Auf der Lahntalbahn-Strecke zwischen Koblenz und Limburg kommt es laut Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn auch am Mittwoch noch zu Verspätungen und Zugausfällen. Wegen eines umgestürzten Baumes auf der Strecke zwischen Nassau und Bad Ems fahren zwischen Bad Ems und Limburg aktuell noch gar keine Züge. Als Notlösung setzt die Bahn demnach jetzt drei Busse ein, die alle Haltestellen anfahren sollen. Zwischen Koblenz und Limburg fahre außerdem ein Schnellbus.
Westerwaldkreis: Im Wald droht Lebensgefahr
Vor allem im Westerwaldkreis, aber auch im Kreis Altenkirchen und dem Rhein-Lahn-Kreis, hatten Feuerwehrleute und Beschäftigte von Straßenmeistereien am Dienstag alle Hände voll damit zu tun, die Straßen freizuräumen. Wegen der Gefahr von Schneebruch bat der Westerwaldkreis darum, vorsichtig mit dem Auto zu fahren und Wälder zu meiden. Am Mittwoch erwarten die Wetterexperten neue Schneefälle und Schneeregen für den Norden von Rheinland-Pfalz.
Notrufe im Minutentakt im Westerwald
Am Montagabend sei die Lage vor allem im Westerwald außergewöhnlich gewesen, teilte der Brand- und Katastrophenschutz des Westerwaldkreises mit. Bäume seien unter der nassen Last des Schnees teilweise wie Streichhölzer umgefallen. Bis Montagabend hatten die Feuerwehren im Westerwald mehr als 90 Einsätze abgearbeitet. Weitere Notrufe gingen bei der Leitstelle "im Minutentakt" ein.
Auch sei es vereinzelt im Kreis zu kurzen Stromausfällen gekommen. Viele Straßen mussten gesperrt werden. Laut Feuerwehr konnte erst bei Tageslicht mit den Aufräumarbeiten begonnen werden.
Witterungsbedingte Einschränkungen im Busverkehr auch am Dienstag
Wegen Schnee- und Eisglätte warnten die Busunternehmen im Norden von Rheinland-Pfalz auch am Dienstag noch vor Einschränkungen im Busverkehr. Westerwaldbus schreibt auf ihrer Homepage, dass sie zwar versuche, den Linienverkehr aufrecht zu halten, es könne aber trotzdem zu Verspätungen kommen.
Auch im Hunsrück kommt es nach Angaben des zuständigen Busunternehmens zu Verspätungen und Ausfällen. Besonders betroffen seien die Ortsrandlagen. Auch die Verkehrsbetriebe Mittelrhein melden, dass es vereinzelt noch zu Verspätungen und Ausfällen kommen könne.
Tödlicher Unfall auf B49 bei Koblenz
Am Montag war es wegen des Schneefalls zu vielen Unfällen im Norden von Rheinland-Pfalz gekommen - einer davon endete tödlich. Wie die Polizei mitteilte, gab es gegen 12:55 Uhr auf der B49 einen schweren Unfall in der Nähe der Denzerheide. Dabei sei das Auto einer 54-jährigen Frau vermutlich auf der schneebedeckten Fahrbahn seitlich ausgebrochen und in den Gegenverkehr geraten. Den Angaben zufolge wurde die Frau in ihrem Auto eingeklemmt und so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort verstarb.
Der 69-jährige Fahrer des zweiten beteiligten Fahrzeugs wurde laut Polizei ebenfalls schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt und in ein Koblenzer Krankenhaus eingeliefert. Die Autos waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Die Strecke musste für die Unfallaufnahme und die Bergungsmaßnahmen bis in die frühen Abendstunden voll gesperrt werden.
Bei weiteren Unfällen wurden laut Polizei 16 Personen verletzt, zwei davon schwer. Insgesamt haben die Beamten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Koblenz bis Dienstagmittag nach eigenen Angaben 84 Unfälle wegen der Schneefälle bearbeitet. Auch mehrere Bäume seien umgestürzt. Laut einem Polizeisprecher waren zeitweise bis zu 26 Straßen betroffen und zum Teil auch gesperrt.
Unfall mit zwei Verletzen im Hunsrück
Im Rhein-Hunsrück-Kreis wurden bei einem Unfall am Montagnachmittag zwei Personen verletzt. Wie die Polizei mitteilt, konnte ein Lkw auf der L288 in Fahrtrichtung Langendernbach witterungsbedingt nicht rechtzeitig bremsen und fuhr trotz verlangsamten Tempos auf ein Auto auf. Das Fahrzeug sei dadurch in einen Graben geschoben wurden.
Laut Polizei kollidierte das Auto noch frontal mit einem entgegenkommenden Wagen. Zwei Menschen mussten demnach von der Feuerwehr aus ihren Fahrzeugen befreit werden. Sie kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Durch den Schneefall dauerte die Bergung der Fahrzeuge länger und die Strecke war mehrere Stunden voll gesperrt.
ADAC: Mit Sommerreifen droht Bußgeld
Der ADAC Mittelrhein mit Sitz in Koblenz rät allen Autofahrern, so schnell wie möglich Winterreifen aufzuziehen. Sonst könne es teuer werden: Es drohten ein Bußgeld ab 60 Euro und ein Punkt in Flensburg, sollten Autofahrer im Winter mit Sommerreifen erwischt werden. Auch bei Unfällen könnten sie dann mitverantwortlich gemacht werden, heißt es.