Die Lage im Flutgebiet

Mittwoch, 13. Oktober

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in RLP kommen voran. Unterdessen läuft die politische Aufarbeitung des Hochwassers. Die Entwicklungen bis zum 17. Oktober.

+++ Wiederaufbau: Arbeiten an Sonn- und Feiertagen erlaubt +++
17:30 Uhr

Zum Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe dürfen Arbeitnehmer im Ahrtal und der Großregion Trier ab sofort auch an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden. Das beschloss die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord mit sofortiger Wirkung. Sie gilt für die Landkreise Ahrweiler, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Vulkaneifel sowie für die kreisfreie Stadt Trier. Die Ausnahmeregelung ist bis zum 23. Dezember befristet und gilt für Arbeiten zur Hilfeleistung und Beseitigung der Unwetterschäden. Dazu gehören die Wiederherstellung von Infrastruktur, die Entsorgung von Abfall sowie die Restaurierung und Sanierung von Gebäuden. Arbeitnehmer hätten das Recht auf einen Ersatzruhetag innerhalb von acht Wochen, so die SGD Nord. Mindestens 15 Sonntage im Jahr müssten zudem arbeitsfrei bleiben. Minderjährige sind von der Regelung ausgenommen.

+++ Sirenen für das Ahrtal von Hagener Firma +++
16:30 Uhr

Der Kreistag in Ahrweiler hat eine Firma in Hagen damit beauftragt, ein elektronisches Sirenenwarnnetz für die Ahrgemeinden aufzubauen. Bis Ende November sollen für rund zwei Millionen Euro 80 neue Sirenen installiert werden. Die Flutkatastrophe habe gezeigt, dass das bisherige Warnsystem nicht funktioniere. In vielen Orten gebe es keine Sirenen, oder der Alarm sei nicht zu hören gewesen. Zudem arbeiteten viele Sirenen noch mit Strom und würden nicht alarmieren, wenn der Strom ausgefallen sei. Deshalb sollen die neuen Sirenen auch mit Akkus ausgestattet sein. Allein für die Versorgung des Ahrtals seien rund zwei Millionen Euro geplant. Wenn das Ahrtal die neuen Sirenen habe, sollen auch Alarmanlagen für die anderen Gebiete des Kreises geprüft werden.

+++ Hilfsgelder der BASF-Stiftung können beantragt werden +++
15:00 Uhr

Hochwasseropfer an Ahr und Erft können ab heute Hilfsgelder der BASF-Stiftung per Internet abrufen. Nach der Katastrophe im Juli hatten Mitarbeiter des Ludwigshafener Chemiekonzerns mehr als 700.000 Euro gespendet. Das Unternehmen hätte die Summe auf 1,4 Millionen Euro verdoppelt, teilte der Konzern mit. Beantragen können die Hilfsgelder Privatleute im Flutgebiet, aber auch gemeinnützige Institutionen und Organisationen. Bürger bekommen von der BASF-Stiftung maximal 3.500 Euro, Organisationen bis zu 10.000 Euro.

+++ Land zahlt erste Beträge aus Fluthilfefonds aus +++
11:15 Uhr

In Rheinland-Pfalz wird seit Mittwoch das erste Geld aus dem Bund-Länder-Hilfsfonds für den Wiederaufbau in den Flutgebieten ausgezahlt. Das hat das Finanzministerium dem SWR bestätigt. Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) hatte am Mittwochmorgen im SWR gesagt, die ersten Gelder seien am Montag ausgezahlt worden. Diese Aussage korrigierte das Finanzministerium nun. Nach seinen Angaben sind fast 300 Anträge auf Ersatz von Hausrat mit einem Volumen in Höhe von vier Millionen Euro bereits bewilligt und nun in der Auszahlung.

+++ Holz-Weinfässer für Ahr-Winzer gespendet +++
8:00 Uhr

Winzer aus der Südpfalz haben Winzern aus dem Flutgebiet im Ahrtal mehrere Weinfässer aus Holz gespendet. Viele Fässer im Ahrtal waren durch die Flut zerstört worden.

+++ BUND veranstaltet Konferenz zum Wiederaufbau +++
5:45 Uhr

Experten aus verschiedenen Bereichen beraten heute in Remagen über einen nachhaltigen und hochwassertauglichen Wiederaufbau im Ahrtal. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat zu der Konferenz eingeladen. Die Wissenschaftler sollen auch darüber sprechen, wie es zu der Katastrophe im Juli kommen konnte. Dazu werden auch Geografen oder Meteorologen erwartet. Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Anne Spiegel (Grüne) wird ebenfalls dabei sein. 

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SWR