Der 66-jährige Mann aus Speyer war zunächst vor mehreren Monaten durch den Anruf eines falschen Bankmitarbeiters um 10.000 Euro betrogen worden, berichtete ein Sprecher der Polizei Speyer dem SWR. Vor einer Woche habe dann ein vermeintlicher Sicherheitsbeauftragter seiner Bank bei ihm angerufen. Er habe behauptet, dass er die 10.000 Euro aus dem Betrug zurück überweisen wolle. Dafür habe er die Zugangsdaten zum Konto des 66-Jährigen verlangt.
Bankbetrüger schickte falsche E-Mail an 66-jährigen Speyerer
Der Betrüger legitimierte sich über eine E-Mail an den Mann, die aussah als stamme sie von einer Bank, so der Polizeisprecher. Daraufhin habe er dem angeblichen Bankmitarbeiter per Telefon die Zugangsdaten zu zwei seiner Konten Preis gegeben.
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Echter Bankmitarbeiter ruft an, kann Betrug aber nicht verhindern
Unterdessen habe ein echter Mitarbeiter seiner Hausbank bei dem 66-Jährigen angerufen, um ihn vor einem möglichen Betrug zu warnen, so der Polizeisprecher aus Speyer. Der Rentner habe diesen aber auf einen Rückruf vertröstet mit der Begründung: Er befinde sich gerade im Gespräch mit einem anderen Bankmitarbeiter. Das Betrugsopfer rief seine Bank zwar zurück, die konnte aber nicht mehr verhindern, dass die Betrüger weitere 16.000 Euro von den beiden Konten des Speyerers abbuchten, so der Polizeisprecher.
Weiterer Fall: 71-Jährige aus Schifferstadt wird um 15.000 betrogen
Erst am vergangenen Montag ist eine 71-jährige Frau aus Schifferstadt (Rhein-Pfalz-Kreis) ebenfalls auf einen falschen Bankmitarbeiter hereingefallen. Laut Polizei behauptete der Betrüger am Telefon, es seien mehrere hohe Überweisungen von ihrem Konto fällig. Der angebliche Bankmitarbeiter habe die Seniorin dann in ein Gespräch verwickelt und schließlich dazu gebracht, ihm die Zugangsdaten zu ihrem Online-Banking zu verraten, so die Polizei Schifferstadt.
Die Frau rief zwar nach dem Telefonat in ihrer Bankfiliale an, um ihren "echten" Berater zu sprechen, so die Polizei weiter. Aber da waren von ihrem Konto schon 15.000 Euro abgebucht.
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Polizeipräsidium Rheinpfalz: Hinter Betrug stecken internationale Banden
Die Polizei in Speyer stellt fest, dass die Anrufe durch falsche Bankmitarbeiter in ihrem Bereich zugenommen haben. Oft bleibe es glücklicherweise bei versuchtem Betrug, weil die Betroffenen nicht darauf eingehen.
Auch in der gesamten Pfalz steigen die Betrugsfälle am Telefon seit Jahren, heißt es aus dem Polizeipräsidium Rheinpfalz. Leider werden solche betrügerischen Telefonanrufe beim Polizeipräsidium zahlenmäßig nicht genau erfasst, sagte eine Sprecherin dem SWR. "Dahinter stecken oft perfekt organisierte internationale Banden", so die Sprecherin. Und selbst wenn es mal gelinge, Betrüger etwa bei einer Geldübergabe festzunehmen, sei es fast unmöglich an die Hintermänner zu kommen, die meist im Ausland sitzen.
Skrupellose Betrüger bringen Senioren um ihre Ersparnisse
Das Vorgehen der organisierten Banden sei dabei besonders niederträchtig und skrupellos, so die Sprecherin. Denn vor allem ältere Menschen seien im Visier der Betrüger. Und die Opfer würden oft um ihre gesamten Ersparnisse gebracht, ohne dass sie aufgrund ihres Alters noch eine Chance hätten, wieder so viel Geld zu sparen. "Deshalb setzt die Polizei in der Pfalz auch auf Aufklärung und geht mit solchen Betrugsfällen sofort an die Öffentlichkeit", betont die Sprecherin.
Betrugsmaschen: Polizei-Hotline für die Pfalz berät und gibt Tipps
Die Polizei in Ludwigshafen hat inzwischen eine Telefonhotline eingerichtet, um über Betrug am Telefon, aber auch im Internet aufzuklären. Die Hotline ist von Montag bis Donnerstag zwischen 8 Uhr und 16 Uhr erreichbar. Dort könne man sich Tipps holen, wie man einem Betrug vorbeugen kann, so die Polizeisprecherin. Aber es könne sich auch jeder melden, der befürchtet, Opfer eines Betrugs zu werden oder den Verdacht habe, betrogen worden zu sein.
Die Hotline und damit der heiße Draht zum Experten des Polizeipräsidiums Rheinpfalz lautet: 0621 963-1515.