Meidenkompetenz-Woche am Goethe Gymnasium Germersheim

Landesweite Aktionswoche Medienkompetenz

Schülerinnen und Schüler in Germersheim lernen sicher surfen im Internet

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AUTOR/IN
Leonie Fritz
Porträt Reporterin Leonie Fritz

Woran erkenne ich Fake News? Was tun bei Cybermobbing? Fragen wie diese stehen im Fokus der landesweiten Medienkompetenz-Woche. Das Goethe Gymnasium in Germersheim beteiligt sich.

Die Kinder der 6a vom Goethe Gymnasium in Germersheim hören aufmerksam zu, was ihnen Naz und Jennifer erzählen. Die beiden Zehntklässlerinnen sind Medienscouts - also Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe, die eine Schul-interne Fortbildung zum Thema Mediennutzung gemacht haben. Naz und Jennifer geben jetzt ihr Wissen während der Medienkompetenz-Woche an die jüngeren Schülerinnen und Schüler weiter.

Meidenkompetenz-Woche am Goethe Gymnasium Germersheim
Die beiden Medienscouts, Naz und Jennifer, bei ihrem Vortrag in der sechsten Klasse.

"Viele bekommen heutzutage ja schon in der Grundschule ein Handy. Die nutzen dann die sozialen Netzwerke, laden sich die Apps dafür runter, wissen aber eigentlich nicht viel darüber. Uns ist es wichtig, über die Gefahren zu reden", erzählt Naz.

Landesweite Aktionswoche zum Umgang mit Medien

Die Medienkompetenz-Woche ist eine landesweite Aktionswoche vom 24. bis zum 30. Juni. Sie wurde von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, dem Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz und dem Pädagogischen Landesinstitut ins Leben gerufen. In der Woche dreht sich alles darum, wie man selbstbestimmt und sicher mit Medien umgeht.

Medienkompetenz-Woche am Goethe Gymnasium Germersheim
Das Goethe Gymnasium Germersheim

Am Goethe Gymnasium in Germersheim gibt es in der Aktionswoche Workshops zum Thema Medienkompetenz in den sechsten und achten Klassen. Dabei geht es unter anderem um die Gefahren sozialer Netzwerke wie Cybermobbing und Fake News sowie um Computerspiel- und generell Mediensucht.

Außerdem werden die jungen Schülerinnen und Schüler über das Recht am eigenen Bild, Urheberrechte von Bildern und Musik sowie über eine gelungene und sichere Selbstdarstellung im Netz aufgeklärt. Aber auch der Umgang mit Programmen wie Word, Excel oder PowerPoint stehen auf dem Plan.

Meidenkompetenz-Woche am Goethe Gymnasium Germersheim
Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse beantworten Fragen zu ihrem Mediennutzungsverhalten.

Schüler sind sich der Gefahren im Netz bewusst

Die Schülerinnen und Schüler benutzen nach eigenen Aussagen vor allem Apps wie Snapchat, WhatsApp, TikTok, YouTube oder Google. Viele in der 6a sind sich der Gefahren sozialer Medien durchaus bewusst. Sie haben auch schon jede Menge unschöne und skurrile Situationen beim Surfen im Netz erlebt.

Ich habe mal eine Mail bekommen, dass ich einen Kühlschrank bei OTTO bestellt hätte.

"Snapchat macht schon schnell süchtig. Eigentlich will man nur noch fünf Minuten und dann ist es doch eine halbe Stunde geworden", erzählt Martha. Zwei andere Schülerinnen berichten, dass sie ständig Kettennachrichten bekommen würden. "So können auch Viren übertragen werden, mein Handy war deswegen mal einen ganzen Tag aus", hat Greta die Erfahrung gemacht. Und Franziska hat schon öfter seltsame Mails bekommen, zum Beispiel, dass sie "einen Kühlschrank bei OTTO bestellt hätte."

Das Ziel: ein überlegterer Umgang mit Medien

Um mit solchen Situationen selbstbewusst und sicher umzugehen, dafür sind die Medienkompetenz-Workshops da. Sabrina Hofmann ist Lehrerin und Medienschutzberaterin am Goethe Gymnasium in Germersheim. Für sie ist der kompetente Umgang mit Medien ein ganz elementarer Aspekt von Bildung: "Im heutigen digitalen Zeitalter ist es grundlegend wichtig von klein auf mit einem guten Medienbildungskonzept zu beginnen, um die jungen Menschen zu einem kompetenten und reflektierten Umgang mit Medien anzuleiten." Oftmals stelle sie fest, dass weder in der Grundschule noch im Elternhaus das nötige Wissen dazu vermittelt werden kann.

Und damit sind wir schon ein Stück näher dran, sicher im Netz zu surfen

Schüler haben viel gelernt

Die Schülerinnen und Schüler finden, dass sie schon Einiges bei den Workshops gelernt haben: "Man darf seine Daten nicht einfach an jeden weitergeben" und "bei Passwörtern immer einen Mix aus Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und keine persönlichen Daten verwenden". Außerdem: "Man kann auch zu Lehrern gehen, wenn einem blöde Sachen im Netz passieren." Und Greta ist sich sicher: "Damit sind wir schon ein Stück näher dran, sicher im Netz zu surfen."

Für die Medienscouts ist und bleibt der wichtigste Ratschlag aber: "Wir wollen beibringen, dass das Internet, Videospiele, allgemein die Mediennutzung nicht alles sind. Viel wichtiger ist es, die Kindheit und Jugend abseits der Bildschirme zu genießen."