Die Beschäftigten der Koblenzer Brauerei sind am Montagnachmittag zu einer Betriebsversammlung zusammengekommen. Dort wurden sie vom Insolvenzverwalter und der Geschäftsführung auf den neusten Stand der Verhandlungen gebracht.
Aus einem Statement des Insolvenzverwalters geht hervor, dass kein Investor gefunden werden konnte, der bereit war, den Geschäftsbetrieb der Traditionsbrauerei als Ganzes zu übernehmen. Daher sei man gezwungen, den Geschäftsbetrieb am 31. Januar einzustellen und die Betriebsstilllegung einzuleiten.
Fehlende Investitionen in Brauerei
Die Stilllegung der Traditionsbrauerei sei auch der Tatsache geschuldet, dass mehr als zehn Jahre lang keine Investitionen in moderne Brauanlagen, Technik und Räumlichkeiten getätigt worden seien. Der immense Instandhaltungsrückstau hat demnach letztlich viele Interessenten abgeschreckt.
Hinzu kommt laut Insolvenzverwalter die Tatsache, dass das Grundstück nicht der insolventen Koblenzer Brauerei GmbH, sondern einem Investor gehört. Dieser plant eine völlig neue Nutzung des Brauereigeländes in Koblenz. Dies habe die Suche nach einem Investor für den Brauereibetrieb erschwert.
40 Mitarbeiter der Koblenzer Brauerei betroffen
Die rund 40 Angestellten der Koblenzer Brauerei verlieren zum Monatsende ihren Arbeitsplatz. Der Insolvenzverwalter hat sie aufgefordert, sich innerhalb der nächsten drei Tage bei der Arbeitsagentur arbeitslos zu melden. Dementsprechend gedrückt war die Stimmung nach der Betriebsversammlung.
Nur ein sogenanntes Abwicklungsteam aus acht Mitarbeitern bleibt, das brauchbares Inventar noch zu Geld macht. Insolvenzverwalter Alexander Jüchser bedankte sich für das hohe Engagement der Mitarbeiter, die die Brauerei bis zuletzt unterstützt haben: "Dass die Belegschaft trotz der schwierigen Lage und Rahmenbedingungen dem Unternehmen bis zum letzten Tag die Treue gehalten hat, ist selten und das verdient großen Respekt und Dank!"
Der vorläufige Insolvenzverwalter befindet sich in Gesprächen mit der Arbeitnehmerseite, um für die Mitarbeiter tragfähige Lösungen zu finden. So wurden bereits einige Arbeitskräfte an andere Arbeitgeber vermittelt, sodass eine Anschlussbeschäftigung in einigen Fällen ermöglicht wird.
Biermarken sollen erhalten bleiben
Auch wenn die Koblenzer Brauerei den Betrieb einstellt: Königsbacher und Nette Pils wird es weiter geben, das hat der Markenbesitzer, die Bitburger signalisiert. Und auch die Koblenzer Flaschenbiere, wie etwa ‚Koblenzer Bräu‘ oder ‚Koblenzer Pils" sollen weiter gekauft werden können. Allerdings werden sie künftig von einer anderen Brauerei an einem anderen Standort gebraut und abgefüllt werden.
Menschen, Gelände, Biermarken Nach der Insolvenz: So geht es weiter mit der Koblenzer Brauerei
Die Braustätte der Koblenzer Brauerei an der Königsbach ist seit dem 31. Januar Geschichte. Das Bier allerdings soll fortbestehen - und das Gelände anders genutzt werden.
Wer das ist, darum wird noch ein Geheimnis gemacht. Der Name des Käufers der Biermarken wird demnach zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Dieser werde anschließend sein Konzept zu den übernommenen Biermarken der Öffentlichkeit sowie den Medien vorstellen.