Das Gelände liegt direkt an der Ahr bei Bad Bodendorf. Wo einen heute Gänse, Schafe, Ziegen und Enten lautstark begrüßen, sah es direkt nach der Flut noch ganz anders aus, erinnert sich Johanna Geuer. Sie hilft seit der Flut ehrenamtlich beim Verein Tier- und Naturfreunde Schwanenteich mit, der sich um den kleinen Tierpark kümmert. "Das war alles eine braune Schlammwüste, es war alles zerstört. Der Teich sah wie braune Brühe aus. Das war wirklich ein Nichts und sehr schockierend."
Wiederaufbau nur mit Helfern möglich
Aus diesem Nichts hat das ehrenamtliche Team des Schwanenteichs das Gelände wieder aufgebaut, mit der Hilfe von vielen hundert Helfern, die nach der Flutkatastrophe mit angepackt haben. Und diese Hilfe sei auch dringend nötig gewesen, sagt Christina Bliss, die mit im Vorstand des Vereins ist: "Direkt nach der Flut waren wir wahnsinnig mutlos. In erster Linie haben uns natürlich die Tiere motiviert. Und trotzdem hätte das alleine nicht geklappt. Ich glaube tatsächlich nicht, dass es den Schwanenteich ohne die Hilfe von außen heute noch geben würde."
Aber Stück für Stück haben die Helfer in den vergangenen Jahren den Schwanenteich wieder aufgebaut - und das komplett hochwassersicher. Denn die Ställe sind alle auf Rollen aufgebaut, die bei einem erneuten Hochwasser einfach als Anhänger ans Auto gehängt werden können. "Ich vergleiche das gerne mit einer Zirkuswagen-Kolonne", erklärt Christina Bliss. Sogar die Vogelvolieren können eingeklappt und abtransportiert werden, ohne dass die Tiere stressvoll umgesiedelt werden müssen.
Verein ist weiter auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen
Die Wagen wurden alle von dem ehrenamtlichen Team selbst entworfen und 2022 von den Wandergesellen gebaut. "Da wurde wirklich jede Schraube auf Maß gefertigt", erinnert sich Johanna Geuer. Die große Helferwelle hat im Ahrtal natürlich inzwischen nachgelassen, aber der Verein ist weiter auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen. "Zum einen müssen die Tiere jeden Tag gut versorgt werden. Gleichzeitig gibt es noch immer viel Wiederaufbau", sagt Christina Bliss.
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Manche Dinge sind in den Jahren nach der Flut auch schon wieder kaputtgegangen. Gerade muss zum Beispiel der Gänsewagen neu gebaut und bei einem der Teiche muss die Umrandung wieder befestigt werden. Der Verein hofft, dass künftig beim sogenannten Mithelfer-Tag, der jeden dritten Samstag im Monat stattfindet, wieder mehr Helfer kommen. "Wir wollen damit nochmal mehr Struktur in den Wiederaufbau bringen", sagt Bliss.