Nach Angaben des Gerichts leidet die 26-Jährige an einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörung und ist nur vermindert schuldfähig. Die Frau soll deshalb nicht direkt ins Gefängnis, sondern zunächst in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht und behandelt werden. Die Staatsanwältin hatte elf Jahre Haft wegen Totschlags gefordert.
Zeuge gab Hinweise auf Streit
Am ersten Prozesstag hatte ein Zeuge ausgesagt, der offenbar ein regelmäßiger Kunde der Prostituierten gewesen war. Die 26-Jährige habe ihn am Tattag zu sich in die Wohnung eingeladen. Dem Zeugen zufolge, hatte die Frau ihren Bekannten zunächst mit einem Messer am Kopf verletzt und dann in die Brust gestochen. Der Mann habe daraufhin das Bewusstsein verloren.
Der Zeuge hatte weiter ausgesagt, er habe anschließend die Wohnung verlassen und die Polizei darüber informiert, dass es einen Streit gegeben habe. Am Telefon hatte er nach Angaben der Beamten aber nichts von dem Angriff mit dem Messer erzählt. Zudem habe er eine falsche Adresse angegeben. Ein Polizist hatte in seiner Aussage vor Gericht bestätigt, dass ein Streifenwagen zu der Adresse gefahren sei. Dort habe aber kein Streit festgestellt werden können.
Leiche erst zwei Tage später gefunden
Erst zwei Tage nach der Tat hatten die Ermittler nach eigenen Angaben die zerstückelte Leiche in der Wohnung gefunden. Der Hinweis darauf sei aus einer verdeckten Ermittlung im Koblenzer Rotlichtmilieu gekommen.
Die Polizei war nach eigenen Angaben davon ausgegangen, dass es sich bei dem Opfer um den Zuhälter der 26-Jährigen handelte. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Angeklagte den Mann verdächtigt, ihr knapp 4.000 Euro gestohlen zu haben.