Wer den Ulmener-Maar-Stollen zu Fuß durchqueren möchte, sollte keine Platzangst haben, sagte der Stadtbürgermeister von Ulmen, Thomas Kerpen (CDU). Der unterirdische Gang ist an der engsten Stelle nur 70 Zentimeter breit und Besucherinnen und Besucher müssen sich ein bisschen hindurch quetschen.
Dennoch ist Thomas Kerpen sich sicher, dass viele Menschen Interesse an dem 124 Meter langen Gang haben werden. Der Gang verbindet seit Jahrhunderten den Jungfernweiher mit dem Ulmener Maar und wurde im vergangenen Jahr wieder zugänglich gemacht.
Der Ulmener-Maar-Stollen ist einzigartig nördlich der Alpen
Die kleine Eifelgemeinde macht noch keine aktive Werbung für das neue touristische Ausflugsziel, wie Kerpen dem SWR sagte. Nach der offiziellen Eröffnung am Montagvormittag mit der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) möchte die Gemeinde zunächst Erfahrungen sammeln und möglicherweise auch noch etwas am Konzept ändern.
Wie der Ulmener Stadtbürgermeister berichtet, gibt es nördlich der Alpen ein solches Projekt wie den Ulmener-Maar-Stollen an keiner anderen Stelle. Das hätten ihm zumindest die Geologen gesagt.
Ab 24. April kann jeder zu Fuß durch den Ulmener-Maar-Stollen
Laut Kerpen können Besucherinnen und Besucher am 22. und 23. April im Rahmen von Führungen durch den Ulmener-Maar-Stollen gehen. Ab dem 24. April könnten sie das dann alleine tun und zwar jeden Tag bis 20 Uhr abends. Im Inneren des Stollens zeigt sich die vulkanische Geologie der zwei Maare besonders anschaulich. Alte Gesteinsschichten wechseln etwa in der Mitte des Stollens Farbe und Konsistenz. Der Stadtbürgermeister betont, dass dies ein touristisches Highlight werden soll und den Vulkanismus in der Vulkaneifel noch besser erklären wird.
Rundgang durch Stollen kann digital erlebt werden
Der Stollen wird mit Kameras überwacht und die Tore können per Fernsteuerung geöffnet und geschlossen werden. Laut Kerpen können gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrer auf der Weiherseite nur 25 Meter in den Tunnel gehen, da er danach zu eng wird.
Nach seinen Angaben gibt es zudem die Möglichkeit für einen digitalen Rundgang: Eine Firma hat dafür 24 Stationen erarbeitet, an denen man mit einem QR-Code Informationen zum Ulmener-Maar in Form von Fotos, Videos oder gesprochenen Vorträgen abrufen kann.
"Römerstollen" stammt wohl aus dem Mittelalter
Der Stollen wird im Volksmund gerne auch Römerstollen genannt. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass der Stollen jünger ist und mit “an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit” aus dem Hochmittelalter stammt, so die Universität Trier in einer Veröffentlichung.
Er wurde wahrscheinlich während einer der Ausbauphasen der Ulmener Burg angelegt und diente dazu, Mühlen unterhalb der Burg mit ausreichend Wasser zu versorgen.