Prozess gegen ehemaligen Soldaten aus Koblenz

Dreieinhalb Jahre Haft für mutmaßlichen Russland-Spion gefordert

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Die Bundesanwaltschaft hat dreieinhalb Jahre Haft für einen ehemaligen Bundeswehroffizier aus Koblenz gefordert. Er hatte vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gestanden, sich Russland als Spion angedient zu haben.

Die Angst vor einer nuklearen Eskalation des Ukraine-Kriegs habe ihn getrieben, sagte der 54-Jährige vor Gericht aus. Eine Nachricht in den sozialen Medien habe bei ihm den Impuls ausgelöst, sich an das russische Konsulat zu wenden.

Es sei ihm darum gegangen, seine Familie noch rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können. Heute bedauere er den Kontakt zur russischen Seite und sehe ihn rückblickend als Fehler. Er ist seinen Angaben zufolge damals in einer sehr schlechten psychischen Verfassung gewesen.

Angeklagter Soldat war bei der Bundeswehr in Koblenz tätig    

Zuletzt war der 54-jährige Hauptmann als Sachbearbeiter beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz tätig. Der Soldat sei für Systeme der elektronischen Kampfführung zuständig gewesen, sagte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft bei der Verlesung der Anklage.

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Vor einem Jahr soll sich der Soldat mehrfach an die russische Botschaft in Berlin und das Generalkonsulat in Bonn gewandt haben, um seine Mitarbeit anzubieten. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, er habe dabei auch einmal Dienstgeheimnisse verraten, die an den russischen Nachrichtendienst gehen sollten.

Von einem Laufwerk der Bundeswehr habe der 54-Jährige Informationen auf eine CD geladen und diese in den Briefkasten des russischen Konsulats geworfen. Mit seinem Handy hat er zudem den Angaben zufolge Ausbildungsunterlagen der Luftwaffe fotografiert.

Er habe außerdem Kontakt zur AfD aufgenommen und seine Mitgliedschaft beantragt. Diese sei im Juli vergangenen Jahres genehmigt worden. Ein Jahr zuvor soll er der Linksfraktion im Bundestag geheime Informationen angeboten haben. Die Partei sei allerdings damals nicht auf sein Angebot eingegangen, heißt es.

Wohnsitz und Arbeitsplatz des mutmaßlichen Spions durchsucht

Der Mann sitzt bereits seit letzten Sommer in Untersuchungshaft. Damals wurden sowohl der Wohnsitz des Offiziers im Hunsrück, als auch sein Arbeitsplatz in Koblenz beim BAAINBw durchsucht.

Für den Prozess vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wurden sieben Verhandlungstage angesetzt. Dem mutmaßlichen Spion für Russland drohen den Angaben zufolge bis zu zehn Jahre Haft.

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