Kurz vor Mitternacht wurde das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wegen Nebels unterbrochen.

Rund 240.000 Besucher in der Eifel

24-Stunden-Rennen am Nürburgring vorzeitig beendet

Stand
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Nada Fiebes
Bild von Autorin Nada Fiebes aus dem SWR Aktuell Studio Koblenz unterwegs als Reporterin in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Bruno Nonninger

Am Nürburgring stand am Fronleichnams-Wochenende das 24-Stunden-Rennen auf dem Programm. Das Wetter sorgte erst für eine Unterbrechung - und dann für ein vorzeitiges Ende.

Es war der kürzeste "Eifel-Marathon" in der langen Geschichte des 24-Stunden-Rennens. So formuliert es der Veranstalter. Am Samstag um 16 Uhr war die "ADAC Ravenol 24h Nürburgring" gestartet. 127 Rennautos waren bei der diesjährigen Auflage auf der Strecke.

Einsetzender Regen sorgte direkt zum Rennstart für einen echten Reifenpoker. Manche Fahrer probierten es mit Trockenreifen, andere zogen Regenreifen auf. Viele Überholmanöver auf der Nordschleife waren die Folge. Die Fans kamen trotz widriger Verhältnisse schon in den ersten Rennstunden auf ihre Kosten.

Rennabbruch nach siebeneinhalb Stunden

Am späten Samstagabend musste das Rennen allerdings nach etwa siebeneinhalb Stunden unterbrochen werden. Der dichte Nebel auf dem Nürburgring sorgte für eine schlechte Sicht, die Rennleitung sah die Sicherheit von Fahrern und Streckenposten gefährdet.

Fortgesetzt werden sollte das 24-Stunden-Rennen eigentlich am Sonntagmorgen. Der Nebel hielt sich laut Veranstalter aber vor allem über der Grand-Prix-Strecke hartnäckig. Erst um 13.30 Uhr konnten die Fahrer wieder aufs Gas treten - in vorerst fünf Formationsrunden.

Aus Sicherheitsgründen müssen wir das Rennen unterbrechen, wenn die Sicht zu stark eingeschränkt ist. Vor allem gilt, dass die Streckenposten die jeweils benachbarten Posten sehen müssen.

Frühzeitiges Ende des Rennens - Audi-Team gewinnt

Um 14:50 Uhr am Sonntag fiel dann die Entscheidung der Rennleitung: Das 24-Stunden-Rennen wird nach den fünf Runden hinter dem Führungsfahrzeug nicht fortgesetzt. Das ist bisher einmalig in der Geschichte des Rennens. Gewinner des diesjährigen 24-Stunden-Rennens ist somit das Audi-Team Scherer Sport. Pilot Ricardo Feller habe zum Zeitpunkt der Unterbrechung die "Nase vorne gehabt" - und den #16 Scherer-Audi am Sonntagnachmittag über die Ziellinie gebracht.

Den Teilnehmern und Teams danke ich für das Verständnis, dass wir dieses besondere Rennen auf diese Weise zu Ende gebracht haben

Rennleiter Walter Hornung bedankte sich im Anschluss bei den Zuschauerinnen und Zuschauern: "Ich danke allen Fans, die diese Woche zu einem riesigen Motorsport-Festival gemacht haben und trotz aller Wetterkapriolen die 24h Nürburgring mit uns gefeiert haben. Den Teilnehmern und Teams danke ich für das Verständnis, dass wir dieses besondere Rennen auf diese Weise zu Ende gebracht haben."

Fans waren schon Tage vorher am Nürburgring

Viele vorfreudige Fans hatten für den bestmöglichen Blick auf das Rennen schon Tage vor dem Start ihre Zelte an der Rennstrecke aufgebaut. Schon seit Montag waren die Campingplätze geöffnet - und viele Besucherinnen und Besucher haben das auch ausgenutzt. Die Campingplätze waren ab Donnerstag komplett belegt.

Am Donnerstag hatten bereits die ersten Qualifying-Runden für das 24-Stunden-Rennen stattgefunden. Für die Besucherinnen und Besucher gab es außerdem auch viel Rahmenprogramm: von Autogrammstunden mit Rennfahrern über Bike- und Autoshows bis hin zur Fanmeile am ring°boulevard.

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Veranstalter mehr als zufrieden

Über das Wochenende waren rund 240.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Nürburgring, heißt es vom Veranstalter. Das seien nochmal mehr als im vergangenen Jahr, trotz des schlechten Wetters. Man sei mehr als zufrieden, teilte ein Sprecher mit. Vor allem sei wieder aufgefallen, wie begeistert und verständnisvoll die Motorsportfans seien. Denn teilweise mussten Campingplätze frühzeitig für Neuankömmlinge geschlossen werden, weil die Autos nicht mehr durch den Schlamm kamen.

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Als Alternative konnten sich die Campingbesucher dann auf Parkplätzen an der Grand-Prix-Strecke einrichten. Das habe gut geklappt - hätte gleichzeitig aber auch für viel Verkehr direkt am Nürburgring gesorgt. Trotzdem sei die Stimmung weiter sehr gut gewesen und die Tribünen bis zum Ende voll.

Polizei zieht positives Fazit

Auch die Polizeidirektion Mayen ist insgesamt zufrieden mit dem Ablauf des Wochenendes. Zwar habe es mehr Einsätze wegen Verkehrsunfällen gegeben, heißt es in einer Mitteilung, aber dabei sei es meist bei Blechschäden geblieben. Vor allem am Samstag, dem Hauptanreisetag, habe es viel Stau gegeben.

Die nächsten ADAC RAVENOL 24h Nürburgring sollen vom 19. bis 25. Juni 2025 stattfinden.

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