Verbindung zwischen zwei Maaren

"Römerstollen" in Ulmen wird touristisch erschlossen

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Ein mehrere Jahrhunderte alter Stollen zwischen dem Jungfernweiher und dem Ulmener Maar wird touristisch erschlossen. Die Bauarbeiten dazu haben offiziell begonnen.

Bei dem etwa 1,2 Millionen Euro teuren Bauprojekt in Ulmen im Kreis Cochem-Zell geht es darum, den Weg zwischen dem jüngsten und dem ältesten Maar begehbar zu machen. Die Bauarbeiten dafür haben begonnen. Nach der Einrichtung der Baustelle wird auf Seite des Jungfernweihers der Stollen geöffnet. Im April sollen die Bauarbeiten auf der Seite des Ulmener Maars beginnen.

Im Inneren des Stollens zeigt sich die vulkanische Geologie der zwei Maare besonders anschaulich. Alte Gesteinsschichten wechseln etwa in der Mitte des Stollens Farbe und Konsistenz. Das soll ein touristisches Highlight werden und den Vulkanismus in der Vulkaneifel noch besser erklären, sagt Stadtbürgermeister Thomas Kerpen.

Stollen bei Ulmen
Noch fließt das Wasser offen durch den Stollen. Nach der touristischen Erschließung wird das Wasser dort nicht mehr zu sehen sein.

Durch den Stollen fließt aktuell Wasser frei auf dem Boden. Der Stollen ist für die Öffentlichkeit geschlossen, man braucht Gummistiefel, Taschenlampe und Schutzausrüstung, um ihn sicher zu betreten. Nach der touristischen Erschließung wird das Wasser aber nicht mehr zu sehen sein. Es wird in einer Röhre unter den Menschen hindurchfließen, so Kerpen. Es sei zwar schade, dass das Erlebnis Wasser nicht auch noch Teil des Tunnels sein könne, so Kerpen. Es sei jedoch wichtig, damit die Menschen trockenen Fußes durch den Tunnel kommen könnten und damit das Wasser nicht verunreinigt werde.

Projekt muss in diesem Jahr fertig werden

Die Verbandsgemeinde Ulmen gibt an, dass etwa 85 Prozent der Projektkosten vom Land übernommen werden. Allerdings müssen die Bauarbeiten dafür in diesem Jahr beendet sein, sonst gebe es Probleme mit der Förderung. Bis in den Herbst sind die Bauarbeiten laut Verbandsgemeinde terminiert. Ulmens VG-Bürgermeister Alfred Steimers sagte dem SWR, er sei zuversichtlich, dass das klappen würde. Wenn nicht, "dann hätten wir möglicherweise ein Problem", so Steimers. "Es müsste aber mit dem Teufel zugehen, wenn es nicht klappen würde", ergänzt der Verbandsbürgermeister.

Stollen zwischen zwei Maaren in Ulmen
Ulmener Maar mit der Ulmener Burg und dem historischem Stadtkern im Hintergrund.

"Römerstollen" stammt wohl aus dem Mittelalter

Der Stollen wird im Volksmund gerne Römerstollen genannt. Doch haben Untersuchungen der Universität Trier gezeigt, dass der Stollen jünger sei und mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" aus dem Hochmittelalter stamme, so die Universität in einer Veröffentlichung. Er sei wohl während einer der Ausbauphasen der Ulmener Burg entstanden. In der Nähe der Burg gebe es einen zweiten ähnlichen Stollen.

Stollen zur Versorgung mittelalterlicher Mühlen

"Bei den beiden Ulmener Stollen handelt es sich um eine seltene wasserwirtschaftliche Großanlage", so die Universität Trier. Dass es kein "Römerstollen" sei, würde die Besonderheit aber nicht schmälern, denn auch für das Mittelalter sei es eine herausragende Leistung, so Stadtbürgermeister Thomas Kerpen. Der Stollen sei wohl angelegt worden, damit Mühlen unterhalb der Burg mit ausreichend Wasser versorgt werden konnten.

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