Der Grund des Wiesensees wurde testweise mit dieser Maschine gemäht.

See im Westerwald liegt schon lange trocken

Spezialmaschinen sollen Wiesensee freimähen

Stand
Autor/in
Christoph Bröder

Im Bett des Wiesensees im Westerwald sind mittlerweile meterhohe Bäume und dichtes Gras gewachsen. Die Pflanzen müssen weg, bevor der See wieder mit Wasser gefüllt werden kann.

Dass hier mal ein See war, ist kaum mehr zu erkennen. Die gesamte Fläche des Wiesensees bei Stahlhofen im Westerwald ist dicht mit Gras und Bäumen zugewachsen. Für die spezielle Mähmaschine aber kein Problem. Daumendicke Weidentriebe mäht sie locker um. Ob die Maschine aber tatsächlich geeignet sind, um den 80 Hektar großen Wiesensee komplett frei zu mähen, will die Verbandsgemeinde Westerburg testen.

Der gesamte Grund des Wiesensees ist mittlerweile mit Bäumen, Büschen und Gräsern bewachsen.
Der gesamte Grund des Wiesensees ist mittlerweile mit Bäumen, Büschen und Gräsern bewachsen.

"Wir müssen die ganzen Pflanzen entfernen, bevor wir den See irgendwann wieder mit Wasser füllen können", erklärt Markus Hof (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg. Denn der See habe ohnehin schon einen zu hohen Phosphat-Eintrag. Der würde sich noch weiter erhöhen, wenn man den See einfach wieder fluten würde, ohne die Pflanzen vorher zu entfernen.

Zwischen 160 und 200 Arbeitsstunden wären mit dieser Maschine dafür in etwa nötig, schätzt Hof. "Wir müssen uns intern gut überlegen, ob das Sinn macht, erst dann kaufen wir solche Maschinen", so Hof. Möglicherweise müsse man noch andere Maschinen testen. Denn es sei noch nicht genau geklärt, wie das abgemähte Pflanzenmaterial aus dem Bett des Sees herausgeholt werden soll.

So sah es noch vor einigen Jahren am Wiesensee aus, als der See noch Wasser hatte.
So sah es noch vor einigen Jahren am Wiesensee aus, als der See noch Wasser hatte.

Mähmaschinen sonst in den Alpen im Einsatz

Die Spezialmaschinen sind normalerweise etwa in den Alpen im Einsatz, dort werden steile Bergwiesen damit gemäht. Aber auch bei der Pflege von Mooren oder Deichen werden sie genutzt. "Ein 80 Hektar großer See ist für uns auch einmalig. Das ist auf jeden Fall eine Herausforderung, der wir aber hoffentlich gewachsen sind", sagt Sebastian Neuhaus von der Spezialfirma.

Wiesensee seit über einem Jahr ohne Wasser

Der Wiesensee liegt jetzt seit rund eineinhalb Jahren trocken. Er musste abgelassen werden, weil die Stauanlage saniert werden muss. Die Sanierung des Wiesensees kommt laut Hof gut voran. Der sogenannte Mönch, die Stauanlage über die der Wasserstand des künstlich angelegten Sees reguliert wird, sei fast fertig. "Aktuell wird geprüft, ob der Damm selbst noch stabil genug ist oder möglicherweise auch saniert werden muss", so Hof weiter.

Wiesensee soll auf jeden Fall wieder Wasser bekommen

Wann die Sanierung abgeschlossen sein wird und der See wieder mit Wasser gefüllt werden kann, ist laut Hof noch unklar. "In diesem Jahr wird das aber wohl nichts mehr", so der Verbandsgemeindebürgermeister.

Wann gibt es wieder Wasser im Wiesensee?

Der künstlich angelegte Wiesensee im Westerwald ist ein beliebtes Ausflugsziel - mit Hotel, Café, Campingplatz und Segelclub. Doch seit zwei Jahren ist der See wegen Problemen beim Abfluss trockengelegt. Die Reparatur zieht sich in die Länge, sehr zum Ärger der Anwohner.

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