Nach Auskunft der Organisatoren war der Anlass der Demonstration, dass am Freitag im Frankenthaler Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation darüber verhandelt wird, wie Kinder mit Behinderung künftig in Kindertagesstätten gefördert werden sollen. Dabei steht das seit Jahren praktizierte Modell integrativer Kitas auf der Kippe.
Kita-Eltern aus Waldsee demonstrieren
Im Kindergarten Regenbogen in Waldsee sind Kinder mit und ohne Behinderung. Doch das integrative Konzept ist in Gefahr, das Land will das Finanzierungskonzept radikal verändern.
Neues Kita-Gesetz: Integrative Kitas vor dem Aus?
Bei den Verhandlungen ging es vor allem um die Finanzierung der integrativen Kitas. Der Kommunale Zweckverband sitzt auf der einen Seite des Verhandlungstisches, die kirchlichen und kommunalen Träger der Kitas auf der anderen.
Geht es nach dem neuen rheinland-pfälzischen Kita-Gesetz, dann sollen Kinder mit Behinderungen künftig nur noch in gewöhnlichen Kindertagesstätten betreut werden statt wie bisher in den integrativen, die zusätzliches Geld erhalten, damit diese Kinder noch besonders gefördert werden können, beschreiben es die Demonstranten. Die Konsequenz: Die Gruppen werden größer und spezielle Förderungen, wie Sprachtherapie oder Physiotherapie fallen dann in den Kitas weg.
Demonstranten: Aus für integrative Kitas wäre "Katastrophe"
Das Problem: Die individuelle Förderung der Kinder ist dann außerhalb der Kitas vorgesehen. Und die müssten die Eltern dann selbst organisieren. Die Veranstalter der Demo halten das für eine Katastrophe. Sie befürchten, dass Kinder mit Behinderungen in den wesentlich größeren Kita-Gruppen komplett überfordert wären.
Laut neuem Kita-Gesetz soll jedes Kind einen zusätzlichen Betreuer an die Hand bekommen, aber das würde sehr viel mehr Fachkräfte erfordern, als es zurzeit überhaupt gebe. Die Träger integrativer Kitas, wie beispielsweise die evangelische Kita Wiesenhüpfer in Maxdorf (Rhein-Pfalz-Kreis), sind überzeugt: Wird das neue Kita-Gesetz hier wie geplant umgesetzt, bedeutet das in den Kitas das Ende für die geforderte Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung. Das Land wollte sich wegen der laufenden Verhandlungen nicht zum Thema äußern.