Der Unfall passierte am vergangenen Montag in Lemberg im Kreis Südwestpfalz. Vor Ort stellten die Trippstadter Luchs-Experten fest, dass das Weibchen wohl an seinen schweren Verletzungen am Kopf gestorben ist.
Ob die Luchsdame zum Kreise der Tiere gehört, die von 2016 bis 2020 in einem großangelegten Projekt in den Pfälzerwald gebracht wurden, ist unklar. Möglich ist auch, dass es sich um Nachwuchs handelt.
Monitoringstelle in Trippstadt bleibt Ende für das Luchsprojekt im Pfälzerwald
Seit 2016 hat das Land im Pfälzerwald Luchse angesiedelt: 20 Tiere haben eine neue Heimat gefunden, zahlreiche Luchsbabys kamen auf die Welt. Jetzt wird das Projekt beendet.
Gentest und Fellabgleich von totem Luchs in der Südwestpfalz
Die Luchsexperten aus Trippstadt wollen nun herausfinden, ob es sich um einen Luchs aus dem Pfälzerwald handelt oder um einen zugewanderten. Dafür werde ein Gentest gemacht und das Muster des Fells mit der Bilddatenbank der Luchse abgeglichen, die im Pfälzerwald bekannt sind.
Von 2016 bis 2020 wurden insgesamt 20 Luchse aus der Schweiz und der Slowakei in den Pfälzerwald umgesiedelt. Das Projekt hatte fast drei Millionen Euro gekostet und wurde zur Hälfte von der EU gefördert. Mittlerweile sind einige Luchse zwar wieder ausgewandert, zum Beispiel nach Frankreich oder vielleicht sogar in den Hunsrück und Harz.
Toter Luchs nicht der erste im Pfälzerwald
Es wurden aber auch schon andere Luchse tot aufgefunden, die womöglich in einen Verkehrsunfall verwickelt waren. Das jetzt gefundene Weibchen ist also nicht das erste. Mittlerweile haben die Raubkatzen im Pfälzerwald auch einiges an Nachwuchs bekommen. Wie viel genau, lässt sich nicht seriös sagen. Bis 2021 konnten nach Angaben der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz immerhin mindestens 18 Jungtiere nachgewiesen werden.
Nach Angaben des Umweltministerium leben im Pfälzerwald aktuell konservativ geschätzt zwölf erwachsene Tiere. Fünf davon gehören noch zu den ursprünglich 20 Tieren, die 2016 im Rahmen des Luchs-Wiederansiedlungsprojektes im Pfälzerwald ausgewildert wurden. Zudem sind im vergangenen Jahr sieben Luchsjunge geboren worden. Davon haben nach aktuellem Wissensstand fünf Tiere überlebt.
Gefährlich ist der Luchs übrigens nicht für den Menschen. Im Gegenteil: Er meidet sogar Waldbesucher. Daher ist es auch eher unwahrscheinlich, auf einen lebenden Luchs im Pfälzerwald zu treffen.