Zu der Explosion war es am Freitag um kurz nach 18 Uhr bei den Vorbereitungen auf das sogenannte Ruhr-Pokal-Rennen gekommen, einem Autorennen der Nürburgring-Langstreckenserie. Nach Angaben der Organisatoren explodierte eine Druckluftflasche - wohl zwischen den Boxen 26 und 27 im Fahrerlager. Dabei wurden drei Menschen schwer und einer schwerstverletzt. Alle befinden sich nach Angaben der Polizei in einem stabilen Zustand.
29 Verletzte durch Explosion am Nürburgring
Insgesamt wurden nach neusten Erkenntnissen 29 Menschen durch die Explosion verletzt. Zunächst war von 22 Verletzten die Rede, die Polizei teilte aber am Montag mit, es hätten sich inzwischen weitere sieben leicht verletzte Personen gemeldet. Sie haben demnach Knalltraumata und Schocks erlitten.
Die Betroffenen seien zunächst im Medical Center am Nürburgring erstversorgt worden. Die Schwerverletzten wurden dann per Rettungshubschrauber in nahegelegene Krankenhäuser transportiert. Am Unfallort waren auch Seelsorger im Einsatz. Fahrer waren nach Angaben der Polizei nicht betroffen, jedoch Teammitglieder.
Staatsanwaltschaft ermittelt nach Unglück im Fahrerlager
Zum Unglückszeitpunkt lief eine Probe- und Einstellfahrt für das Ruhr-Pokal-Rennen am Samstag. Diese sei sofort unterbrochen und die Unfallstelle abgesichert worden. Die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen aufgenommen. Mittlerweile war laut Polizei auch ein Gutachter vor Ort - Ergebnisse liegen jedoch noch nicht vor.
Wie der SWR erfahren hat, handelt es sich bei dem Team, bei dem die Druckluftflasche explodiert ist, um ein erfahrenes Team. Mit der Druckluftflasche werde Luftdruck für eine Anlage zum Anheben und Absenken der Autos - zum Beispiel für den Reifenwechsel beim Boxenstopp - erzeugt. Die Druckluftflasche wird demnach per Hand bedient.
Rennen gestartet und anschließend abgebrochen
Das Rennen am Samstag wurde trotz des Vorfalls nicht abgesagt. Nach Angaben des Geschäftsführers der Rennserie hat die Rennleitung die Entscheidung nach Absprache mit allen Teams getroffen. Zwölf Teams haben aber auf den Start verzichtet, etwa weil Teammitglieder direkt betroffen waren, Fahrzeuge beschädigt warem oder sie wegen der polizeilichen Ermittlungen nicht mehr in ihre Box kamen.
Am Samstag kam es dann zu einer Massenkarambolage
Am Samstag erneut große Aufregung am Nürburgring: Wegen Starkregens und einer damit verbundenen Massenkarambolage mit sieben beteiligten Fahrzeugen wurde das NLS-Rennen vorübergehend abgebrochen.
Bereits in der zweiten Runde flogen die Rennwagen wegen der überfluteten Fahrbahn von der Strecke und krachten zum Teil ineinander. Verletzt wurde dabei laut Veranstalter niemand. Das Rennen wurde auf vier Stunden verkürzt, an dem dann nur noch 96 Fahrer teilnahmen.