Demo vor und Verhandlungen im Pfalzinstitut

Frankenthal: Demo von Eltern und Pädagogen für Erhalt integrativer Kitas

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Rund 60 Eltern, Kinder und Erzieher haben am Freitagmorgen in Frankenthal für den Erhalt integrativer Kitas demonstriert. Dort besuchen Kinder mit Behinderungen gemeinsam mit anderen die Kita, werden aber bisher zusätzlich gefördert.

Nach Auskunft der Organisatoren war der Anlass der Demonstration, dass am Freitag im Frankenthaler Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation darüber verhandelt wird, wie Kinder mit Behinderung künftig in Kindertagesstätten gefördert werden sollen. Dabei steht das seit Jahren praktizierte Modell integrativer Kitas auf der Kippe.


Neues Kita-Gesetz: Integrative Kitas vor dem Aus?

Bei den Verhandlungen ging es vor allem um die Finanzierung der integrativen Kitas. Der Kommunale Zweckverband sitzt auf der einen Seite des Verhandlungstisches, die kirchlichen und kommunalen Träger der Kitas auf der anderen.

Geht es nach dem neuen rheinland-pfälzischen Kita-Gesetz, dann sollen Kinder mit Behinderungen künftig nur noch in gewöhnlichen Kindertagesstätten betreut werden statt wie bisher in den integrativen, die zusätzliches Geld erhalten, damit diese Kinder noch besonders gefördert werden können, beschreiben es die Demonstranten. Die Konsequenz: Die Gruppen werden größer und spezielle Förderungen, wie Sprachtherapie oder Physiotherapie fallen dann in den Kitas weg.

Demo Erhalt integrativer Kitas in Frankenthal
Den Erhalt der Inklusion durch integrative Kitas forderten Eltern, Kinder, Erzieher und Kita-Leitungen bei der Demo mit selbst gemachten Plakaten.

Demonstranten: Aus für integrative Kitas wäre "Katastrophe"

Das Problem: Die individuelle Förderung der Kinder ist dann außerhalb der Kitas vorgesehen. Und die müssten die Eltern dann selbst organisieren. Die Veranstalter der Demo halten das für eine Katastrophe. Sie befürchten, dass Kinder mit Behinderungen in den wesentlich größeren Kita-Gruppen komplett überfordert wären.

Laut neuem Kita-Gesetz soll jedes Kind einen zusätzlichen Betreuer an die Hand bekommen, aber das würde sehr viel mehr Fachkräfte erfordern, als es zurzeit überhaupt gebe. Die Träger integrativer Kitas, wie beispielsweise die evangelische Kita Wiesenhüpfer in Maxdorf (Rhein-Pfalz-Kreis), sind überzeugt: Wird das neue Kita-Gesetz hier wie geplant umgesetzt, bedeutet das in den Kitas das Ende für die geforderte Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung. Das Land wollte sich wegen der laufenden Verhandlungen nicht zum Thema äußern.

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SWR