Eine lange Geschichte hat in Kandel an diesem Dienstag ein Happy End bekommen: Seit gut zwei Monaten sitzen Schüler und Lehrer endlich wieder in richtigen Klassenzimmern. Er danke ihnen für Ihre Geduld, sagte Fritz Brechtel (CDU), der Landrat des Kreises Germersheim am Dienstag bei der offiziellen Einweihung: "Schülerinnen und Schüler haben hier optimale Lernbedingungen."
Rückblick, November 2012: Alles wird anders an der IGS
Vor fast genau zehn Jahren haben die Schüler und Eltern bei einer Informationsveranstaltung in der Sporthalle erfahren, dass sich der Schulalltag an der IGS Kandel bald radikal ändern wird: Ein Brandschutzgutachter hatte bei einer Untersuchung des älteren Teils des Schulgebäudes entdeckt, dass der Brandschutz völlig unzureichend ist. Deshalb müsse innerhalb der folgenden Monate eine automatische Brandschutzanlage eingebaut werden, hieß es. Bis dahin sollten Schüler und Lehrer in Container ausweichen. Wie lange das konkret gehen könnte, dazu wollte sich zunächst niemand äußern. Eine weise Entscheidung, wie sich später herausstellte.
Aus Monate im Container werden Jahre
Im Februar 2013 sprach sich Landrat Fritz Brechtel für einen Neubau aus. Der Unterricht fand damals bereits seit zwei Jahren im Container statt. In der Zwischenzeit hatte sich herausgestellt, dass das zu dem Zeitpunkt gut 40 Jahre alte Gebäude marode war und eine Sanierung nach Brechtels Einschätzung zu teuer geworden wäre. Im September 2018 entschied dann der Kreistag: Die IGS soll abgerissen und neu gebaut werden. Die Baukosten belaufen sich am Ende auf fast 22 Millionen Euro. Das Land und die Verbandsgemeinde Kandel steuern jeweils gut vier Millionen bei, den Rest trägt der Kreis. Die Schülerinnen und Schüler haben ihr neues Schulgebäude nach den Herbstferien bezogen.
Die Container sind bereits abgebaut.