Der Hochwasser-Blog für RLP Amt für Katastrophenschutz in Dienst gestellt
In den von der Flutkatastrophe zerstörten Regionen in Rheinland-Pfalz läuft der Wiederaufbau. Viel ist geschafft, viel ist noch zu tun. Das ist die aktuelle Lage.
Hochwasser-Blog zum Nachlesen (Dienstag, 20. Juli)
Dienstag (20. Juli)
+++ Landtagsausschüsse tagen am Donnerstag +++
23:00 Uhr
Trotz der parlamentarischen Sommerpause hat der Landtag Rheinland-Pfalz eine Sondersitzung von drei Fachausschüssen zur Hochwasserkatastrophe angesetzt. Auf Antrag aller Fraktionen mit Ausnahme der AfD kommen am Donnerstag die Mitglieder der Ausschüsse für Inneres, Klima und Finanzen zusammen, wie der Landtag mitteilte. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Hochwasserkatastrophe. Themen sollen die aktuelle Lage, die Katastrophenhilfe, finanzielle Hilfen und Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser und Starkregen sein.
+++ Mann findet seinen Ehering im Hochwasserschlamm wieder +++
21:00 Uhr
Gute Nachrichten - die haben viele in diesen Tagen bitter nötig. Einer, der inmitten von Schlamm und Verwüstung buchstäblich einen Funken Hoffnung gefunden hat, ist Wolfgang Horna aus Ahrweiler.
+++ THW: Wasserversorgung in Ahrweiler steht +++
20:45 Uhr
Die Wasserversorgung in Ahrweiler ist nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) gesichert. Betroffene könnten sich in der Nähe des Krankenhauses Wasser abholen, hieß es. Demnächst sollten dann Tanklaster das Wasser zu den Betroffenen bringen. In der Grundschule sei eine zentrale Anlaufstelle mit Getränken, Essen und Klopapier eingerichtet worden, so das THW. Zudem seien Seelsorger vor Ort für die Hinterbliebenen der Opfer und Betroffene der Flutkatastrophe. Polizei und Bundeswehr weisen nach wie vor mit Lautsprecher-Durchsagen auf diese Angebote hin.
+++ Landesregierung beschließt Soforthilfen für Flutopfer-Betroffene +++
19:30 Uhr
Die Landesregierung hat Soforthilfen für die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz beschlossen. Pro Haushalt werden bis zu 3.500 Euro gezahlt.
Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt
Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.
+++ Sonder-Impfaktion im Kreis Ahrweiler angelaufen +++
18:30 Uhr
Die Corona-Inzidenz im Kreis Ahrweiler sei derzeit unterdurchschnittlich im Landesvergleich, sagt Staatssekretär Denis Alt (SPD). Doch aufgrund der Katastrophe lebten viele Menschen nun viel enger zusammen. Mit Impfungen und Schnelltests wolle man den Betroffenen und den zahlreichen Helferinnen und Helfern ein unbürokratisches Schutzangebot machen. Die Sonder-Impfaktion mit Impfbus startete am Dienstag vor dem Bahnhof in Ahrweiler.
+++ 122 Tote im Kreis Ahrweiler +++
18:00 Uhr
Die Zahl der Todesopfer der Hochwasserkatastrophe im Kreis Ahrweiler ist auf 122 gestiegen. Das sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Koblenz. Zuletzt war die Rede von 121 Toten gewesen. Die Zahl der Verletzten stieg ebenfalls auf nunmehr 763. Aktuell würden noch 155 Menschen vermisst, sagte der Sprecher weiter.
Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz Zahl der Toten im Norden des Landes steigt auf 132
Die Zahl der Menschen, die bei der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen sind, ist auf nun 132 gestiegen. Das hat die Polizei am Freitag mitgeteilt.
+++ Kritik aus dem Eifelkreis: Fehlende Warnung vor Unwettern +++
17:45 Uhr
Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz kritisiert der Eifelkreis Bitburg-Prüm die Warn-Meldekette. Der Landkreis habe keine Hinweise von Bundesbehörden zu Meldungen des Europäischen Hochwasserwarnsystems erhalten, so der erste Beigeordnete Rudolf Rinnen (Freie Wähler). "Wir haben durch die Wetterlage und die Warn-Apps Nina und Katwarn eben Hinweise bekommen, da braut sich was zusammen. Und daraufhin haben wir uns selbstständig in Alarm versetzt."
Wo war die Flutwarnung der Behörden? Eifelkreis kritisiert: "Wir haben uns selbst alarmiert"
Nach der Flutkatastrophe in der Region Trier kritisiert der Eifelkreis die Warn-Meldekette. Im Krisenstab seien keine Warnungen anderer Behörden eingegangen, sagt der erste Beigeordnete Rudolf Rinnen (Freie Wähler).
+++ Post hat Probleme bei Zustellung von Briefen und Paketen +++
17:30 Uhr
Die Deutsche Post hat massive Probleme bei der Auslieferung in den Hochwasser-Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz. Eine Unternehmenssprecherin sagte dem SWR, vor allem wegen gesperrter Straßen könne sich das Liefern von Briefen und Paketen verzögern. In einzelnen Bezirken der besonders betroffenen Niederlassungen sei die Zustellung derzeit gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Dazu zählt den Angaben zufolge zum Beispiel der Kreis Ahrweiler. Die Post arbeite mit Hochdruck daran, die Einschränkungen in den nächsten Tagen so weit wie möglich zu beheben, so die Sprecherin weiter. Es würden zum Beispiel in Absprache mit den Städten und Gemeinden mobile Anlaufstellen organisiert – für Menschen, die kein Haus oder keine Wohnung mehr hätten. Dennoch könne es auch in den nächsten Tagen weiter zu Einschränkungen und Verzögerungen kommen.
+++ Hilfen für betroffene Landwirte +++
17:15 Uhr
Auch in der Landwirtschaft hat die Hochwasser-Katastrophe große Schäden verursacht. Bundeslandwirtschafsministerin Julia Klöckner (CDU) hat deshalb gemeinsam mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank ein erstes Hilfsprogramm auf den Weg gebracht. Die Rentenbank bietet demnach für betroffene Unternehmen der Landwirtschaft und des Wein- und Gartenbaus Darlehen zur Liquiditätssicherung zu besonders günstigen Konditionen an. Außerdem soll es Tilgungsaussetzungen für bestehende Förderdarlehen geben. Auch die EU-Kommission hat laut Klöckner zugesagt, unbürokratisch zu helfen. Zudem werde die Land- und Forstwirtschaft bei den Soforthilfen des Bundes berücksichtigt werden.
+++ Mehr als 20 Arztpraxen zerstört +++
17:00 Uhr
Ärzteverbände warnen vor den Folgen des Unwetters auf die medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz. "Niemand hat aber bisher ein komplettes Bild von dem genauen Ausmaß der Zerstörungen der medizinischen Grundversorgung", sagte der Landeschef des Marburger Bundes, Hans-Albert Gehle. "Wir wissen derzeit von über 20 Arztpraxen, die nicht mehr arbeitsfähig sind." In vielen Praxen gebe es weder fließendes Wasser noch Strom - außerdem seien medizinische Geräte, Medikamente, Impfstoffe und Akten zerstört worden. Es gebe auch erhebliche Zerstörungen in Krankenhäusern - etwa im Klinikum Mutterhaus Ehrang in Trier. Benachbarte Kliniken hätten dort Patienten übernommen und gewährleisteten die weitere stationäre Versorgung.
+++ Erste Behelfsbrücke in Rech errichtet +++
16:45 Uhr
In dem von den Überschwemmungen schwer getroffenen Weinort Rech (Kreis Ahrweiler) hat die Bundeswehr eine erste Behelfsbrücke über die Ahr gebaut. Seit dem Hochwasser hätten die rund 590 Einwohner des südlichen Teils von Rech nur noch über Boote und aus der Luft versorgt werden können, sagte Generalleutnant Martin Schelleis am Dienstag. Die neue Behelfsbrücke soll den Angaben zufolge ab Mittwochmittag befahren werden können. Da sie nur etwa 20 Meter lang und damit etwas schmaler als die Ahr sei, müsse das Flussufer mit Hilfe eines Panzers und Baggern vorbereitet und etwas verlängert werden.
+++ Beschädigte Ahrbrücke könnte teilweise abgerissen werden +++
16:30 Uhr
Ein Prüfungstrupp des Landesbetriebs Mobilität (LBM) hat die beschädigte Ahrbrücke bei Sinzig (Kreis Ahrweiler) untersucht. Es gehe darum, ob die Brücke zum Teil abgerissen werden könne, ohne dass der noch intakte Teil beschädigt werde, sagte eine Sprecherin. Die zweigeteilte Brücke gilt als wichtige Verbindung zwischen Köln und Bonn auf der einen und Koblenz auf der anderen Seite. Die heftige Strömung der Ahr hatte vergangene Woche einen der Brückenpfeiler schwer beschädigt. Der war daraufhin abgesackt. Dadurch wurde nach Angaben des LBM die Fahrbahn auf der einen Seite beschädigt, so dass die Strecke in Fahrtrichtung Koblenz unterbrochen wurde. Ob ein Teil der Brücke ohne Weiteres abgerissen werden könne, werde sich in einigen Tagen entscheiden.
+++ Scheuer: Bund soll Behelfsbrücken kostenlos bereitstellen +++
16:15 Uhr
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will den vom Hochwasser betroffenen Gemeinden und Ländern Behelfsbrücken des Bundes ausleihen. Das geht aus einem Schreiben Scheuers an Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Bund verfügt dem Schreiben zufolge über solche Brücken, um in Katastrophenfällen den Straßen- und Eisenbahnverkehr aufrechterhalten zu können. Der bundeseigenen Deutschen Bahn stehen die Brücken kostenlos zur Verfügung, Länder oder Kommunen müssen bisher für sie zahlen. Scheuer forderte, dass der Bund nun zwei Jahre auf Mietkosten und Reparaturkostenzuschläge für die Behelfsbrücken verzichten solle. So sollen vom Hochwasser betroffene Gemeinden und Länder finanziell entlastet werden. Es sei davon auszugehen, dass mindestens 20 Behelfsbrücken in den vom Unwetter betroffenen Regionen errichtet werden müssten, um den Straßenverkehr wieder normalisieren zu können, so Scheuer.
+++ Viele zerstörte Bahnstrecken +++
16:00 Uhr
Viele Bahnstrecken in Rheinland-Pfalz sind durch die Wassermassen so stark zerstört worden, dass sie neu gebaut oder umfangreich saniert werden müssten. Das teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. Wiederaufbaumaßnahmen würden Wochen und Monate dauern. Insgesamt seien in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern von den Unwetterfolgen betroffen. Die Flut habe unter anderem die Eifelstrecke, die Voreifel- und Erfttalbahn stark beschädigt. Auch die Ahrtalbahn ist nach der Angaben der Bahn massiv von der Zerstörung betroffen: "Hier sind sieben Brücken und 24 Kilometer Strecke nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden." Rund 2.000 Mitarbeiter der Bahn seien derzeit dabei, Gleise, Bahnhöfe und Anlagen von Geröll und Schlamm frei zu räumen. Nach wie vor gibt es laut Bahn große Einschränkungen im Nah- und Regionalverkehr.
+++ Merz: Wiederaufbau nicht an Ort und Stelle +++
15:45 Uhr
Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat sich dafür ausgesprochen, zerstörte Häuser in den Hochwassergebieten nicht unbedingt am gleichen Ort wiederaufzubauen. "Das Baugebiet muss dem Risiko angepasst werden, sonst laufen Hauseigentümer und Unternehmer Gefahr, beim nächsten Hochwasser wieder alles zu verlieren", sagte Merz am Dienstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. In bestimmten Gebieten könne man zukünftig nicht mehr bauen. Merz kritisierte, dass in der Vergangenheit zu nah an Wasserläufen gebaut worden sei und zu viele Wasserläufe begradigt worden seien. Weiter forderte er, Flussauen als Überschwemmungsraum auszubauen. "Dann gibt es deutlich weniger Hochwasserschäden", sagte Merz.
+++ Satellitenschüsseln im Kreis Ahrweiler aufgebaut +++
14:45 Uhr
Der Katastrophenstab des Landes hat im Kreis Ahrweiler zwölf Satellitenschüsseln für die Bevölkerung aufgebaut. Grund ist, dass es in der besonders stark von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Region massive Ausfälle im Mobilfunknetz gibt. Die Zahl der Satellitenschüsseln solle auf 35 gesteigert werden, teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) mit. Betroffene könnten sich dort einwählen und so einen Zugang zum Internet bekommen. Die Satellitenschüsseln sind laut ADD in der Nacht bereits unter anderem in den Orten Dernau, Rech und Marienthal eingerichtet worden.
+++ Soforthilfe soll am Mittwoch beschlossen werden +++
14:30 Uhr
Die Bundesregierung will offenbar am Mittwoch eine erste Soforthilfe für die vom Hochwasser betroffenen Gebiete beschließen. Bund und Länder planen demnach, gemeinsam 400 Millionen Euro bereitzustellen. Das geht aus einem Papier des Bundesfinanzministeriums hervor, das dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Diese Summe hatte bereits Finanzminister Olaf Scholz (SPD) ins Gespräch gebracht. Um die Hilfen möglichst schnell bereitstellen zu können, will der Bund keinen gesonderten Fonds gründen. Das würde ein Gesetzgebungsverfahren erfordern und Zeit kosten. Die Hilfen sollten über die betroffenen Bundesländer abgewickelt werden. Die wüssten, in welchen Regionen und in welchen Sektoren das Geld am dringendsten nötig sei. Die Soforthilfe sei zur unmittelbaren Beseitigung von Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur vor Ort sowie zur Überbrückung von Notlagen gedacht.
+++ Große Spendenbereitschaft bei der Herzenssache +++
14:00 Uhr
Bei Herzenssache e.V. sind bereits rund 250.000 Euro an Spenden für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz eingegangen. Man sei in Kontakt mit dem Projektpartner vor Ort und werde mit dem Geld kurz-, mittel- und langfristig vor Ort helfen. Herzenssache e.V., die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, setzt sich für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland ein.
+++ Weitere Unwetter am Wochenende erwartet +++
13:45 Uhr
Rheinland-Pfalz drohen weitere Unwetter, auch den von der Flutkatastrophe besonders betroffenen Gebieten. Ab Samstag sagen die Meteorologen wieder Gewitter und Starkregen voraus - aber nicht in dem Maße wie vergangene Woche.
Katastrophen-Regionen bereiten sich vor Neue Unwetter in Rheinland-Pfalz drohen
Heute drohen örtlich weitere Unwetter mit Gewittern und Starkregen. Regenmengen wie vor einer Woche soll es aber längst nicht geben.
+++ Helfer finden weitere Opfer +++
13:30 Uhr
Im Kreis Ahrweiler ist die Zahl der Opfer der Flutkatastrophe auf 121 gestiegen. Das melden die örtlichen Behörden. Zuletzt waren 117 Tote bestätigt gewesen. Davon wurden nach Angaben des Leiters der Kriminaldirektion in Koblenz, Stefan Heinz, bislang aber erst 40 identifiziert. Allein im Kreis Ahrweiler geht die Polizei von 170 Vermissten aus. Die Suche nach vermissten Personen läuft heute an der Ahr sowie in der Region Trier weiter.
+++ Weitere Helfer aus Mecklenburg-Vorpommern kommen +++
12:30 Uhr
Aufgrund eines Hilfeersuchens aus Rheinland-Pfalz hat das Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern ein weiteres Hilfsangebot unterbreitet. Gegen 13 Uhr wollen sich demnach 85 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Deutschen Roten Kreuz sowie Freiwilligen Feuerwehren auf den Weg zum Bereitstellungsraum am Nürburgring machen. Sie sollen sich vor Ort um die Betroffenen in den Notunterkünften kümmern oder neue Notunterkünfte errichten.
+++ Polizei warnt vor Falschmeldungen +++
11:45 Uhr
Nach Polizei-Informationen sind im Katastrophengebiet in der Region Ahrweiler Fahrzeuge mit Lautsprecher unterwegs, die Ähnlichkeiten mit polizeilichen Einsatzfahrzeugen haben. Über die Lautsprecher werde verbreitet, dass die Polizei, Hilfs- und Rettungskräfte die Anzahl der Einsatzkräfte reduzieren würden. Die Polizei Koblenz stellt klar: "Das ist eine Falschmeldung! Die Polizei reduziert die Anzahl der Einsatzkräfte nicht und befindet sich weiterhin ohne Unterbrechung im Katastrophengebiet."
+++ Sonderimpfaktion im Kreis Ahrweiler beginnt +++
11:00 Uhr
Die rheinland-pfälzische Landesregierung beginnt heute mit einer Sonderimpfaktion im besonders von der Flutkatastrophe betroffenen Ahrtal. Dabei wird ein Impfbus eingesetzt, um Impfungen an verschiedenen Orten im Landkreis anbieten zu können. Laut Gesundheitsministerium könnnen auch Schnelltests am Impfbus gemacht werden. Eine Anmeldung zur Impfung ist den Angaben zufolge nicht nötig. Benutzt würden die Impfstoffe von Biontech und Johnson & Johnson, hieß es.
+++ Feuerwehrverband fordert Wiederaufbau von Warnsirenen +++
10:30 Uhr
Der Deutsche Feuerwehrverband fordert den Wiederaufbau von Warnsirenen. "Ich habe das Gefühl, nicht alle Menschen nehmen das so ernst, was da kommt", sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse am Dienstag im Bayerischen Rundfunk mit Blick auf die genutzten Warn-Apps auf Smartphones. Er fände es "viel sinnvoller", wenn die Sirenenanlagen wieder flächendeckend aufgebaut würden. Banse wies dabei darauf hin, dass insbesondere ältere Menschen ihr Handy nicht laufend in der Hand hätten.
Der Feuerwehr-Verbandschef sagte auch, dass über die Warn-Apps wie Katwarn und Nina relativ häufig gewarnt werde: "Wenn die Leute fünfzehn Mal gewarnt wurden, und fünfzehn Mal ist nichts passiert, und beim sechzehnten Mal passiert es dann, dann muss man sich nicht wundern." Sollten Warnsirenen wieder verstärkt zum Einsatz kommen, müssten Bürger und Bürgerinnen laut Banse auch geschult werden, "was die Signale der Sirenenanlagen überhaupt bedeuten". Seiner Ansicht nach hätte durch die Nutzung von beiden Systemen "vielleicht einiges" verhindert werden können.
+++ Verbraucherzentrale fordert bezahlbare Policen für Hausbesitzer +++
10:15 Uhr
Der Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Klaus Müller, hat nach der Hochwasser-Katastrophe die Versicherungsbranche aufgefordert, allen Hausbesitzern bezahlbare Elementarschaden-Policen anzubieten. Die Versicherungsbranche stehe in der Pflicht, so Müller in der "Rheinischen Post". Müller forderte zugleich gesetzliche Maßnahmen. Eine Allgefahrendeckung wie in Großbritannien müsse im Gesetz verankert werden. Dadurch hätten Verbraucher das Recht, ihre Häuser gegen alle Risiken abzusichern. Derzeit sind dem Bericht zufolge nur 43 Prozent des Gebäudebestands in Deutschland gegen Starkregen und Überschwemmungen versichert.
+++ Polizei: Keine "Plünderungen" im Kreis Ahrweiler +++
10:00 Uhr
In den sozialen Medien häufen sich die Meldungen über sogenannte "Plünderungen" in der Krisenregion im Landkreis Ahrweiler. Die Polizei Koblenz gab jedoch an, sie könne diese Informationen nicht bestätigen: Jedem Hinweis und jeder Meldung in dieser Sache seien die noch immer in großer Zahl präsenten Einsatzkräfte nachgegangen. Es habe demnach in den letzten Tagen nur vereinzelt strafbare Handlungen in diesem Zusammenhang gegeben. Die Meldungen über verdächtige Personen an den beschädigten Gebäuden konnten oftmals vor Ort nicht bestätigt werden - diese hielten sich berechtigt dort auf. Die Polizei betont, dass sie weiterhin "mit starker Präsenz" im Krisengebiet sei. Eine Reduzierung der Kräfte erfolge dabei ausdrücklich nicht. Insgesamt ziehen die Einsatzkräfte "ein sehr positives Fazit über das vorbildliche Verhalten" der Bürger und Bürgerinnnen.
+++ Klinik-Notaufnahme in Bad Neuenahr-Ahrweiler weiter geöffnet +++
9:45 Uhr
Die Notaufnahme des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist auch nach der Evakuierung weiter geöffnet. Das hat der Pflegedirektor Frank Voss mitgeteilt. Die Klinikleitung hofft, dass durch die am Montag vom Technischen Hilfswerk aufgebaute Trinkwasseraufbereitung bald auch weitere medizinische Leistungen im Krankenhaus möglich sein werden.
+++ SGD untersucht Wasserqualität +++
9:00 Uhr
Die Überschwemmungen im Norden von Rheinland-Pfalz könnten auch Auswirkungen auf die Wasserqualität der Gewässer und die überfluteten Gebiete haben. Wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Wasser- und Naturschutzbehörde mitteilt, seien derzeit Experten vor Ort, um Proben zu nehmen. Die Fluten hatten vergangene Woche unter anderem Tankstellen zerstört. Auch Heizöl aus Kellern von Wohnhäusern könne eine Gefahr für die Umwelt sein. Der Katastrophenschutz warnt deshalb davor, etwa Wasser aus der Ahr zum Waschen zu verwenden. Auch Wunden sollten nur mit sauberem Wasser ausgewaschen werden, um Infektionen zu verhindern.
+++ Kabinett berät über Sonderimpfaktion und Hilfen +++
8:00 Uhr
Das rheinland-pfälzische Landeskabinett berät heute über die Lage in den Katastrophengebieten. Dabei geht es um die Soforthilfen des Landes für Gemeinden und Infrastruktur und um den Schutz der Bevölkerung vor einer Corona-Infektion. Das Gesundheitsministerium plant eine Sonderimpfaktion im Katastrophengebiet. Eine Sprecherin sagte dem SWR, wegen der heiklen Lage in den Hochwassergebieten stelle die Planung eine größere Herausforderung dar. Die Landesregierung befürchtet vermehrt Infektionen, weil im Krisengebiet viele Menschen auf engem Raum agieren.
+++ Suche nach Vermissten wird heute fortgesetzt +++
7:30 Uhr
Nach der verheerenden Flutkatastrophe setzen die Rettungskräfte ihre Suche nach Vermissten an der Ahr und in der Region Trier heute fort. Allein im Kreis Ahrweiler geht die Polizei von 170 Vermissten aus. Die Zahl der Toten liegt bei 117. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) geht aber von einer noch höheren Todeszahl aus.
Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz Zahl der Toten im Norden des Landes steigt auf 132
Die Zahl der Menschen, die bei der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen sind, ist auf nun 132 gestiegen. Das hat die Polizei am Freitag mitgeteilt.
+++ Aufräumarbeiten in Kordel weitgehend abgeschlossen +++
7:00 Uhr
Nach der Unwetterkatastrophe sind die Aufräumarbeiten in Kordel weitgehend abgeschlossen. Die meisten Trümmer seien entfernt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Im ebenfalls von der Katastrophe hart getroffenen Trierer Stadtteil Ehrang gehe es heute mit den Aufräumarbeiten weiter.
+++ Eifelstrecke der Bahn bleibt bis auf weiteres gesperrt +++
6:00 Uhr
Die Eifelstrecke der Bahn zwischen Trier und Köln bleibt bis auf weiteres wegen Hochwasserschäden gesperrt. Erst in den kommenden Tagen könne eine erste Bilanz der Schäden gezogen werden, sagte eine Bahnsprecherin. An vielen Stellen müsse noch Wasser abfließen und Schlamm und Geröll abgetragen werden. Zwischen Trier und Gerolstein ist ein Bus-Ersatzverkehr eingerichtet.
+++ Buspendelverkehr im Kreis Ahrweiler für Helfer im Krisengebiet +++
5:45 Uhr
Die Koblenzer Verkehrsbetriebe Koveb haben nach eigenen Angaben einen täglichen Bustransfer für Helferinnen und Helfer eingerichtet, die in den Krisengebieten an der Ahr helfen wollen. Und zwar täglich vom Koblenzer Zentralplatz aus ab 9:30 Uhr für bis zu 35 Personen. Rückfahrt ist den Angaben zufolge abends um 18 Uhr ab dem Amtsgericht in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Einsatz werde von der privaten Organisation „Helfer-Shuttle Ahrtal“ koordiniert. Die Helfer würden direkt vor Ort zugeteilt. Sie sollen Wechselkleidung, Gummistiefel, Schaufel, Eimer und Tagesverpflegung mitbringen.
+++ Wirtschaftsverband: "Fehler wie bei Corona-Hilfen vermeiden" +++
4:25 Uhr
Vertreter der mittelständischen Wirtschaft haben eine "schnelle und unbürokratische" Auszahlung der angekündigten Soforthilfen des Bundes für die Opfer der Hochwasserkatastrophe gefordert. "Um Fehler wie bei den Corona-Hilfen zu vermeiden, sollten die Hilfsgelder diesmal über die Finanzämter ausgezahlt werden", sagte Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Verbandschef begrüßte die angekündigten Hilfen, Pauschalzahlungen in gleicher Höhe seien jedoch der falsche Weg. "Gefragt sind vielmehr maßgeschneiderte Lösungen." Zudem sollten die betroffenen Betriebe in die Planung sowohl der Soforthilfen als auch des milliardenschweren Aufbauprogramms der Bundesregierung einbezogen werden, forderte Jerger. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte eine Soforthilfe von mehr als 300 Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe angekündigt. Morgen soll der Plan dem Bundeskabinett vorgelegt werden.
+++ Baugewerbe: Wiederaufbau wird Jahre dauern +++
4:15 Uhr
Der Wiederaufbau nach den Hochwasserschäden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wird nach Einschätzung der deutschen Bauwirtschaft mehrere Jahre dauern. "Nach der Elbflut 2002 hat es etwa drei Jahre gedauert, bis die größten Schäden behoben waren, und fünf Jahre, bis die betroffenen Gebiete wieder ordentlich aussahen", sagte Reinhardt Quast, Präsident des Zentralverbands des Deutsches Baugewerbes. Das Ausmaß der Schäden sei immens, aber noch nicht zu beziffern. Um den Wiederaufbau zerstörter Häuser, Straßen und Brücken trotz hoch ausgelasteter Bauunternehmen zu stemmen, sei ein Kraftakt von Politik und Wirtschaft notwendig. Die derzeitige Knappheit vieler Baumaterialien bleibe ein Problem, so Quast. Beim Wiederaufbau seien zudem zerstörte Brücken ein Hindernis. Weggebrochene Straßen seien für geländegängige Baumaschinen weniger ein Problem. Das Baugewerbe unternehme alles, um betroffenen Betrieben in den Krisenregionen zu helfen und Kapazitäten umzuschichten.
+++ Experte Jun: Politiker zeigen in Flutregion Präsenz und Empathie +++
3:30 Uhr
Besuche von Politikern in Krisengebieten dienen nach Einschätzung des Trierer Politikwissenschaftlers Uwe Jun dazu, Handlungsfähigkeit und Empathie zu zeigen sowie Hilfe zuzusagen. Es gehe auch darum, Mitgefühl mit den Betroffenen vor Ort und Nähe zu demonstrieren. "Diese Funktionen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit ihrem Besuch erfüllt, und sie wirkten dabei sehr authentisch", so Jun. Merkel (CDU) und Dreyer (SPD) hatten am Sonntag das von der Hochwasserkatastrophe stark beschädigte Dorf Schuld im Kreis Ahrweiler besucht.
Seit dem Besuch von Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) 2002 beim Elbe-Hochwasser würden solche Besuche auch immer unter den Verdacht von Wahlkampfaktivitäten gestellt, sagte Jun. Nach dem Besuch Schröders hatte die in Umfragen zurückliegende SPD deutlich an Stimmen zugelegt und die Bundestagswahl gewonnen. Der Besuch der Kanzlerin in Schuld habe deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen als der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Tag zuvor mit Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) im nordrhein-westfälischen Erftstadt, sagte Jun.
+++ Sorge um Corona-Ausbreitung in Katastrophengebieten +++
00:15 Uhr
In den Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gibt es Befürchtungen, dass durch die Hilfsaktionen und Notunterkunft-Unterbringung vieler Menschen nach der Flutkatastrophe die Zahl der Corona-Infektionen steigt. "Derzeit kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen, um die Krise gemeinsam zu bewältigen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass die Bewältigung der Katastrophe nicht zu einem Superspreader-Event wird", sagte David Freichel vom Corona-Kommunikationsstab der Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Landesgesundheitsministerium bereite in Absprache mit den Behörden der betroffenen Landkreise eine Sonderimpfaktion in den Katastrophengebieten vor. Viele Rettungskräfte hätten bereits den vollen Impfschutz. An Orten, an denen viele Menschen auf engstem Raum zusammenkommen, sollten Helferinnen und Helfer dafür sensibilisiert werden, trotz des Ausnahmezustands Corona-Maßnahmen einzuhalten.
Hochwasser-Blog zum Nachlesen (Montag, 19. Juli)
Montag (19. Juli)
+++ Polizei Koblenz bittet Hotels um Überprüfung der Gästelisten +++
23:30 Uhr
Die Polizei Koblenz hat via Twitter alle Hotels und Unterkünfte im Ahrtal gebeten, sich zu melden. Man wolle Gästelisten mit den Vermisstenmeldungen abgleichen. Derzeit gelten im Kreis Ahrweiler offiziell noch 170 Menschen als vermisst.
+++ Behörden warnen davor, sich in der Ahr zu waschen +++
20:30 Uhr
Die Kreisverwaltung Ahrweiler hat die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen entlang der Ahr aufgerufen, das Wasser der Ahr nicht zum Waschen zu nutzen und es auch nicht zu trinken. Das Wasser sei durch Heizöl, Abwasser, Schlamm und Unrat stark verunreinigt. Die Bevölkerung soll sich auf der Suche nach Trink- und Brauchwasser an die Einsatzkräfte vor Ort wenden.
+++ Spendenkonten für die Flutopfer +++
20:00 Uhr
Viele Menschen in den Hochwassergebieten stehen vor dem Nichts, haben nur das Nötigste retten können. Sie sind dringend auf Hilfe und Spenden angewiesen.
+++ Psychologische Hilfe für Betroffene +++
19:45 Uhr
Viele Betroffene in den den Hochwassergebieten haben traumatische Erfahrungen gemacht, schreckliche Bilder im Kopf. Für sie gibt es psychosoziale Hilfe.
+++ Baldauf: Untersuchungsausschuss derzeit "aberwitzig" +++
19:30 Uhr
Der CDU-Fraktiosnvorsitzende Christian Baldauf hat die von der AfD geforderte Einrichtung eines Untersuchungsausschusses zu Fehlern im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe als "in der jetzigen Situation völlig aberwitzig" bezeichnet. Jetzt gelte es, Leben zu retten. Danach müssten in Ruhe die Fehler analysiert werden, mit den richtigen politischen Werkzeugen. Die CDU werde sicherlich keinem Antrag der AfD zustimmen. Für die Einrichtung eines U-Ausschusses sind ein Fünftel der Abgeordneten notwendig. Daher reichen die Stimmen der AfD allein und auch zusammen mit den Freien Wählern nicht aus.
+++ Zwei Milliarden Euro Schaden an Bahngleisen und Straßen +++
19:00 Uhr
Das Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat Brücken, Straßen und Bahnstrecken zerstört - der Bund rechnet mit mindestens rund zwei Milliarden Euro Schaden. Allein bei der Bahn belaufe dieser sich auf gut 1,3 Milliarden Euro. Das Bundeskabinett will am Mittwoch über Bundeshilfen für die Hochwasser-Katastrophengebiete entscheiden.
+++ Viele Freiwillige packen mit an beim Aufräumen +++
18:45 Uhr
Viele Freiwillige packen mit an, um in den vom Hochwasser besonders getroffen Orten zu helfen. SWR-Reporterin Iris Völlnagel hat mit zwei jungen Helferinnen in Ahrweiler gesprochen.
+++ Polizei: Erst rund ein Drittel der Toten identifiziert +++
18:15 Uhr
Die Polizei geht derzeit von noch 170 Vermissten im Kreis Ahrweiler aus. Das sagte der Leiter der Kriminaldirektion in Koblenz, Stefan Heinz, in Koblenz. Auf die Zahl kamen die Ermittler einem Sprecher zufolge nach dem Abgleich von Vermisstenmeldungen bei verschiedenen Stellen im Land. Teils seien Menschen mehrfach vermisst gemeldet worden. Die Zahl der Toten liegt bei 117. Davon wurden Heinz zufolge bislang aber erst 40 identifiziert. Es gibt 754 Verletzte.
+++ Vergaberecht in betroffenen Kommunen ausgesetzt +++
18:05 Uhr
In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz sollen öffentliche Aufträge schneller und unbürokratischer vergeben werden können. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) hat dafür das Haushaltsvergaberecht ausgesetzt - zunächst bis zum Jahresende. Damit müssten keine förmlichen Vergabeverfahren durchgeführt werden, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Auch die EU-Vorgaben für größere Aufträge würden ausgesetzt. Damit könnten Angebote formlos und ohne Fristen eingeholt werden und zum Beispiel auch nur ein Unternehmen angesprochen werden. Die Ausnahmeregelung gilt für die Landkreise Ahrweiler, Mayen-Koblenz, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg, Vulkaneifel und den Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie für die Stadt Trier.
+++ Stadt Trier warnt Menschen in Ehrang vor Inbetriebnahme von Sicherungskästen +++
18:00 Uhr
In den ersten Häusern in Trier Ehrang haben die Stadtwerke wieder die Stromversorgung bis in die Häuser hergestellt. Die Stadt warnt jedoch: Die Sicherungskästen dürfen erst wieder in Betrieb genommen werden, wenn sie durch Fachleute überprüft worden sind.
+++ Johanniter verlegen mobiles Krankenhaus aus Niedersachsen nach Bad Neuenahr +++
17:45 Uhr
Die Johanniter-Unfallhilfe (JUH) in Niedersachsen hat ein mobiles Krankenhaus in das von der Flutkatastrophe besonders getroffene Bad Neuenahr verlegt. In der Stadt im Ahrtal sei die Gesundheitsversorgung seit der verheerenden Flut vergangene Woche stark eingeschränkt, so die JUH. Die mobile Krankenstation mit ihrer autonomen Versorgung könne jede Stunde bis zu 50 Verletzte behandeln. Rund 90 Helfer der Johanniter aus Niedersachsen seien vor Ort in Bad Neuenahr. Gleichzeitig kehrten am Montag rund 1.700 niedersächsische Rettungskräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und DLRG aus den Hochwassergebieten nach Hause zurück.
+++ Freie Wähler und AfD kritisieren Unwetter-Warnung +++
17:30 Uhr
Freie Wähler und AfD in Rheinland-Pfalz kritisieren, es habe ein Versagen bei der Warnung vor den Unwettern gegeben. Trotz detaillierter Warnungen des Europäischen Hochwasser-Warnsystems (EFAS) seien die Nachrichten weder bei den Kommunen noch bei den dortigen Katastrophenschutzdiensten angekommen und somit auch nicht bei der Bevölkerung, kritisieren die Freien Wähler. AfD-Fraktionschef Michael Frisch forderte einen Untersuchungsausschuss im Landtag. Es müsse geklärt werden, warum die Bürger weder ausreichend gewarnt noch aus ihren Häusern evakuiert worden seien.
+++ Menschen in Bad Neuenahr beklagen schlechte Informationslage +++
16:45 Uhr
Unter den Menschen in Bad Neuenahr sind die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt groß. Doch viele beklagen, dass der Informationsfluss schlecht ist und Hilfe von offizieller Stelle ausbleibt. Inmitten der Aufräumarbeiten nehmen viele den Besuch von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kaum wahr.
+++ Bundesinnenminister Seehofer informiert sich bei THW in Bad Neuenahr-Ahrweiler +++
16:15 Uhr
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat heute die THW-Kräfte in Bad Neuenahr-Ahrweiler besucht. Nach Angaben seines Ministeriums sind in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen täglich mehr als 2.500 Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Seehofer nannte die Flutkatastrophe an der Ahr eine „unfassbare Tragödie“. Die Warnsysteme des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hätten funktioniert. Er wies die Kritik am föderalen Katastrophenschutz zurück. Dieser werde gerade umgebaut, sei aber in Deutschland gut aufgestellt. Allerdings müsse man auch über Nachbesserungen reden. Zurzeit gingen jedoch die Rettungsarbeiten vor. Die Zahl der Toten nach den verheerenden Überschwemmungen im Kreis Ahrweiler ist nach Angaben des Landes Rheinland-Pfalz auf 117 gestiegen.
+++ DRK ruft zu Blutspenden auf +++
15:45 Uhr
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft erneut zum Blutspenden auf. Die ausreichende Versorgung mit Blutkonserven sei akut gefährdet, teilte der Blutspendedienst des Roten Kreuzes mit. In den jetzt vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sei die Infrastruktur dermaßen geschädigt, dass dort vielerorts auf absehbare Zeit keine Blutspendetermine mehr durchgeführt werden könnten. Die Folge sei ein gravierender Mangel an Blutkonserven - ein Problem, das für das gesamte Blutspendewesen gelte, so das DRK. Krankenhäuser müssten Operationen, die wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden, erneut absagen, weil es an Blut fehle.
+++ B9 bei Sinzig bleibt gesperrt, Brücke teils eingestürzt +++
15:00 Uhr
Die Brücke auf der Bundesstraße 9 bei Sinzig ist nach Angaben der Stadt in Fahrtrichtung Süden eingestürzt. Eine Überprüfung durch den Landesbetrieb Mobilität habe ergeben, dass die Brücke abgerissen werden müsse. Deshalb bleibe die B9 bis auf Weiteres gesperrt. Wie die Stadt Sinzig weiter mitteilt, würden die Abrissarbeiten in Kürze beginnen. Der Aufenthalt unter der Brücke sei daher strengstens verboten. Es bestehe Lebensgefahr.
+++ Wiederherstellung der Wasserversorgung großes Problem +++
14:00 Uhr
Die Wiederherstellung der Wasserversorgung im Ahrtal ist nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums ein großes Problem. "Was die Brennpunkte anbelangt, haben wir noch nicht den Überblick, um eine zeitliche Prognose abzugeben", sagte Staatssekretär Erwin Manz im SWR. Viele Leitungen seien zerstört. Außerdem stehe häufig kein Strom zur Verfügung. In den nicht so stark von den Fluten getroffenen Regionen in der Eifel gebe es weniger Probleme. Dort sei durch das Hochwasser in erster Linie verkeimtes Wasser in Brunnenschächte eingedrungen. Durch eine vorübergehende stärkere Chlorung könne man das Trinkwasser so aufbereiten, dass es genießbar sei. Auch eine Reinigung der Anlagen sei möglich.
+++ Kostenlose Hotelübernachtungen für Betroffene +++
13:15 Uhr
Der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA in Koblenz und die Koblenzer Verkehrsbetriebe bieten von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen kostenlose Hotelübernachtungen an. Die Hilfsaktion soll zunächst einen Monat lang laufen: Angesprochen seien sowohl Hotelbesitzer als auch Privatleute, die ein Gästezimmer frei haben, um Betroffene kostenlos übernachten zu lassen. Die Übernachtungsmöglichkeiten seien für Menschen gedacht, die längere Zeit nicht in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren könnten.
+++ Daimler stellt Unimog-Fahrzeuge bereit +++
13:00 Uhr
Aus dem Lkw-Werk in Wörth hat der Autohersteller Daimler geländegängige Unimog-Fahrzeuge für den Hochwasser-Einsatz in der Eifel bereitgestellt. Wie ein Unternehmenssprecher mittteilte, ist heute eine weitere Hilfsanforderung von den Behörden eingegangen. Der Daimler-Konzern hat zudem angekündigt, für die Hochwasser-Opfer eine Million Euro zu spenden.
+++ Winzer verlieren komplette Weinbestände +++
12:15 Uhr
Viele Winzer an der Ahr haben durch das Hochwasser ihre gesamten Weinbestände verloren. Die Winzer hätten kaum noch Flaschen oder Fässer im Keller, sagte der Kreisvorsitzende des Bauern- und Winzerverbandes Ahrweiler, Franz-Josef Schäfer, dem SWR. Fässer seien vom Hochwasser weggespült worden. Aber auch Traktoren und Ausrüstung wie etwa Spritzen seien weg oder unbrauchbar. Gleichzeitig sorgen sich die Winzer um die kommende Ernte, denn durch das feuchte, warme Wetter drohe den Reben Pilzbefall. Aktuell versuchen die Winzer, eine Ausnahmegenehmigung einzuholen, damit sie die Weinberge per Hubschrauber spritzen können, so Schäfer. Die Hilfsbereitschaft von Winzern aus umliegenden Anbaugebieten wie Mittelrhein, Mosel und Rheinhessen sei sehr groß. Winzer hätten ganze Kolonnen von Arbeitern an die Ahr geschickt, um bei den aktuellen Laubarbeiten im Weinberg zu helfen.
+++ Helfer aus Sachsen kommen nach Rheinland-Pfalz +++
12:00 Uhr
Sächsische Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Diakonie Meißen unterstützen Menschen nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz. Sechs Mitarbeitende der Krisenintervention und der Notfallseelsorge des Landkreises Meißen sowie rund 50 Helferinnen und Helfer aus ganz Sachsen werden vor Ort im Einsatz sein, teilte der DRK-Kreisverband Dresden-Land in Radebeul mit. Sie wollten noch am Montag von Dresden aus ins Krisengebiet starten. Auch anderen Bundesländern sind zahlreiche Helfende in die Eifel gekommen.
+++ Ausnahmen von Lenk- und Ruhezeiten erwirkt +++
11:45 Uhr
Im Zusammenhang mit Hilfeleistungen und der Folgenbeseitigung der Unwetterkatastrophe hat das rheinland-pfälzische Arbeitsministerium beim Bundesverkehrsministerium Ausnahmen von den Lenk- und Ruhezeiten für die entsprechenden Arbeiten von den Sozialvorschriften im Straßenverkehr erwirkt. Die seit 16. Juli geltende Regelung sieht vor, dass die tägliche Lenkzeit höchstens fünfmal in der Woche auf höchstens 10 Stunden verlängert werden darf. Die wöchentliche Lenkzeit wurde auf bis zu 59 Stunden erhöht.
+++ Keine Rabattbescheinigungen der Polizei für Flutopfer +++
11:45 Uhr
Die Polizei in Trier kann nach eigenen Angaben keine Rabattbescheinigungen für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe ausstellen. Die Polizei teilte mit, einige Unternehmen würden damit werben, vom Unwetter Betroffenen Preissenkungen zu gewähren. Dabei werde gesagt, die Betroffenen müssten eine Bescheinigung von der Polizei oder einer anderen Behörde über einen entsprechenden Schaden vorlegen. Das sei mit dem Polizeipräsidium Trier nicht abgesprochen und es sei auch nicht möglich.
+++ Hilfsmittel für Aufräumarbeiten in Baumärkten oft ausverkauft +++
11:00 Uhr
In Baumärkten im Norden von Rheinland-Pfalz gibt es momentan keine Hilfsmittel mehr für die Aufräumarbeiten in der Eifel. So sind vielerorts keine Gummistiefel, Schaufeln oder Stromaggregate verfügbar. Ein Sprecher des Lahnsteiner Globus-Baumarktes sagte auf SWR-Anfrage, innerhalb von zwei bis drei Tagen seien 35 Stromerzeuger verkauft worden. Momentan gebe es keine mehr, auch aus anderen Märkten zugelieferte Geräte seien verkauft. Außerdem gebe es aktuell keine Besen oder Kehrbleche mehr. Der Markt habe Ware nachbestellt und hoffe, dass bis Mitte, Ende der Woche geliefert wird. Auch im Baumarkt "Bauhaus" in Neuwied sind Gummistiefel oder Wasserabzieher ausverkauft. Kunden seien sowohl Privatleute, die helfen wollen, als auch Hilfsorganisationen. Weiter entfernte Baumärkte haben weitgehend noch Hilfsmaterial wie etwa Trocknungsgeräte - unter anderem der Hornbach in Wiesbaden. Wer Material sucht, sollte sich auf den Internetseiten der Märkte erkundigen: beim Baumarkt Hornbach lassen sich Artikel und deren Verfügbarkeit abrufen.
+++ Land baut psychosoziale Hilfe aus +++
10:30 Uhr
Die rheinland-pfälzische Landesregierung weitet ab heute ihre psychologische Hilfe für Betroffene der Unwetterkatastrophe aus. Eine Telefonhotline ist seit 9.00 Uhr freigeschaltet. Anrufer würden entweder von Psychologinnen und Psychologen telefonisch beraten oder es werde ihnen ein Therapieplatz vermittelt. Die Telefonnummer der Hotline lautet: 0800 57 58 767.
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+++ Schmitt fordert rasche Bundeshilfe +++
10:15 Uhr
Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) hat den Bund gebeten, angekündigte Hilfen schnell und unbürokratisch umzusetzen. "Die Menschen in den betroffenen Gebieten brauchen dringend Unterstützung, das schaffen die Regionen und die Länder nicht alleine", erklärte sie am Sonntag. Daher sei es wichtig, dass der Bund einen schnellen Zugang zu Hilfsgütern und finanzieller Unterstützung schaffe. Gegebenenfalls seien betroffene Regionen auch auf Hilfe der EU angewiesen.
+++ Zahl der Toten steigt auf 117 +++
9:45 Uhr
Die Zahl der Toten nach den Überflutungen im Kreis Ahrweiler ist auf 117 gestiegen. Zudem seien mindestens 749 Menschen verletzt worden, teilte eine Sprecherin der Polizei in Koblenz am Morgen mit. Wie viele Menschen noch vermisst werden, ist weiterhin unklar.
+++ Große Hilfsbereitschaft für Betroffene +++
9:15 Uhr
In der Region Rheinhessen-Nahe haben sich am Wochenende weitere Rettungskräfte in die vom Hochwasser betroffenen Gebiete im Norden des Landes aufgemacht. Auch die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung war groß. Die Feuerwehr Bodenheim hatte am Wochenende am Feuerwehrhaus Sachspenden gesammelt. In Bad Kreuznach stellte eine Fahrschule mehrere Lastwagen zur Verfügung, um Kleidung, Hygieneartikel oder Spielzeug in die Hochwasser-Regionen zu bringen. Inzwischen weist die Polizei darauf hin, keine Sachspenden mehr anzuliefern. Die überwältigende Hilfsbereitschaft habe dazu geführt, dass die vorhandenen Lagerkapazitäten ausgelastet seien.
+++ Spiegel warnt vor häufigeren Unwetter-Katastrophen +++
8:45 Uhr
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Anne Spiegel (Grüne) rechnet damit, dass es auch in Zukunft zu Unwetterkatastrophen in Mitteleuropa kommen wird. Im SWR sagte Spiegel: "Wenn man sich die Daten und Fakten anschaut, auch die meteorologischen und wissenschaftlichen, dann müssen wir leider damit rechnen, dass solche Ereignisse in Mitteleuropa in Zukunft häufiger auftreten werden." Das sei eine "extrem besorgniserregende Nachricht", so die Umweltministerin weiter. Politik und Gesellschaft müssten sich darauf vorbereiten. Flächennutzungs- und Baupläne müssten auf den Prüfstand gestellt werden, forderte Spiegel. Es gebe auch bereits Planerinnen und Planer, die auf ein dem Klimawandel angepasstes Bauen achteten. Allerdings würden bei einem derart extremen Ereignis wie in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen keine Hochwasserschutzkonzepte mehr helfen.
+++ Notunterkunftsbörse im Kreis Ahrweiler +++
8:15 Uhr
Der Kreis Ahrweiler hat eine Vermittlungs-Stelle für Notunterkünfte eingerichtet. Wer eine Unterkunft stellen könne oder vom Hochwasser betroffen sei und eine Unterkunft brauche, könne sich im Internet registrieren unter: www.kreis-ahrweiler.de/notunterkunft.
+++ Weitere Verzögerungen im Bahnverkehr +++
8:00 Uhr
Bahnpendler und Reisende müssen sich am Montag weiter auf Verzögerungen und Zugausfälle in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz einstellen. Auf sechs Regionallinien in der Eifel sei der Zugbetrieb aufgrund der Unwetterschäden ganz eingestellt, teilte die Deutsche Bahn in Düsseldorf mit. Betroffen seien die Linien RE 12, RE 22, RB 24, RB 30, RB 39 und S 23/RB 23. Vielerorts sei wegen der Schäden auch kein Schienenersatzverkehr möglich. Ersatzverkehr mit Bussen sei zwischen Hürth-Kalscheuren und Euskirchen, zwischen Bonn-Hauptbahnhof und Euskirchen sowie zwischen Gerolstein und Trier-Hauptbahnhof eingerichtet worden.
+++ Familienministerium warnt vor dubiosem Familienzentrum +++
7:45 Uhr
Das rheinland-pfälzische Familienministerium hat vor einem "Familienzentrum" des Vereins "Eltern stehen auf" in Bad Neuenahr-Ahrweiler gewarnt. Dabei handele es sich nicht um ein mit der Einsatzleitung des Landes abgestimmtes Angebot, teilte das Ministerium auf Twitter mit. Das Landesamt für Jugend, Soziales und Versorgung wirke auf eine Schließung des Zentrums hin. Ein abgestimmtes Angebot für Familien im Hochwassergebiet sei im Aufbau.
+++ Seehofer besucht Katastrophengebiet im Landkreis Ahrweiler +++
4:00 Uhr
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wird am frühen Nachmittag in Ahrweiler im dortigen Krankenhaus erwartet. Nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) will er sich vor Ort einen Eindruck von den THW-Arbeiten in den besonders von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten verschaffen. Zuvor besucht er in Nordrhein-Westfalen Einsatzkräfte an der Steinbachtalsperre. Seit Mitte der Woche kämpfen mehr als 2.500 THW-Kräfte gegen die starken Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz an. Sie beteiligen sich an Rettungseinsätzen, pumpen Wasser ab, bereiten mit ihren Anlagen Wasser auf, stellen die Stromversorgung sicher und räumen Wege frei.
+++ Bürgermeisterin von Altenahr: Bild der Gemeinde wird anders aussehen +++
3:00 Uhr
Die Bürgermeisterin von Altenahr (Landkreis Ahrweiler), Cornelia Weigand, rechnet mit einem langwierigen Wiederaufbau der Infrastruktur in der von der Hochwasserkatastrophe hart getroffenen Verbandsgemeinde. "Es sieht so aus, als ob die Infrastruktur so stark zerstört ist, dass es in einigen Orten vielleicht über Wochen oder sogar Monate kein Trinkwasser geben wird", sagte Weigand im "Bild live"-Politiktalk "Die richtigen Fragen". Eine Notwasserversorgung müsse gegebenenfalls über Monate gewährleistet werden. Gleiches gelte für eine Notstromversorgung dort, wo der Strom für länger ausfalle. Wann es in Altenahr wieder Normalität gebe, sei für sie nicht absehbar, sagte Weigand weiter: "Es ist klar, dass unsere Gemeinden anschließend anders aussehen werden, weil viele der Gebäude, die prägend waren, die dort über 50, 100 oder 150 Jahre gestanden haben, abgerissen werden müssen." Sie hoffe, dass es eine Zukunft für ihre Gemeinde gebe, weil die Frage laute: "Wer zieht da wieder hin, wo ein Jahrhunderthochwasser um den Faktor 3 überstiegen wird. Das ist nicht berechenbar, das ist nicht planbar."
+++ FDP spricht von "Systemversagen" +++
2:30 Uhr
Die FDP hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) angesichts der Hochwasserfolgen schwere Versäumnisse beim Bevölkerungsschutz vorgeworfen. "Die rechtzeitigen Warnungen der Meteorologen sind weder von den Behörden noch vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk hinreichend an die Bürgerinnen und Bürger kommuniziert worden", sagte Fraktionsvize Michael Theurer. "Es bietet sich das Bild eines erheblichen Systemversagens, für das der Bundesinnenminister Seehofer unmittelbar die persönliche Verantwortung trägt." Seit Jahren lägen die Reformvorschläge der FDP auf dem Tisch, doch passiert sei nichts. Das gefährde Menschenleben. "Ich fordere, die Heimat-Abteilung im Innenministerium unverzüglich aufzulösen und die freiwerdenden Stellen neben der Digitalisierung für den Bevölkerungsschutz zu verwenden", sagte Theurer. Als erstes sollte die Broschüre "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen" des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe an alle Haushalte versandt werden.
+++ Bundesamt weist Kritik an Katastrophenschutz zurück +++
00:15 Uhr
Nach den verheerenden Überschwemmungen im Westen Deutschlands hat der Leiter des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster, den Katastrophenschutz gegen Kritik verteidigt. "Unsere Warninfrastruktur hat geklappt im Bund", betonte Schuster im ZDF. "Der Deutsche Wetterdienst hat relativ gut gewarnt." Das Problem sei, dass man oft eine halbe Stunde vorher noch nicht sagen könne, welchen Ort es mit welcher Regenmenge treffen werde. "Wir haben 150 Warnmeldungen über unsere Apps, über die Medien ausgesendet", sagte Schuster. Angesichts der massiven Folgen der Flutkatastrophe ist der Vorwurf laut geworden, dass die Menschen womöglich nicht rechtzeitig gewarnt worden seien. Klar ist bereits, dass nur ein Teil der Bevölkerung mit Sirenengeheul alarmiert wurde. Schuster wies darauf hin, dass der Bund den Ländern mit einem 90-Millionen-Euro-Programm beim Aufbau und der Ertüchtigung von Sirenen helfen will. Bislang gibt es allerdings noch nicht einmal einen bundesweiten Überblick, wo wie viele Sirenen stehen.
Hochwasser-Blog zum Nachlesen (Sonntag, 18. Juli)
Sonntag (18. Juli)
+++ Kreis Ahrweiler richtet Stelle für Notunterkünfte ein +++
23:30 Uhr
Der Kreis Ahrweiler hat eine Stelle für Notunterkünfte eingerichtet. Wer eine Unterkunft stellen könne oder vom Hochwasser betroffen sei und eine Unterkunft benötige, könne sich im Internet registrieren unter: kreis-ahrweiler.de/notunterkunft/ .
+++ Arbeit des Katastrophenschutzes hinterfragen +++
23:15 Uhr
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) fordert, dass die Arbeit des Katastrophenschutzes bei den Überschwemmungen aufgearbeitet wird. Nachdem die unmittelbare Hilfe geleistet worden sei, müsse auch geschaut werden, ob es Dinge gebe, die schief gelaufen seien, sagte er bei "Bild live". Anders als bei früheren Hochwasserkatastrophen hätten die Menschen diesmal nicht Stunden oder Tage gehabt, um sich vorzubereiten. Deshalb müsse man darüber reden, ob ausreichend Vorsorge getroffen worden sei.
+++ SWR Extra: Der Tag in der Katastrophenregion +++
21:30 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Sonntag zusammen mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz besucht. Die Aufräumarbeiten sind beschwerlich und manche Orte werden noch aus der Luft versorgt. Eine Zusammenfassung des Tages im SWR Extra.
+++ Lewentz spricht von 116 Toten ++
20:30 Uhr
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz geht davon aus, dass nach der Flut-Katastrophe im Kreis Ahrweiler noch mehr Tote gefunden werden, "weil wir jetzt anfangen, Keller leer zu pumpen". Er sprach am Sonntagabend von 116 Toten im Kreis Ahrweiler. Die Zahl der Vermissten - zuletzt war von 3.000 die Rede - werde noch relativiert werden.
+++ Impfzentrum Grafschaft-Gelsdorf kann keine Impfungen mehr durchführen +++
18:45 Uhr
Die Hochwasserkatastrophe an der Ahr hat auch Auswirkungen auf die Corona-Impfungen im Landkreis Ahrweiler. Das Landesimpfzentrum in Grafschaft-Gelsdorf sei nicht mehr funktionsfähig und dauerhaft außer Betrieb, teilte eine Sprecherin der Kreisverwaltung am Sonntag mit. Alle vereinbarten Erst- und Zweitimpftermine könnten am Tag des Termins ohne weitere Anmeldung oder Registrierung bis auf weiteres in einem der Nachbarimpfzentren wahrgenommen werden, etwa in Koblenz, Neuwied oder Lahnstein.
+++ Viele Orte in Eifel und Ahrtal betroffen +++
18:30 Uhr
Es geht nicht nur um die Eifelgemeinde Schuld, die von den Wassermassen schwer getroffen wurde. Es sind viele Orte betroffen in der Eifel und im Ahrtal. Hier sind ein paar Eindrücke von da, wo wir hingekommen sind, mit der Kamera.
+++ Einsatzkräfte kämpfen gegen Schlamm und Müll +++
18:15 Uhr
In der Region Trier schreiten die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe voran. Rettungskräfte und Helfer beseitigen in Kordel oder dem Trierer Stadtteil Ehrang Berge von Unrat und Schlammteppichen. In Kordel hat sich die Lage inzwischen gebessert, wie etwa bei der Strom- und Trinkwasserversorgung. Trotzdem kämpfen die Einsatzkräfte und viele Bewohnerinnen und Bewohner weiter gegen Schlamm und Müll.
+++ Viele Opfer teilweise noch nicht identifiziert +++
17:00 Uhr
Mindestens 112 Menschen sind im Kreis Ahrweiler durch das Hochwasser ums Leben gekommen. Noch ist bei vielen Opfern unklar, woher sie kamen, so die Polizei. Durch die starke Strömung des Hochwassers seien Menschen zum Teil kilometerweit von ihren Heimatorten weggespült worden, sagte ein Polizeisprecher dem SWR. Daher könne man vom Auffindungsort nicht auf die Herkunft der Opfer schließen, heißt es weiter.
+++ Unwetterschäden bei der Bahn - Handynetz repariert +++
16:15 Uhr
Hochwasser und Erdrutsche durch die Unwetter der vergangenen Tage machen der Bahn zu schaffen. Ein Bahnsprecher sagte, in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen seien 80 Stationen und Haltepunkte beschädigt. 600 Kilometer Gleise seien kaputt. Der Zugverkehr werde noch lange beeinträchtigt sein. Dagegen konnte der Mobilfunkanbieter Telefónica Deutschland nach eigenen Angaben das durch die Unwetterkatastrophe beschädigte Handynetz vielerorts wieder herstellen. Seit Freitag arbeiten Techniker daran im Dauereinsatz, wie der Mobilfunkanbieter am Sonntag erklärte. Inzwischen habe man so an mehr als zwei Dritteln der Standorte, die von einem Stromausfall betroffen waren, das Mobilfunknetz wieder instandgesetzt.
+++ "Diese Flut wird Narben hinterlassen"
16:00 Uhr
Der Ortsbürgermeister von Schuld, Hemut Lissi, sagte, man sei froh, dass der kleine Ort trotz der großen Zerstörungen keine Toten zu beklagen habe und bisher auch keine Vermissten. Aber man habe hier alles verloren. Der Schaden werde auf 31 bis 48 Millionen Euro geschätzt.
+++ Kreis Ahrweiler: Dreyer spricht von 112 Toten +++
15:00 Uhr
Nach der verheerenden Flut im Kreis Ahrweiler gibt es mittlerweile 112 bestätigte Todesfälle. Das gab Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in Adenau bekannt. Dreyer sagte, es werde Wochen und Monate dauern, den Landstrich in einen Zustand zu bringen, wie er einmal war. Bund und Land stünden dabei den Betroffenen zur Seite.
+++ Merkel sagt Hilfe für Katastrophengebiete zu +++
14:15 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei ihrem Besuch in den vom Hochwasser schwer getroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz schnelle Hilfe angekündigt. "Wir stehen an Ihrer Seite, Bund und Land", sagte sie am Sonntag in Adenau im Kreis Ahrweiler. Bund und Land würden dabei Hand in Hand arbeiten. Sie sei gekommen, um sich ein reales Bild von den "surrealen, gespenstischen Bildern" vor Ort zu verschaffen, sagte Merkel. "Die deutsche Sprache kennt kaum Worte für die Verwüstung, die hier angerichtet ist."
+++ SWR extra: Angela Merkel in Adenau +++
14:00 Uhr
+++ Weitere Hilfskräfte aus Baden-Württemberg unterwegs nach Rheinland-Pfalz +++
14:00 Uhr
Vier Tage nach den verheerenden Unwettern in Rheinland-Pfalz schickt Baden-Württemberg weitere Hilfskräfte in die von den Wassermassen betroffenen Gebiete. Auf Bitte der zuständigen Stellen in Rheinland-Pfalz habe sich am Sonntag erneut die Mobile Einsatz-Führungsunterstützung Baden-Württemberg in den Kreis Ahrweiler begeben, so Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). Diese bestehe aus mehreren Einheiten der Berufsfeuerwehren Heilbronn, Pforzheim, Reutlingen und Stuttgart.
+++ Annahme-Stopp für Spenden am Nürburgring - Sortier-Helfer gesucht +++
13:30 Uhr
Der ADAC sucht dringend Freiwillige aus der Region, die am Nürburgring helfen können, die vielen Spenden zu sortieren. Sie sollten möglichst auch in den kommenden Tagen mitarbeiten. Am Nürburgring stapelten sich inzwischen Kleidung, Lebensmittel oder Hygieneartikel auf einer Fläche, die so groß ist wie drei Fußballfelder. Noch immer brächten viele Menschen in ihren Autos weitere Spenden an den Nürburgring. Der ADAC bittet, momentan darauf zu verzichten. Das führe zu viel Verkehr auf Straßen, die gerade für die Rettungskräfte freigehalten werden sollten. Zudem komme man mit dem Sortieren nicht mehr hinterher.
+++ Bundeskanzlerin Merkel in Schuld eingetroffen +++
12:30 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Rheinland-Pfalz eigetroffen. Ihr Ziel ist die Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Flut-Katastrophe getroffen wurde.
+++ Notfallmediziner: "Traumata werden Herausforderung sein"
12:30 Uhr
Der Mainzer Notfallmediziner Gerhard Trabert schildert seine Erlebnisse in Schuld (Kreis Ahrweiler), der am stärksten von der Kastastrophenflut betroffenen Gemeinde in Rheinland-Pfalz. Was machen die Erlebnisse auf kurze und auf lange Sicht mit Anwohnern und Helfern?
+++ Bundeskanzlerin Merkel wird in der Katastrophen-Region erwartet +++
12:15 Uhr
+++ Wetter- und Hochwasserlage an Mosel entspannt sich +++
11:45 Uhr
Die Hochwasserlage an Saar und Mosel entspannt sich. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes prägt Hochdruckeinfluss das Wettergeschehen im Moseleinzugsgebiet. "Am heutigen Sonntag und am Montag bleibt es vielfach trocken. Bis einschließlich Freitag ist voraussichtlich nicht mit weiteren Niederschlägen zu rechnen", hieß es am Sonntag. "Es werden keine warnwürdigen Wettererscheinungen erwartet." An der Obermosel fallen die Wasserstände bereits, wie die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz berichtete.
+++ Rheinland-Pfalz weitet psychosoziales Hilfsangebot aus +++
11:15 Uhr
Nach der Unwetterkatastrophe mit bislang 110 Todesopfern in Rheinland-Pfalz erweitert das Land die psychosoziale Hilfe für Angehörige und andere Betroffene. Unter der Nummer 0800/5758767 können Betroffene der Umweltkatastrophe ab Montag zwischen 9.00 Uhr und 16.00 Uhr psychologische Beratung oder einen Therapieplatz bei einem Psychotherapeuten in Rheinland-Pfalz finden. Psychosoziale Akutbetreuung kann weiterhin unter der Nummer 0800/0010218 in Anspruch genommen werden.
+++ Land übernimmt die Einsatzleitung im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler +++
10:45 Uhr
Die Einsatzleitung für den Katastropheneinsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler liegt seit Samstagabend beim Land Rheinland-Pfalz. Landrat Jürgen Pföhler hat das Land gebeten die Einsatzleitung zu übernehmen. Die erforderlichen Maßnahmen zur Bewältigung der verheerenden Unwetterkatastrophe überstIegen bei weitem die Einsatzmöglichkeiten des örtlichen Katastrophenschutzes. Der Einsatz wird nun von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als zuständiger Landesbehörde für den Katastrophenschutz wahrgenommen.
+++ Das DRK in Andernach benötigt Spenden +++
10:30 Uhr
Das DRK in Andernach ist weiterhin dringend auf Spenden angewiesen. Besonders benötigt würden Hygieneartikel, haltbare Konserven, Babynahrung und Gummistiefel. Unterstützt würden das DRK von den Pfadfinder, dem DLRG aus dem Hunsrück und anderen Freiwilligen.
+++ Weitere Hilfe aus Hessen und Norddeutschland +++
9:45 Uhr
250 Einsatzkräfte aus Hessen helfen beim Roten Kreuz in den Hochwasserregionen. Im Auftrag des Hessischen Innenministeriums liefere das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Trinkwasserversorgungsanlagen zum Nürburgring, wie das DRK mitteilte. Es würden vier 3.800-Liter-Tanks und zwei 7.000-Liter-Tanks sowie insgesamt 20 Ausgabestellen transportiert. Parallel dazu helfen 19 Fachkräfte bei der psychosozialen Notfallversorgung im Raum Ahrweiler. Seit Samstag sind zudem knapp 100 Einsatzkräfte auf 48 Krankentransportwagen auf dem Weg in die Katastrophenregionen. Auch das THW kündigte weitere Einsatzkräfte aus den Landesverbänden Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein an. Sie hätten den Auftrag, in einem Bereitstellungsraum am Nürburgring eine Werkstatt für Fahrzeuge und Material einzurichten und zu betreiben.
+++ Bundesweite Hilfe bei Reparatur des Stromnetzes +++
9:30 Uhr
Im Zuge der Hochwasserkatastrophe hat das Stromnetz in Bad Neuenahr-Ahrweiler große Schäden erlitten. Unter anderem sind viele Stromstationen überschwemmt oder weggerissen worden. Auf die Bitte nach Unterstützung der Ahrtal-Werke haben zahlreiche Unternehmen aus ganz Deutschland ihre Hilfe offeriert und nach Bad Neuenahr-Ahrweiler geschickt. Vor Ort seien gegenwärtig mehr als 75 Personen ausschließlich mit der Stromnetzwiederherstellung beschäftigt. Sie müssten jede einzelne Stromstation in Augenschein nehmen, diese von Schlamm und Geröll befreien und die Funktionstüchtigkeit überprüfen, hieß es. Erst dann könnten diese womöglich wieder ans Netz.
+++ Polizei sucht mit Hubschraubern nach Opfern +++
7:15 Uhr
Nach der Hochwasserkatastrophe sucht die Polizei heute in den besonders schwer zugänglichen Gebieten im Kreis Ahrweiler mit Hubschraubern nach weiteren Opfern. Dazu werden seit gestern Luftaufnahmen gemacht. Die Bilder werden dann mit anderen Aufnahmen und mit Kartenmaterial aus der Zeit vor dem Hochwasser der Ahr vergleichen. Danach werden Planquadrate gebildet und den Einsatzkräften gesagt, wo sie gezielt nach Menschen suchen sollen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Koblenz soll die einzelnen Sektoren in den schwer zugänglichen Gebieten im Kreis Ahrweiler bis Sonntagabend bis zum Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen sein.
+++ Zunehmend Probleme bei der Wasserversorgung +++
6:45 Uhr
Die Wasserversorgung im Kreis Ahrweiler ist nach wie vor nicht gesichert. Wie der örtliche Wasserversorger mitteilt, sind mittlerweile auch die Wasserhochbehälter von Gemeinden leergelaufen, die nicht vom Hochwasser beschädigt wurden. Betroffen sei etwa der Hochbehälter von Reifferscheid, vom dem unter anderem auch die Gemeinde Winnerath bei Schuld betroffen ist. Der Wasserversorger sagt, dass die Hochbehälter mit Wasser von außerhalb wieder befüllt werden sollen. Das solle etwa über Tankfahrzeuge hergebracht werden. Außerdem sollen Wasseraufbereitungsanlagen organisiert werden und alte Brunnen reaktiviert werden. Problematisch ist dadurch etwa die Situation für Hotels in der Region, die Flutopfer aufgenommen haben.
++++ Merkel wird in Katastrophen-Region erwartet +++
6:00 Uhr
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besucht heute die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz. Ihr Ziel ist die Eifelgemeinde Schuld, die besonders schwer von der Flut-Katastrophe getroffen wurde. Merkel werde sich dort ein Bild von der Lage machen, hieß es. Im Anschluss ist um 14:30 Uhr ein Pressestatement in Adenau geplant - gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sowie den rheinland-pfälzischen Ministern Roger Lewentz (Innen, SPD), Anne Spiegel (Klimaschutz, Grüne) und Daniela Schmitt (Wirtschaft, FDP).
+++ Zahl der Toten im Kreis Ahrweiler steigt auf mindestens 110 +++
5:15 Uhr
Bei der Hochwasserkatastrophe sind im Kreis Ahrweiler mindestens 110 Menschen gestorben. Das gab die Polizei Koblenz am Sonntagmorgen bekannt. Es sei zu befürchten, dass noch weitere Todesopfer hinzukommen. Das Polizeipräsidium meldet zudem 670 verletzte Personen. Auch hier könnte sich die Zahl noch weiter erhöhen. Am Vorabend hatten Landrat Jürgen Pföhler (CDU) und Landesfeuerwehrinspekteur Heinz Wolschendorf bereits mitgeteilt, dass es 3.000 bis 3.500 Vermisstenmeldungen gäbe.
+++ Reform des Bevölkerungsschutzes gefordert +++
3:45 Uhr
Nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands fordert der Städte- und Gemeindebund eine grundlegende Reform des Bevölkerungsschutzes. Die Katastrophe habe gezeigt, dass der Bevölkerungsschutz neu, besser und nachhaltiger aufgestellt werden müsse. Das sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe müsse verstärkt und die Frühwarnsysteme verbessert werden. Auch die Eigenvorsorge müsse gefördert werden. So müsse jeder Haushalt über ein batteriebetriebenes Radio verfügen. Das richtige Verhalten in Gefahrensituationen, wie das Abstellen von Strom und Gas, das Nichtbetreten von Kellerräumen und das Vorhalten von Lebensmittelreserven müsse Standard werden.
+++ Altmaier will "Corona-Flutpauschale" von 10.000 Euro +++
2:30 Uhr
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will Unternehmen mit einer Pauschale von 10.000 Euro unter die Arme greifen, die von der Corona-Krise und der Hochwasserkatastrophe doppelt getroffen wurden. Das sagte Altmaier der "Bild am Sonntag". Die Existenzgrundlage von vielen Unternehmen in den Tourismus- und Weinbaugebieten sei zerstört.
+++ Scholz kündigt Soforthilfe von 300 Mio. Euro an +++
00:00 Uhr
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine Soforthilfe von mehr als 300 Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe angekündigt. Am Mittwoch wolle er dem Bundeskabinett den Plan für die Soforthilfe vorlegen, sagte Scholz der "Bild am Sonntag". Die Soforthilfe soll laut Scholz über die Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ausgezahlt werden. Vor Ort könne am besten entschieden werden, wer am dringendsten Unterstützung brauche. Zudem kündigte er ein milliardenschweres Wiederaufbauprogramm an.
Der Blog aus der Vorwoche zur Hochwasserkatastrophe zum Nachlesen: