Bis Montag, 8 Uhr, hatten die Fans noch Zeit, die Campingplätze zu verlassen. Am Sonntag, nach dem offiziellen Ende des Festivals, sprach die Polizei bereits von einer Abreise ohne größere Zwischenfälle. Autofahrer wurden stichprobenartig auf Alkohol und Drogen kontrolliert. Aus Sicht der Einsatzkräfte verlief die NATURE ONE insgesamt friedlich. Nach ersten Erkenntnissen hat es weniger Einsätze als im Vorjahr gegeben, heißt es.
1.000 Tonnen Schotter für schlammige Zufahrten bei NATURE ONE
Für den Veranstalter war nach eigenen Angaben das Wetter die größte Herausforderung: "Wir waren rund um die Uhr damit beschäftigt, die Zufahrten zu den Campingflächen immer wieder auszubessern. Final haben wir über 1.000 Tonnen Schotter verbaut“, sagte Veranstalter Oliver Vordemvenne. Auf den Zufahrten und vor einer der Bühnen sei so etwa der Boden befestigt worden. In Zelten sei zudem Plastikboden verlegt worden.
Das Festival bei Kastellaun im Hunsrück war nach Angaben der Veranstalter restlos ausverkauft. Es gab keine Tageskasse mehr. Am Samstag konnten sich die Besucher und Besucherinnen über warmes und trockenes Wetter mit Sonne freuen. Erst am Nachmittag gab es einen starken Schauer.
DRK behandelt bei NATURE ONE fast 1.200 Festivalgäste
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) musste während des Festivals vor allem Fußverletzungen behandeln. Wie das DRK mitteilte, hat es wegen des regennassen und aufgeweichten Bodens viele Verstauchungen und Gelenkverletzungen gegeben. Aber auch unterkühlte Festivalbesucherinnen und -besucher mussten behandelt werden.
Laut DRK-Einsatzleitung wurden bis zum Sonntagmorgen fast 1.200 Menschen behandelt, weitaus weniger als im vergangenen Jahr. Für 27 Techno-Fans endete das Festival möglicherweise schon am ersten Abend. Sie mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Dennoch sprach das DRK von einem ruhigen Festival.
Probleme: Lange Wartezeiten bei Einlasskontrolle auf Festivalgelände
Kritik hatte es wegen der langen Wartezeiten am sogenannten Ticketswap (Registrierung von getauschten E-Tickets einer bestimmten Plattform) beim Einlass gegeben. Dafür hatten sich die Verantwortlichen später entschuldigt und versichert, dass das am Samstagabend kein Problem mehr sein werde, da 80 Prozent der Gäste ihr Ticket bereits getauscht hätten. Die Kapazitäten an den Ticketswap-Stationen seien zur Hauptzeit Freitagabend nicht ausreichend gewesen.
Beim Techno-Festival NATURE ONE legten von Freitag bis Sonntagmorgen 8 Uhr 350 DJs auf. 65.000 Besucher waren zu dem Festival in den Hunsrück gekommen. Der Veranstalter teilte mit, etwa 50.000 von ihnen hätten über das Wochenende dort gecampt.
Schwierige Anreise zur NATURE ONE
Am Anreisetag, vergangenen Donnerstag, war die Stimmung noch nicht bei allen so gut gewesen. Einige Festivalbesucher der NATURE ONE mussten mehrere Stunden vor dem Campingplatz warten, bis sie endlich auf das Gelände fahren konnten. Wegen des anhaltenden Regens war die Zufahrt verschlammt und kaum befahrbar.
Nach Angaben des Veranstalters mussten am Donnerstagabend insgesamt 50 Fahrzeuge an den Zufahrten der Campingplätze aus dem Matsch gezogen werden. Manche Besucher und Besucherinnen hatten die Nacht zum Freitag in ihren Autos verbracht. Am Freitagnachmittag verlief die Anreisephase nach Auskunft von Veranstalter und Polizei dann ohne größere Probleme.
In diesem Jahr gab es erstmals für alle, die es etwas ruhiger wollten, einen neuen Campingplatz: Im "Comfort Camp" konnten Festivalbesucher in bereits aufgebauten Unterkünften schlafen. Außerdem galt dort eine Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr.