Der anhaltende Personalmangel bleibt ein drängendes Problem für den Nahverkehrszweckverband Rheinland-Pfalz Süd. Zuletzt waren wieder etliche Züge in der Vorderpfalz ausgefallen, weil Lokführer fehlen. Die DB Regio hat seit Montag den Zugverkehr von Frankenthal über Grünstadt (Kreis Bad Dürkheim) nach Monsheim (Kreis Alzey-Worms) halbiert. Auch in den Stellwerken von Ludwigshafen und Neustadt hält der Personalmangel nach wie vor an.
Der Nahverkehrszweckverband organisiert den Schienen- und Busverkehr im südlichen Teil von Rheinland-Pfalz. Bei der Versammlung am Dienstag sprachen Vertreter aus 25 Landkreisen und kreisfreien Städten über den Zustand des ÖPNV in der Region.
Finanzierung des Nahverkehrs bis 2026 gesichert
Ein weiteres Thema war die Finanzierung des Nahverkehrs: Sie ist 2025 und 2026 gesichert, sagte Verbandsdirektor Michael Heilmann. Damit müssten keine Zug- und Busverbindungen gestrichen werden. Das Land Rheinland-Pfalz werde in den beiden kommenden Jahren einen Zuschuss von insgesamt 385 Millionen Euro für den Nahverkehr in der Pfalz und Rheinhessen zahlen. Positiv sei auch, dass die Energiepreise in den vergangenen Monaten deutlich gesunken sind.
Auf der Versammlung wurde außerdem der neue Fahrplan für 2025 vorgestellt. Wer weiter pendelt, für den gibt es eine gute Nachricht: Der Regionalexpress (RE) von Frankfurt über Mainz nach Koblenz wird doppelt so lang wie bisher. Denn die Züge sind auf dieser Strecke meistens völlig überfüllt. Beim Regionalexpress von Frankfurt über Ludwigshafen und Frankenthal nach Koblenz bleibt dagegen alles beim Alten.
Zweckverband wählt Landrat Seefeldt zum Vorsitzenden
Die Versammlung hat Dietmar Seefeldt (CDU) einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Zweckverbands gewählt. Der Landrat des Kreises Südliche Weinstraße wird damit Nachfolger von Landrat Fritz Brechtel (CDU) aus dem Kreis Germersheim, der den Verband seit 2017 leitete.
2025: Neue Akkuzüge in der Südpfalz
Der Zweckverband will ab Dezember 2025 neue Akkuzüge auf den Bahnstrecken in der Süd- und Westpfalz einsetzen. Die neuen Züge sind deutlich umweltfreundlicher als die alten Dieseltriebwagen, hieß es auf der Versammlung. Jedes Jahr werden demnach bis zu sechs Millionen Liter Diesel eingespart. Bestellt wurden 44 Triebwagen. Sie sollen unter anderem auf der Strecke von Neustadt über Landau nach Karlsruhe fahren.
Dieselzüge rollen noch länger Südpfalz: Start klimafreundlicher Akkuzüge verzögert sich
Der Umstieg weg von klimaschädlichen Dieselloks hin zu elektrischen Zügen in der Südpfalz sollte eigentlich ab Ende 2025 starten. Doch nun verzögert sich der Start auf zwei Strecken enorm.
In Landau und Winden (Kreis Germersheim) sollen Ladestationen aufgebaut werden. Dort können die Triebwagen ihre Akkus aufladen. Und es haben dann auch mehr Fahrgäste Platz: Die Akkuzüge haben bis zu 60 Sitzplätze mehr als die alten Dieseltriebwagen.