Bilanz der Arbeitsagenturen sehr unterschiedlich

Arbeitsagenturen in der Vorder- und Südpfalz spüren Wirtschaftskrise

Stand

Die Agenturen für Arbeit in Landau und Ludwigshafen haben zum Jahresanfang Bilanz gezogen. Demnach zeigen sich die Folgen der Wirtschaftskrise zunehmend bei den Arbeitslosenzahlen.

Vor allem im Bereich der Arbeitsagentur Landau mit ihren Außenstellen in Neustadt an der Weinstraße und Germersheim sind die Zahlen der Menschen ohne Job deutlich gestiegen. Dort gab es im Dezember 13.306 Arbeitslose. Damit sind fast zehn Prozent mehr Menschen (1.100 mehr) von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Die aktuelle Arbeitslosen-Quote liegt in diesem Bereich bei 5 Prozent.

Arbeitsagentur Landau: Schwache Konjunktur spürbar

"Es war zu erwarten, dass neben der konjunkturellen Eintrübung die Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten steigt", sagt Konrad Stephan, operativer Geschäftsführer der Arbeitsagentur Landau. So sei es üblich, dass sich im Winter vermehrt Beschäftige aus dem Baugewerbe arbeitslos melden. Außerdem würden Arbeitnehmer oft zum Jahresende gekündigt bekommen und befristete Arbeitsverträge auslaufen.

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In Rheinland-Pfalz ist die Arbeitslosigkeit im Dezember leicht angestiegen. Insgesamt waren rund 120.000 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet.

Unternehmen zögern bei Neueinstellungen

Ähnlich sieht es im Vorjahresvergleich mit den freien Jobs aus. Die Arbeitgeber in der Region Landau, Germersheim, Neustadt und Bad Dürkheim meldeten im Dezember rund 10 Prozent weniger neue Stellen als noch vor einem Jahr. Insgesamt gebe es aber immer noch rund 3.600 freie Stellen zu besetzen.

Laut Stephan von der Arbeitsagentur Landau suchen die Arbeitgeber weiterhin dringend Fach- und Nachwuchskräfte. "Die Konjunkturkrise durchkreuzt jedoch viele Zukunftspläne und die Unternehmen zögern, personelle Entscheidungen zu treffen."

Arbeitsagentur Ludwigshafen: Lage noch stabil

Etwas anders stellt sich die Lage im Bezirk der Arbeitsagentur Ludwigshafen mit den Städten Frankenthal und Speyer dar. Dort waren zum Jahresende 6.188 arbeitslose Menschen gemeldet, das sind etwas weniger als im Dezember 2023. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7 Prozent. Hinzu kommen knapp 9.500 Frauen und Männer, die beim Jobcenter Vorderpfalz-Ludwigshafen registriert sind.

Agentur Ludwigshafen: Mehr freie Stellen

Auch bei den freien Jobs sieht es im Bereich Ludwigshafen relativ gut aus. Zwar habe es im vergangenen Jahr mit insgesamt 6.970 gemeldeten Stellen etwas weniger als im Vorjahr gegeben. Aber aktuell seien bei der Arbeitsagentur Ludwigshafen noch 3.585 Jobs zu vergeben und damit deutlich mehr als vor einem Jahr.

Auch Bezirk Ludwigshafen spürt Wirtschaftskrise

"Die schwache Konjunktur hinterlässt auch am Arbeitsmarkt in unserer Region ihre Spuren", so Daniel Lips, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ludwigshafen. Obwohl die Lage am Arbeitsmarkt in der Region zum Jahresende stabil sei, blickt Lips skeptisch auf die weitere Entwicklung: "Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die Nachfrage nach Arbeitskräften nach der Winterpause entwickeln wird".

Pfälzer Arbeitsagenturen werben für Weiterbildung

Beide Agenturen werben bei den Jobsuchenden dafür, sich in diesem Jahr gezielt weiterzubilden und an Qualifizierungsangeboten in Landau oder Ludwigshafen teilzunehmen. Die Betroffenen könnten Kontakt mit der Agentur für Arbeit oder dem zuständigen Jobcenter aufnehmen. Dort würden sie individuell beraten, was zu ihnen passt. Damit steigen die Chancen, eine neue Stelle zu finden.

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