Mit Futter angelockt

Ausgebüxter Luchs wieder zurück im Kurpfalz-Park in Wachenheim

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Autor/in
Sebastian Barth
Autor Sebastian Barth

Vor vier Wochen war ein Luchs-Weibchen aus dem Kurpfalz-Park in Wachenheim im Kreis Bad Dürkheim entkommen. Jetzt hatte es offenbar genug vom Abenteuer und ist zurückgekehrt.

Am Freitagmorgen trauten die Mitarbeiter des Kurpfalz-Parks in Wachenheim (Kreis Bad Dürkheim) ihren Augen nicht: Die Luchsin, die sich vor vier Wochen durch ein beschädigtes Gitter aus dem Gehege gezwängt hatte, war zurück und saß friedlich auf ihrem Lieblingsplatz. "Wir sind froh, dass das Tier wieder da ist, aber unser Luchs sicherlich auch.", sagte Andreas Teipelmann, einer der beiden Geschäftsführer des Parks, dem SWR. "Es ist hier im Park zuhause und ist gewohnt, regelmäßig gefüttert zu werden. Draußen im Wald zu sein, ist für Luchse auch Stress."

Wir sind froh, dass das Tier wieder da ist, aber unser Luchs sicherlich auch.

Die Tür am Luchsgehege war seit dem Verschwinden des etwa sieben Jahre alten Luchsweibchens immer offen gelassen worden. Außerdem war dort Futter abgelegt worden. In der Nacht zum Freitag war laut Teipelmann ein Forst-Experte, der auch für das rheinland-pfälzische Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) in Trippstadt arbeitet, dem Luchsweibchen auf der Spur. Sein Hund habe es im zehn Kilometer entfernten Wald bei Lindenberg gewittert. "Möglicherweise hat das auch den Luchs dazu gebracht zurückzukehren", sagte Teipelmann.

Die Experten des KLUWO hatten sich bei der Suche engagiert. Sie wollten verhindern, dass sich das entlaufene Weibchen mit Luchsen paart, die im Pfälzerwald ausgewildert wurden. Es gebe Unterschiede in der DNA, die sich nicht mischen sollen.

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Die Luchsin war nach Teipelmanns Angaben durch ein Gitter entkommen, das wie ein Deckenverschluss oben auf dem Luchsgehege aufliegt. Es war um einen Baum herum konstruiert. Ein Ast war darauf gefallen und es war ein kleines Loch entstanden, so dass die Luchsin am Baum nach oben klettern und sich durch dieses "Nadelöhr" zwängen konnte. Der Rückweg sei deutlich einfacher gewesen. Das Gehege sei teilbar. So habe man die anderen Luchse im einen Teil halten und den Teil mit dem Gatter offen lassen können. Die undichte Stelle im Gitter sei sofort repariert worden.

Luchsweibchen in Gefangenschaft aufgewachsen

Das Luchsweibchen ist nach Angaben von Kurpfalz-Park-Geschäftsführer Teipelmann teildomestiziert. Es ist demnach in Gefangenschaft geboren und war immer in einem Park. Allerdings hätten Experten des KLUWO gesagt, dass es nur wenige Tage brauche, bis ein Luchs in der Lage sei, ein Reh zu reißen. Das sei einfach in den Tieren drin. Einen Menschen würden sie aber nicht attackieren.

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