Unbekannte hatten Stauklappe geöffnet

Sabotageverdacht: Wasser aus Wiesensee im Westerwald abgelassen

Stand
Autor/in
Christoph Bröder

Am Wiesensee im Westerwald waren am Donnerstagabend nach Angaben der Verbandsgemeinde Westerburg rund 30 Feuerwehrleute im Einsatz. Unbekannte sollen die Stauklappe des künstlich angestauten Sees geöffnet haben.

Am Freitagmorgen war der Wasserstand des Wiesensees deutlich niedriger als noch vor einigen Tagen. Große Teile des braunen, schlammigen Seebodens waren zu sehen. Dabei sei von den beiden Bächen, die den Wiesensee speisen, über Nacht schon wieder Wasser nachgeflossen, erklärt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, Markus Hof (CDU). Am späten Donnerstagabend sei der Wasserstand noch wesentlich tiefer gewesen.

VG-Bürgermeister Markus Hof am Staubauwerk des Wiesensees, das vermutlich sabotiert wurde.
VG-Bürgermeister Markus Hof am Staubauwerk des Wiesensees, das vermutlich sabotiert wurde.

Ohne den Einsatz der Feuerwehr wäre der Wiesensee vermutlich über Nacht komplett leergelaufen, sagt Hof. Für die vielen Fische wäre das tödlich gewesen. Nur mit großer Mühe und nach mehreren Stunden Arbeit hätten die Einsatzkräfte die Stauklappe wieder verschließen können. Da sei aber schon viel Wasser in den angrenzenden Bach abgeflossen.

Verbandsgemeinde vermutet Sabotage am Wiesensee

"Wir haben heute Morgen ein Schloss gefunden, was unserer Ansicht nach bewusst aufgebrochen wurde. Wir vermuten daher Sabotage", berichtet Hof. Er habe daher Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Seine Hoffnung, dass der oder die Täter gefasst würden, halte sich jedoch in Grenzen.

Mit dem besagten Schloss war die Stauklappe laut des VG-Bürgermeisters am Wiesensee abgesichert. Ohne diese Absicherung, sei die Mechanik, um die Klappe auf- und zu zudrehen, einfach zu bedienen. Wieso jemand auf die Idee komme, den See absichtlich abzulassen, sei für ihn ein Rätsel, sagt Hof.

Wasser aus Wiesensee wird sowieso bald komplett abgelassen

In den kommenden Wochen soll der Wiesensee ohnehin zunächst abgefischt werden, um das Wasser danach kontrolliert und langsam abzulassen, erklärt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Denn im Laufe des Jahres solle der Damm und der Ablass des Sees saniert werden, dafür müsse das Wasser abgelassen werden.

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Christoph Bröder