Kaja war die erste Luchsin, die im Juli 2016 im Pfälzerwald bei Waldleiningen ausgewildert wurde; es folgten noch am selben Tag Luna und Lucky. Alle drei stammen aus den slowakischen Karpaten.
Inzwischen steht fest: Kaja hat 2018 mindestens ein Junges zur Welt gebracht. Lunas Spur verliert sich 2017 und Lucky ist 2019 bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Andere Luchse wie Arcos sind in die Vogesen weiter gewandert, Alosa wurde wegen einer schweren Verletzung an der Pfote eingeschläfert.
Rheinland-Pfalz sammelt Hinweise zum Luchs-Vorkommen
Das Schicksal der Tiere ließ sich zunächst mit Hilfe eines GPS-Sendehalsbandes verfolgen, das alle Luchse bei ihrer Freilassung trugen. Allerdings sendeten diese Halsbänder nach einiger Zeit keine Signale mehr, sodass das Land inzwischen vor allem auf ein breit angelegtes Monitoring setzt, um die Luchs-Population zu beobachten.
So gibt es beispielsweise bei der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) in Trippstadt ein so genanntes "Großkarnivoren-Monitoring": Ehrenamtliche melden, wenn sie einen Luchs sehen oder Spuren von ihm finden. Außerdem überprüfen sie Meldungen zum Luchs-Vorkommen im Pfälzerwald. Mindestens 18 Jungtiere sind so nach Angaben des Landes nachgewiesen worden.
Nicht alle Luchse im Pfälzerwald willkommen
Doch die Wiederansiedlung des Luchses im Pfälzerwald ist nicht unumstritten: In den vergangenen Jahren gab es mehrere Vorfälle, bei denen Luchse beispielsweise in Fischbach oder Leimen Ziegen und Damwild gerissen haben. Besitzer erhalten dann unter anderem eine Entschädigung vom Land.
Die für das Luchsprojekt zuständige Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz betont: Eine Gefahr für Menschen gehe von den heimlich lebenden Tieren nicht aus, Besucher könnten sich unbeschwert im Wald bewegen.
Fast drei Millionen Euro für Wiederansiedlung des Luchses
Karten von der Stiftung Umwelt und Natur zeigen, in welchen Regionen die Tiere unterwegs sind. Wie groß die Population inzwischen ist, steht allerdings nicht fest. Fakt ist: Die Wiederansiedlung der Luchse aus der Slowakei und der Schweiz hat 2,75 Millionen Euro gekostet - sie wurde zur Hälfte durch das EU LIFE-Programm gefördert.