Es ist bereits die zweite Revision vor dem Bundesgerichtshof gegen die Sicherungsverwahrung des verurteilten Mannes aus Frankenthal. Er war Drahtzieher bei der Entführung, Erpressung und Ermordung von zwei Geschäftsleuten und sitzt deshalb lebenslang im Gefängnis. Der Vorsitzende Richter hatte dem 56-Jährigen in der ersten Revisionsverhandlung am 8. August bescheinigt, ein so wörtlich "empathieloser Psychopath" zu sein, der immer wieder Straftaten begehen würde und vor dem die Öffentlichkeit geschützt werden müsse.
"Er ist über Leichen gegangen und würde es wiederholen", urteilte der Vorsitzende Richter damals. Und weiter: Skrupellose Gier nach Reichtum würden ihn antreiben.
Gutachten empfiehlt Sicherhungsverwahrung für verurteilten Mörder
Auch die Staatsanwaltschaft und die Anwälte der Nebenklage hatten zuvor Sicherungsverwahrung für den Mann gefordert. Die Verteidigerin sprach sich dagegen aus. Im April hatte ein psychiatrischer Gutachter den 56-jährigen Angeklagten als gefährlich eingestuft und sich für eine Sicherungsverwahrung des Mannes vor Gericht ausgesprochen. Er sitzt bereits seit 2018 eine lebenslange Haftstrafe wegen zweier Morde ab. Die Sicherheitsverwahrung schließt sich an die Haftstrafe an. Der Vorsitzende Richter rechnet allerdings damit, dass erneut Revision gegen die Entscheidung eingelegt wird. "Möglicherweise ist das nicht das Ende der Veranstaltung", sagte er.
Frankenthaler hatte zwei Männer entführt und ermordet
Zusammen mit einer Komplizin und einem Komplizen hat er 2016 und 2017 einen Spielautomaten-Aufsteller aus Brühl in Baden-Württemberg und den Ludwigshafener Bauunternehmer Ismail Torun zunächst entführt, danach erpresst und schließlich erdrosselt. Die Fälle hatten für Aufsehen in der Region gesorgt. Die gegen den 56-Jährigen zunächst verhängte Sicherungsverwahrung hob der Bundesgerichtshof in Karlsruhe (BGH) auf, so dass das Landgericht Frankenthal den Fall erneut verhandeln musste.
Kommt Verurteilter in Sicherungsverwahrung? Zeuge bestätigt vor Landgericht Frankenthal: Doppelmörder wollte fliehen
Im Revisionsprozess um einen verurteilten Doppelmörder vor dem Landgericht Frankenthal, hat am Vormittag ein Zeuge ausgesagt. Dieser Mann hatte den Hinweis gegeben, dass der 56-Jährige möglicherweise einen Fluchtversuch plane.
Zeuge: Häftling hatte Fluchtplan geschmiedet
Der Revisionsprozess, der im Februar in Frankenthal gestartet war, wurde von erhöhten Sicherheitskontrollen begleitet und hatte sogar Spezialeinsatzkräfte auf den Plan gerufen. Nach dem Urteil kreiste ein Polizeihubschrauber über dem Gebäude. Ein Zeuge hatte am Mittwoch von einem Fluchtplan des 56-Jährigen berichtet.
Hubschrauber kreiste über der Stadt Wollte Doppelmörder fliehen? Polizei und SEK am Landgericht in Frankenthal
Nach dem großen Polizeieinsatz beim Doppelmord-Prozess am Landgericht Frankenthal kommen nun weitere Details ans Licht: Offenbar plante der Verurteilte die Flucht aus dem Gerichtssaal.