Prozesstermin ist am 14. Oktober.

Der erste Verhandlungstag am Montag war bereits nach 20 Minuten vorbei: Es wurde nur die sehr knappe Anklageschrift vorgelesen. Der Hintergrund: Möglicherweise könnte bei einer Verurteilung des Angeklagten auch Sicherungsverwahrung gegen ihn verhängt werden, heißt es vom Gericht. Deshalb muss von Beginn an auch ein Sachverständiger für ein psychiatrisches Gutachten beim Prozess anwesend sein.

Der Psychiater hatte nach Angaben des Gerichts im September aber keine Termine mehr frei. Der Angeklagte sitzt wiederum schon sechs Monate in Untersuchungshaft. Deswegen musste die Verhandlung am Montag zumindest formal eröffnet werden - sonst hätte es eine Haftprüfung vor dem Oberlandesgericht gegeben und der Mann wäre möglicherweise auf freien Fuß gekommen.

Tödlicher Streit in Ludwigshafen: Opfer und Angeklagter kannten sich

Nach SWR-Informationen kannten sich Opfer und Täter. Das Opfer war demnach an dem Tag mit mehreren Personen in Streit geraten. Der Mann sei schlecht gelaunt gewesen, weil ihm eine Haftstrafe bevorstand. Das Gericht bestätigte, dass er wegen eines Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen ins Gefängnis kommen sollte.

Der Streit zwischen ihm und dem Angeklagten eskalierte. Nach inoffiziellen Angaben stammten Opfer und Täter aus dem Drogenmilieu.

Auch wegen Raubüberfalls in Ludwigshafen angeklagt

Der 26-jährige Angeklagte ist laut Gericht mehrfach vorbestraft und sitzt in Untersuchungshaft. In dem jetzigen Prozess wird ihm außerdem vorgeworfen, im Oktober mit einem Komplizen vor knapp einem Jahr ebenfalls in Ludwigshafen eine andere Person ausgeraubt zu haben. Die beiden Täter traktierten laut Staatsanwaltschaft ihr Opfer mit Faustschlägen und Tritten und entrissen ihm eine Bauchtasche. Darin befanden sich 20 Euro Bargeld und eine Bluetooth-Musikbox.

Auch zu dieser Tat hat der Angeklagte bislang geschwiegen.

Wegen des Raubüberfalls und wegen anderer Taten ist der Komplize bereits rechtskräftig zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt worden.

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