Tobias Edinger (links) und Florian Zimmer sind Teil der Icon League. Die Vorfreude ist riesig bei den beiden Oberliga-Fußballern vom SC Idar-Oberstein.

Premiere in Köln

Warum zwei Idar-Obersteiner in der Icon League von Toni Kroos spielen

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Maximilian Storr
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Für Florian Zimmer und Tobias Edinger geht ein Traum in Erfüllung. Sie sind Teil des neuen Fußballformats Icon League. Neben Toni Kroos werden weitere Stars dabei sein.

Normalerweise spielen Florian Zimmer und Tobias Edinger in der fünften Liga, der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Die Gegner heißen Morlautern, Karbach oder Diefflen. Ab Sonntag sind die beiden Amateurfußballer aber Teil der Icon League, die Deutschlands Topfußballer Toni Kroos und der bekannte Livestreamer Elias Nerlich gegründet haben.

Tobias Edinger (links) und Florian Zimmer vom SC Idar-Oberstein freuen sich auf die Icon League.
Tobias Edinger (links) und Florian Zimmer vom SC Idar-Oberstein freuen sich auf die Icon League.

Icon League ist neues Fußball-Format

Die Icon League ist ein Hallenfußball-Format, das tausende Menschen auf die Tribüne und Hundertausende vor die Bildschirme locken soll. Für Angreifer Zimmer und Torhüter Edinger geht damit ein Traum in Erfüllung. "Wir können es kaum erwarten und haben richtig Lust, es allen zu zeigen", sagt Florian Zimmer.

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Die Icon League ist ein neues Fußballformat, das vor allem junge Menschen anlocken soll. Jeweils vier Feldspieler und ein Torhüter stehen sich auf einem Kleinfeld in der Halle gegenüber. Die Idee: Das Spiel soll actionreicher und spektakulärer sein als der traditionelle Fußball.

Das Format erinnert an Hallenfußballmeisterschaften, die im Winter auch in der Region Trier ausgetragen werden. Zusätzlich gibt es Sonderregeln. So darf eine Mannschaft in einer bestimmten Spielsituation zum Beispiel einen zusätzlichen Spieler aufs Feld nehmen. Übertragen wird die Icon League auf der Streaming-Plattform "Twitch".

Innerlich bin ich da fast zusammengebrochen vor Freude. Also, es ist eine riesen Ehre, dabei zu sein.

Als Zimmer und Edinger von der Idee erfahren, sind sie begeistert und bewerben sich. Beide werden nach Frankfurt zu einem Sichtungstraining eingeladen, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Neben ihnen sind viele weitere ambitionierte Amateurfußballer dabei. "Dort waren auch einige Fußballer aus der Regionalliga. Das Niveau war schon sehr hoch", erzählt Tobias Edinger.

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Trotz der großen Konkurrenz: Drei Wochen später ist klar, dass sich die beiden gegen zahlreiche andere Spieler durchgesetzt haben und Teil der Icon League sein werden. "Innerlich bin ich da fast zusammengebrochen vor Freude. Also, es ist eine riesen Ehre, dabei zu sein", erzählt Edinger.

Zahlreiche Stars beim "Draft Day" getroffen

Die beiden werden zum "Draft Day" nach Berlin eingeladen. Das System ist aus amerikanischen Sportarten wie Football oder Basketball bekannt. Die insgesamt 14 Teamführer der Icon League haben dabei die Möglichkeit, sich die vielverprechendsten Spieler für ihr Team auszusuchen.

Unter den "Teamheads" sind Fußballsuperstars wie Frank Ribery oder Antonio Rüdger und David Alaba vom Champions League-Sieger Real Madrid. Aber auch bekannte Musiker wie der Rapper Luciano. Elias Nerlich und Toni Kroos repräsentieren die Liga als Präsidenten. "Es war wirklich ein verrücktes Erlebnis. Für mich ein kompletter Kulturschock", berichtet Florian Zimmer und Tobias Edinger ergänzt: "Luciano ist an uns vorbeigelaufen, hat uns die Hand gegeben und mit uns gequatscht. Er wollte was von uns in dem Moment und wir kaum was von ihm."

Trainiert von Bundesligafußballer und Rapper Finch

Zimmer und Edinger haben Glück, werden beide ins gleiche Team gewählt. "Motor Neu5land" heißt die Berliner Mannschaft, die von drei Prominenten trainiert wird: Dem ehemaligen Zweitligafußballer Torsten Mattuschka, Bundesligafußballer Tim Kleindienst und dem bekannten Rapper Finch. Torsten Mattuschka lernen die beiden am "Draft Day" kennen. "Er ist einfach ein geiler Typ. Sehr verrückt. Hat immer einen guten Spruch auf Lager", erzählt Zimmer.

In den vergangenen Wochen hatten die beiden Idar-Obersteiner Fußballer vor allem über einen Messenger-Dienst Kontakt zu ihren neuen Teamkameraden. Ein kleiner Wehrmutstropfen: Da die meisten Spieler aus Berlin kommen, finden dort auch die Trainingseinheiten der Mannschaft statt. Von Idar-Oberstein ins fast 700 Kilometer entfernte Berlin zum Training zu fahren, ist für Außendienstmitarbeiter Edinger und Industriekaufmann Zimmer undenkbar.

Zum Auftakt nicht im Kader

Wohl auch deshalb haben es die beiden Idar-Obersteiner zum Auftakt am Sonntag in der Lanxess Arena in Köln noch nicht in den Kader ihrer Mannschaft geschafft, müssen also von der Tribüne zuschauen. Doch es werden noch 13 weitere Spieltage folgen, die meisten davon montags in Düsseldorf. Zimmer opfert für die Icon League einige Urlaubstage. Auch Edinger will alles daran setzen, dabei zu sein. Und sie sind sich sicher: ihren Einstand in der Icon League werden sie bald feiern können.

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